Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.
Entspannungstechniken helfen, in schwierigen, angespannten Situationen ruhig zu bleiben. Anerkannt sind Techniken wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, autogenes Training oder auch Biofeedback.
Wissenschaftlich am besten untersucht ist die progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson. Darüber hinaus ist sie in nur wenigen Stunden zu erlernen. Kurse werden in vielen Städten angeboten. Wer möchte, kann die Entspannungstechnik anhand eines Buches, einer CD oder einer App sich selbst beibringen.
Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson beruht auf der gezielten An- und Entspannung von Muskelgruppen. Hintergrund hierfür ist die Entdeckung des Physiologen Edmund Jacobson. Er fand 1929 heraus, dass sich bei Unruhe oder Angst die Muskelspannung erhöht. Wird die Muskelspannung dagegen verringert, reduziert sich auch die Angst.
Durchgeführt wird diese Entspannungstechnik, indem verschiedene Muskelgruppen nacheinander für etwa fünf bis zehn Sekunden angespannt werden. Anschließend folgt eine Entspannungsphase von etwa 30 bis 45 Sekunden. Menschen mit Lungenerkrankungen beginnen dabei mit der rechten Hand und arbeiten sich dann über die Arme bis zu Gesicht und Nacken vor. Anschließend sind die Muskelgruppen am Rücken, dem Bauch und schließlich an den Beinen und Füßen an der Reihe. Wichtig ist, dass man sich während der Übungen sich auf die Empfindungen der Muskelgruppen konzentriert.
Diese Entspannungstechnik ist eine Art Selbsthypnose, bei der sich Menschen über die gedankliche Konzentration in einen Ruhezustand versetzen. Sie hilft die Atemwege zu entspannen und Angst sowie Unruhe zu reduzieren. Für das autogene Training nehmen Menschen mit Lungenerkrankungen eine sogenannte Droschkenkutscherhaltung ein, d. h. man setzt sich hin, stellt die Beine in einem rechten Winkel, wobei die Füße nebeneinanderstehen, und neigt den Kopf leicht nach vorne. Die Unterarme werden dabei auf den Oberschenkeln abgestützt. Anschließend sagt man sich in Gedanken Sätze wie „mein Fuß wird warm und schwer“. Damit der Fuß tatsächlich warm wird, braucht es jedoch etwas Übung. Um diese Technik zu erlernen, sollte man sich einen geschulten Trainer suchen. Dieser wird einen zuerst beibringen, körperliche Vorgänge wie z. B. den Herzschlag, die Atmung zu beeinflussen (Unterstufe). Wer dies beherrscht erlernt in der zweiten Trainingsphase eine Wach-Traum-Technik, die eine vertiefte Selbsterkenntnis ermöglicht.
Biofeedback ist der englische Begriff für biologische Rückkoppelung. Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen erlernen hierbei, die unwillkürlichen Körperfunktionen wie den Herzschlag gezielt zu beeinflussen. Durch langsames Ein- und Ausatmen verringern sich der Herzschlag, der Blutdruck und die Muskelanspannung. Stress wird so abgebaut. Um die Techniken leichter zu erlernen, werden den Menschen Elektroden angebracht, die z. B. den Herzschlag oder die Muskelaktivitäten messen. Ein Computer übersetzt diese dann in hör- oder sichtbare Signale. So erhalten Menschen Rückmeldung und lernen, sich willentlich zu entspannen. Es gibt verschiedene Geräte, die unter anderem die Hauttemperatur, den Puls oder die Atemfrequenz messen. Am häufigsten wird jedoch das Biofeedback über eine Hautwiderstandsmessung (Senkung der Muskelentspannung) oder über eine Atemkontrolle eingesetzt. Erlernen können Menschen mit Lungenerkrankungen diese Technik bei einem Arzt oder Therapeuten in etwa acht bis zehn Sitzungen.
Quelle: COPD und Asthma 4/2018