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Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs sind bösartige Neubildungen, die aus Zellen des Gebärmutterhalses entstehen. Der Gebärmutterhals (Zervix uteri) ist der untere Teil der Gebärmutter (Uterus). Er verbindet den Gebärmutterkörper mit der Scheide.

Gebärmutterhalskrebs
© iStock - magicmine

Zertifizierte gynäkologische Krebszentren

Krebserkrankungen sollten stets auf der Basis modernen Wissens behandelt werden. Eine Menge Expertise und Fachwissen ist dabei erforderlich. Das Zusammenspiel von Diagnostik, Operation, Pathologie, Strahlentherapie, medikamentöser Therapie, Psychoonkologie und sozialer Versorgung muss funktionieren. In zertifizierten gynäkologischen Krebszentren kann gewährleistet werden, dass die Patientin den Leitlinien entsprechend behandelt wird, was Einfluss auf die Qualität der Behandlung hat.

Standards müssen eingehalten werden

„Damit sich eine Klinik „zertifiziertes gynäkologisches Krebszentrum“ nennen darf, müssen bestimmte Standards eingehalten werden. Dazu zählen der interdisziplinäre Austausch und Operationsverfahren nach modernster Technik“, erläutert Prof. Dr. Christoph Thomssen, Universitätsklinikum Halle. Die Zertifizierung erfolgt ähnlich wie in Brustzentren. Die Zertifizierung erfolgt durch Gutachter der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Klinik erhält das Zertifikat für drei Jahre und wird jedes Jahr überprüft. Nach drei Jahren findet eine komplette Neuzertifizierung statt. „Für die Patientinnen ist es von Vorteil, sich in einem zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum behandeln zu lassen, weil sie dadurch bessere Heilungschancen hat“, betont Prof. Thomssen. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung einer gynäkologischen Krebserkrankung ist die Expertise von erfahrenen Ärzten. Das gilt für die operative Entfernung des Tumors sowie für die Dosierung der Strahlen- und Chemotherapie. „Erfahrene Ärzte können genauer einschätzen, wie eine Krebserkrankung behandelt werden muss. Nicht jeder Krebs muss maximal behandelt werden, weil ansonsten die Gefahr einer Überbehandlung besteht. In zertifizierten gynäkologischen Krebszentren werden evidenzbasierte Leitlinien angewandt und im interdisziplinären Gespräch jeder Fall mit dem gesamten Ärzteteam besprochen“, erklärt Prof. Thomssen.

Tumorkonferenz

In der Tumorkonferenz sind alle für die Behandlung wichtigen Disziplinen vertreten. Vor der Operation wird der Fall durchgesprochen und die Wahl der Behandlung diskutiert. Nach der Operation kommt das Ärzteteam erneut zusammen, um zu besprechen, welche weiterführenden Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Bei Rückfällen wird ebenfalls besondere Expertise gebraucht, um genau abzuwägen, welche Therapie sinnvoll ist. „Die Transparenz der interdisziplinären Tumorkonferenz trägt dazu bei, dass die Patientin die beste Therapie erhält und demnach die besten Heilungschancen hat“, sagt Prof. Thomssen. Ein weiteres Merkmal zertifizierter gynäkologischer Krebszentren ist die Möglichkeit Studien durchzuführen. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass sich die Behandlung im Laufe der Zeit stets verbessert. „Zertifizierte gynäkologische Krebszentren wird es in Zukunft gehäuft in Ballungszentren geben, weil in ländlicheren Regionen nicht ausreichend Fälle vorhanden sind, was eine Voraussetzung für die Zertifizierung einer Klinik ist. So wird es eine zunehmende Zentralisierung geben, was zusätzlich zur Qualitätssicherung beitragen wird“, sagt Prof. Thomssen.

Die Einhaltung der Leitlinien und gute Weiterbildungsmaßnahmen zeichnen ein zertifiziertes gynäkologisches Krebszentrum aus. Das führt dazu, dass sich die Rundumversorgung der Patientin verbessern wird. „Genauso wichtig wird in Zukunft auch der Austausch und die Kommunikation mit den niedergelassenen Ärzten sein, welche die Patientin dann im Anschluss weiterbehandeln“, so Prof. Thomssen. Ein zertifiziertes Zentrum ist demnach der Kern eines Kompetenznetzwerkes. Dort werden erste wichtige Behandlungsschritte durchgeführt. „Genauso wichtig ist die weiterführende Behandlung bei den niedergelassenen Kollegen vor Ort. Nur so besteht die Möglichkeit einer flächendeckenden Versorgung der Patientinnen“, erklärt Prof. Thomssen.

Quelle: Leben? Leben! 4/2014

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