Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.
Asthma wirkt sich auch auf die Zähne aus. Daher müssen Betroffene auf eine gründliche Zahn- und Mundpflege achten.
Der Grund liegt zum einen in der Erkrankung selbst, zum anderen in der Medikation. Bei Asthma kommt es zu einer übersteigerten Reaktionsbereitschaft des Immunsystems. Von dieser sogenannten Hyperreaktivität sind unter anderem auch das Zahnfleisch und der Raum zwischen dem Zahn und dem umgebenden Zahnfleischgewebe betroffen. Für Asthma-Patienten heißt das folgendes: Kommt beispielsweise das Zahnfleisches mit einem potenziellen Krankheitserreger in Kontakt, kommt es bei Asthma-Betroffenen zu einer vermehrten Immunantwort, die sich nicht nur gegen den Erreger, sondern auch gegen das eigene Gewebe richtet.
Hinzu kommt, dass Asthma-Betroffene aufgrund der verengten Atemwege häufiger durch den Mund ein- und ausatmen, was Mundtrockenheit begünstigt. Im Speichel reichern sich dadurch Kalzium- und Phosphor-Ionen sowie die Myeloperoxidase an. Letzteres ist ein Enzym, welches für die Regulation von Entzündungsprozessen wichtig ist. Die Folge dieser Vorgänge ist ein erhöhtes Risiko für Zahnstein und eine höhere Entzündungsbereitschaft.
Bronchienerweiternde Medikamente sowie kortisonähnliche Arzneimittel (Glukokortikoide), die Asthma-Betroffene einnehmen, haben ebenfalls einen Einfluss auf das Gewebe im Mund. Zwar werden die meisten Medikamente inhaliert, aber ein Teil des inhalierten Arzneimittels kann im Mund verbleiben.
Pulverinhalatoren enthalten häufig Milchzucker. Grund für diesen Zusatz ist, dass der Betroffene beim Inhalieren einen süßlichen Geschmack wahrnehmen soll, der ihm die gelungene Inhalation signalisiert. Der Milchzucker und eine Hemmung der Immunabwehr können die Bildung von Mundsoor begünstigen. Dies ist eine Infektion im Mund- und Rachenraum mit Hefepilzen wie z. B. Candida albicans. Betroffene weisen im Mund weiße Beläge auf, die schmerzen und unangenehm sind.
Doch auch auf die Menge und die enthaltenen Inhaltsstoffe des Speichels wirkt sich die Medikation aus. So reduzieren bronchienerweiternden Beta-2-Sympathomimetika den Speichelfluss um bis zu 36 % und beeinflussen gleichzeitig auch die Zusammensetzung. Speichel von Asthma-Patienten enthält z. B. weniger Enzyme, die für die Abwehr von Keimen wichtig sind. Die Folge ist, dass die Schleimhaut schlechter benetzt wird, was sich negativ auf die Schutzbarriere auswirkt.
Beim Zahnarzt gelten Asthma-Betroffene als Risikopatient. Schäden können verhindert werden durch:
Quelle: COPD und Asthma 4/2018