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Asthma

Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.

Asthma
© iStock - AntonioGuillem

Die richtige Inhalation bei Asthma

Die Inhalation von Medikamenten hat in der Therapie von Asthma und COPD einen wichtigen Stellenwert, da sie gegenüber anderen Anwendungen (wie z. B. Tabletten) folgende Vorteile hat:

  • Der Wirkstoff gelangt schnell an den Wirkort (Bronchien) und muss nicht den Umweg durch den Körper nehmen.
  • Dadurch tritt die Wirkung schnell ein.
  • weniger Wirkstoff wird für die gleiche Wirkung benötigt.
  • weniger Nebenwirkungen
  • Zur Inhalation stehen Pulverinhalatoren, Dosieraerosole und Vernebler zu Verfügung. Diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, die unterschiedlich angewendet werden. Hält sich der Betroffene an die Inhalationstechnik, die in der Packungsbeilage beschrieben wird, erreichen etwa 20–30 % des inhalierten Wirkstoffes ihr Ziel, die Bronchien. Bei falscher Technik kann es sein, dass kein Wirkstoff ankommt. Die Folge einer nicht ausreichenden Inhalationstechnik ist eine schlechte Krankheitskontrolle. Daher ist es wichtig, auf die richtige Inhalationstechnik zu achten. Informieren können sich Betroffene in der Apotheke oder auf der Webseite der Deutschen Atemwegsliga. Dort finden Betroffene Filme, die zeigen, wie Inhalatoren richtig angewandt wird.

    Allgemein gilt

    Egal, ob man einen Pulverinhalator oder ein Dosieraerosol verwendet, sollte man bei der Inhalation folgendes beachten:

  • Die Inhalation sollte im Sitzen oder Stehen, also mit aufrechtem Oberkörper erfolgen.
  • Inhalation vorbereiten. Auf manchen Sprays steht, dass sie vorher geschüttelt werden müssen.
  • Langsam und entspannt ausatmen.
  • Inhalation je nach verwendetem Gerät beim Einatmen auslösen. Abhängig vom Inhaler sollte der Betroffene schnell oder langsam, immer jedoch tief einatmen. Wenn der Kopf etwas nach hinten geneigt wird, gelangt der Wirkstoff leichter in die Lungen.
  • Anschließend wird der Atem für etwa fünf bis zehn Sekunden angehalten, damit der Wirkstoff in den Bronchien wirken kann.
  • Langsam durch die Nase ausatmen.
  • Eine weitere Inhalation sollte frühestens nach einer Minute durchgeführt werden.
  • Dosieraerosol: Langsames Einatmen

    Dosieraerosole bestehen aus einer druckfesten Aluminiumdose mit Dosierventil und einer Dosenhalterung aus Kunststoff mit verschließbarem Deckel. In der Dose liegt der Wirkstoff im Treibmittel gelöst bzw. suspendiert vor. Durch den Druck ist das Treibmittel in der Dose flüssig. Das Gemisch wird beim Auslösen des Sprühstoßes mit hoher Geschwindigkeit freigesetzt. Anschließend verdampft das Treibgas, sodass nur noch die Wirkstoffpartikel in der Luft bleiben, die schließlich eingeatmet werden. Damit das Mittel weit in die Bronchien gelangen kann, ist es wichtig, langsam einzuatmen.

    Bei den klassischen Modellen wird der Sprühstoß mit der Hand, ausgelöst, indem der Betroffene die Dose nach unten in die Halterung drückt. Das Dosieraerosol muss so gehalten werden, dass das Mundstück nach unten zeigt. Die Inhalation muss zeitlich auf die Auslösung abgestimmt sein. Wird nicht gleich nach dem Auslösen tief eingeatmet, gelangt nicht genug Wirkstoff in die Bronchien. Vielen Betroffenen bereitet die Synchronisation zwischen Einatmen und Auslösen des Sprühstoßes Probleme. Sog. Spacer können diese übungsbedürftige Koordination erleichtern. Diese Vorsatzkammern werden auf das Mundstück des Fläschchens aufgesetzt. Nach dem Sprühstoß füllt sich die Luftkammer des Spacers mit dem Wirkstoff-Treibmittel-Gemisch. Der Betroffene kann nun den Verschluss des Spacers entfernen und das Aerosol aus der Kammer einatmen. Zudem vermindern sie Nebenwirkungen wie Pilzbefall und Heiserkeit.

    Pulverinhalatoren: starkes Einatmen notwendig

    Es gibt verschiedene Pulverinhalatoren. Allen gemeinsam ist, dass der Wirkstoff als Pulver vorliegt. Durch Einatmen wird dieser in kleine Teilchen zerlegt, die schließlich in die Bronchien gelangen. Voraussetzung, dass das Pulver auch an seinen Bestimmungsort gelangt, ist ein kräftiger Atemzug. Denn der Betroffene muss die abgemessene Pulverdosis nur mit seinem Atem aus dem Behälter in seine Bronchien „einsaugen“. Je schneller er einatmet, umso vollständiger wird der Behälter entleert und umso kleiner und damit besser inhalierbar werden die Teilchen. Schwierig wird dies, wenn bei einem Asthmaanfall oder bei Kindern die Atemwege verengt sind. Daher sind Pulverinhalatoren nicht für Notfälle oder Kinder vorgesehen.

    Probleme bereitet auch häufig, dass der Betroffene nicht spürt, ob die Inhalation erfolgreich war oder nicht. Aus diesem Grund wurden Kontrollmechanismen wie ein Zählwerk oder ein akustisches Signal in den Inhalator eingebaut. Bei manchen Pulverinhalatoren wurde dem Medikament auch Milchzucker beigemischt. Diese Substanz schmeckt süß und zeigt dem Betroffenen bei der Inhalation an, dass diese „geklappt“ hat. Vorteil der Pulverinhalatoren ist, dass – im Gegensatz zu Dosieraerosolen – keine Synchronisation zwischen Auslösen und Atmung notwendig ist.

    Nicht-wiederbeladbare und wiederbeladbare Pulverinhalatoren

    Im Handel sind wiederbeladbare und nicht wieder beladbare Geräte erhältlich. Sog. nicht-wiederbeladbare Pulverinhalatoren beinhalten nur eine vorgegebene Anzahl von Einzeldosen. Sind diese aufgebraucht, muss das komplette Inhalationssystem entsorgt werden – auch wenn noch etwas Pulver in dem Inhaler sein sollte. Wichtig ist auch, dass eine Einzeldosis erst unmittelbar vor der Anwendung abgetrennt wird, da ein Erschüttern oder Neigen des geladenen Inhalers die Dosismenge beeinflusst.

    Wiederbeladbare Geräte werden mit Kapseln oder Blisterfolien betrieben, die jeweils eine einzelne Dosis enthalten. Damit ein Pulverinhalator optimal funktioniert, muss er trocken sein. Ist dies nicht der Fall, verklumpen die Arzneistoffe und können sich so nicht mehr mit der Raumluft vermischen. Aus diesem Grund sollten wiederbeladbare Geräte nach einer feuchten Reinigung mit einem Warmluft-Föhn vorsichtig und sehr gründlich getrocknet werden. Bei nicht-wiederbeladbaren Geräten sollte das Mundstück nur mit einem trockenen Tuch gesäubert werden. Zudem sollte man – egal, ob wiederbeladbar oder nicht-wiederbeladbar – niemals in den Inhaler ausatmen und das Mundstück immer luftdicht mit den Lippen umschließen.

    Beipackzettel beachten

    Bei inhalativen Medikamenten ist die Wirkung davon abhängig, wie viel des Inhalats in die Bronchien gelangt. Manchmal kann es vorkommen, dass im Beipackzettel eines Pulverinhalators eine langsame Inhalation gefordert wird. Grund hierfür ist, dass es manchmal nicht gewünscht ist, dass die maximal mögliche Wirkstoffmenge die Bronchien erreicht, um beispielsweise Wirkungsgleichheit mit einem Vergleichsmedikament zu erzielen. Aus diesem Grund empfehlen die Hersteller einiger Pulverinhalatoren, langsam einzuatmen, da diese Atemtechnik bei der Prüfung vor der Zulassung auch angewendet wurde.

    Vernebler: Hygiene besonders wichtig

    Für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen eignen sich elektrische Vernebler (Feuchtinhalation). Diese vernebeln die Wirkstofflösung, die aus einer Trägerlösung (i. d. R. Kochsalzlösung) und einem atemwegserweiternden, schleimlösenden, entzündungshemmenden oder antibiotisch wirkenden Medikament besteht. Da der feine Flüssigkeitsnebel vergleichsweise langsam austritt, hat man mehr Zeit diesen einzuatmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man zum Inhalieren nicht so kräftig einatmen muss. Die Inhalation mit einem Vernebler kann sogar bei schlafenden Menschen angewendet werden. Nachteil sind jedoch die langen Inhalationszeiten.

    Bei der Anwendung eines Düsenverneblers sind folgende Punkte zu beachten:

  • Vor der Inhalation: Hände mit Seife waschen
  • Vernebler zusammensetzen
  • Medikamentenbehälter befüllen. Die Wirkstofflösung muss sofort nach Herstellung vernebelt werden.
  • Vernebler schließen
  • Die Inhalation sollte im Sitzen oder Stehen, also mit aufrechtem Oberkörper erfolgen
  • Der Vernebler muss senkrecht stehen
  • Kompressor einschalten
  • Gesichtsmaske aufsetzen bzw. Mundstück mit den Lippen umschließen
  • Auf Atemrhythmus achten: Langsam und tief durch das Mundstück einatmen, die Luft einige Sekunden anhalten und wieder langsam ausatmen
  • Inhalieren bis die Wirkstofflösung aufgebraucht ist
  • Kompressor ausschalten
  • Verwerfen der Arzneimittelreste, die im Gerät verblieben sind
  • Reinigung und Desinfektion des Geräts entsprechend der Gebrauchsanweisung
  • Wartung wie vom Hersteller angegeben
  • Bei einem Vernebler sind Hygiene und Sauberkeit sehr wichtig. Denn verwendet man beispielsweise Inhalationslösungen, die mit Bakterien verunreinigt sind, können diese Kleinstlebewesen zusammen mit der Wirkstofflösung in die Lunge eindringen. Die Folge können Bronchialinfekte sein. Um dies zu vermeiden, sollte man Flüssigkeit aus Vorratsgefäßen mithilfe von steril belüftete Aufziehkanülen aus der Apotheke entnehmen und die angebrochenen Vorratsgefäße stets im Kühlschrank aufbewahren. Ampullen, die kein Konservierungsmittel enthalten, dürfen nach Anbruch maximal 24 Stunden lang verwendet werden. Nach der Anwendung müssen Vernebler und Mundstück bzw. Maske gespült und einmal täglich für 15 Minuten ausgekocht werden. Zudem ist es sinnvoll, den Vernebler regelmäßig zu sterilisieren.

    Auch andere Inhalatoren sollten regelmäßig gereinigt werden. So kann auch verhindert werden, dass sich Wirkstoffreste ablagern.

    Quelle: COPD und Asthma 1/2017

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