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Asthma

Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.

Asthma
© iStock - AntonioGuillem

Hilfsmittel in der Asthmatherapie

Für eine erfolgreiche Asthmatherapie brauchen Patienten u. U. bestimmte Hilfsmittel wie z. B. Inhalationshilfen, Atemtherapiegeräte oder auch Lungenfunktionsmessgeräte. Die Kosten für diese Hilfsmittel, sofern sie im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen aufgelistet sind, werden, sofern vom Arzt verordnet, von den Krankenkassen getragen. Allerdings müssen Erwachsene 10 % der Kosten bzw. wenigstens fünf, maximal zehn Euro hinzubezahlen, sofern sie nicht von der Zuzahlung befreit sind. Für Kinder und Jugendliche ist keine Zuzahlung erforderlich.

Peak-Flow-Messung

Eine Verschlechterung des Asthmas geht mit zunehmender Atemnot, Husten, pfeifenden Atemgeräuschen, Brustenge oder einer Verschlechterung der Lungenfunktionswerte einher. Für Betroffene ist es wichtig, diese Warnsignale zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das Peak-Flow-Meter stellt daher ein wichtiges Hilfsmittel dar. Dieses Lungenfunktionsgerät ermöglicht ein selbstständiges Überprüfen des Krankheitsverlaufs.

Der Ausdruck „Peak Flow“ meint die höchste Strömungsgeschwindigkeit während der forcierten Ausatmung, die mithilfe des Geräts gemessen wird. Für die Peak-Flow-Messung pustet der Betroffene im Stehen oder Sitzen kräftig in das Mundstück hinein. Wichtig ist zudem, dass das Gerät waagerecht vor den Mund gehalten wird. Für jede Messung müssen drei Einzelmessungen durchgeführt werden. Der höchste Wert, den das Gerät anzeigt, wird dann in ein Tagebuch eingetragen. Sollte sich dieser Wert im Laufe der Zeit verringern oder gibt es Abweichungen vom mit dem Arzt gemeinsam festgelegten Bestwert, sollte die Therapie entsprechend angepasst werden. Gemessen wird der Peak-Flow laut Bundesverband der Pneumologen viermal täglich, und zwar immer zur selben Zeit – zur besseren Vergleichbarkeit der erhaltenen Werte – sowie vor der Einnahme der Asthma-Medikamente. Bei Beschwerden sollte die Peak-Flow-Messung häufiger durchgeführt werden.

Das Asthma-Tagebuch

Mit einem Tagebuch kann der Betroffene sich einen Überblick über seine gesundheitliche Verfassung verschaffen. In die Tabellen werden alle Symptome und Beschwerden (kein Husten/keine Atemnot, starker Husten/starke Atemnot), Besonderheiten wie Infektionen oder Fieber, alle eingenommenen Medikamente sowie mehrmals täglich die gemessenen Peak-Flow-Werte eingetragen. Ob die ermittelten Werte in einem akzeptablen Bereich liegen, kann der Betroffene selbst mithilfe des sog. Ampelschemas der Deutschen Atemwegsliga überprüfen. Hierfür wird der gemessene Wert ins Verhältnis zu dem Bestwert gesetzt. Dieser Bestwert wird gemeinsam mit dem behandelnden Arzt ermittelt und gibt den höchsten Wert, der während einer stabilen Krankheitsphase gemessen wurde, an. Die drei Farben Grün, Gelb und Rot richten sich nach der prozentualen Abweichung des gemessenen Wertes vom persönlichen Bestwert:

  • Grün: Der Wert liegt zwischen 80 % und 100 % des gemessenen Bestwertes. Es ist alles in Ordnung. In diesem Fall sollte die Dauermedikation wie vom Arzt verordnet weiter eingenommen werden.
  • Gelb: Der Wert beträgt 60–80 % des Bestwertes. Betroffene sollte ein Arzttermin für die nächsten Tage vereinbaren. Die Medikation sollte wie mit dem Arzt besprochen erhöht werden.
  • Rot: Der Peak-Flow-Wert fällt unter 60 % des Bestwertes. Der Betroffene sollte schnell einen Arzt aufsuchen.
  • Atemtrainer

    Durch Atemtraining wird die Atemmuskulatur trainiert. Dadurch verbessert sich das Lungenvolumen und das Atmen wird erleichtert. Mit einem inspiratorischen Lungentrainer wird das Einatmen, mit einem exspiratorischen Lungentrainer das vollständige Ausatmen geübt. Im Zweifelsfall und vor der ersten Anwendung sollte auf jeden Fall der behandelnde Arzt um Rat gefragt werden. Denn bei unsachgemäßer Anwendung oder wenn Gegenanzeigen vorhanden sind, kann Atemtraining auch lebensgefährlich werden.

    Die Atemmuskulatur lässt sich durch sog. PEP-Geräte (engl. für Positive Expiratory Pressure) stärken, bei denen die Patienten gegen einen gewissen Widerstand atmen müssen. Ob ein solches Gerät nötig ist, kann nur der Arzt entscheiden. Oft reicht gezieltes Training der Atemmuskulatur unter physiotherapeutischer Anwendung bereits aus.

    Inhalation

    Die Inhalation von physiologischer Kochsalzlösung lockert zähen Schleim in den Bronchien und erleichtert so das Abhusten. Im Handel befinden sich verschiedene Verneblersysteme (Ultraschallvernebler, Düsenvernebler), die die Kochsalzlösung zu kleinsten Tröpfchen zerstäuben. Diese gelangen beim Einatmen tief in die Atemwege. Aber auch eine optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung, die z. B. mit Raumluftbefeuchter oder Luftwäscher hergestellt werden kann, kann das Abhusten unterstützen.

    Insbesondere für kleine Kinder, die noch nicht selbst inhalieren können, eignet sich ein sog. Inhalationsgerät (Düsenvernebler) als Inhalationshilfe. Dabei wird eine Medikamentenlösung in das Gerät gefüllt, dem Kind eine Maske auf Mund und Nase gelegt und das Gerät eingeschaltet. So kann das Kind ganz normal ein- und ausatmen, während das Medikament in seine Atemwege gelangt. Ältere Kinder und Erwachsene, die ein solches Inhalationsgerät verwenden, umschließen nur das Mundstück mit Zähnen und Lippen und atmen während der Inhalation weiter ein und aus.

    Hilfsmittel in der Asthmatherapie: Spacer

    Zu den Hilfsmitteln für die Asthmatherapie zählen, gehören sog. Spacer. Ihr Einsatz ist sinnvoll, sollte es dem Patienten schwerfallen, das Auslösen des Sprühstoßes des einzuatmenden Medikaments und die Einatmung miteinander zu koordinieren. Auch bei kortisonhaltigen Medikamenten sollte ein Spacer verwendet werden, denn er trägt dazu bei, dass der Wirkstoff sicherer in die Atemwege gelangt und weniger Kortison in Mund und Rachen verbleibt. Der Spacer wird zum Inhalieren auf das Dosieraerosol, sprich das Asthmaspray gesteckt, das Mundstück des Spacers wird nach dem Ausatmen mit den Lippen umschlossen, sodass höchstens geringe Mengen des Wirkstoffs nach außen entweichen können. Dann löst man den Sprühstoß aus und das Dosieraerosol gelangt in den Spacer, von wo es eingeatmet werden kann. Anschließend muss man für eine kurze Zeit die Luft anhalten, dann kann man wieder ausatmen. Der Spacer sollte nach seiner Verwendung gesäubert werden.

    Für Dosieraerosole lassen sich die Inhalierhilfen, auch Spacer genannt, in offene Mundstücksverlängerungen und geschlossene Kammern unterteilen. Offene Mundstücksverlängerungen (röhrenförmige Spacer) verlängern den Abstand zwischen Ventil und Mundöffnung, sodass sich die Geschwindigkeit der kleinen Wirkstoffpartikel verringert und der Patient mehr Arzneimittel aufnimmt. Bei geschlossenen Kammern (bauchige Spacer) wird das Aerosol zuerst in den Behälter gesprüht. Der Betroffene atmet durch ein Mundstück mit Ventil bzw. entfernt dann die Verschlussklappe und inhaliert aus der Kammer den Wirkstoff ein. Bei diesen Inhalierhilfen entfällt daher die übungsbedürftige Synchronisation (Zusammenspiel) zwischen Auslösen des Dosieraerosols und Einatmen.

    Quellen:
    allergikus 2/2016
    COPD und Asthma 1/2016

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