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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Ernährung und Darmgesundheit bei MS

Eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen hat ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung der Darmflora und MS besteht. So ist das Mikrobiom, also die Zusammensetzung der im Darm lebenden Bakterien, bei MS-Patienten weniger vielfältig als bei Gesunden.

Die Darmbakterien tragen dazu bei, die aufgenommene Nahrung zu verwerten. Dabei entstehen u. a. Stoffwechselprodukte, die Auswirkungen auf das Immunsystem und – so wird vermutet – auch auf MS haben. Ob das Mikrobiom an der Entstehung der MS beteiligt ist, ist jedoch noch unklar. Ebenso, ob die Ernährung die Krankheit beeinflussen kann. Erste Studien zeigen, dass sich die Ernährungsweise möglicherweise positiv auf MS auswirken kann. Eine Untersuchung der Charité Universitätsmedizin Berlin (NAMS-Studie) soll klären, welche Möglichkeiten eine Ernährungstherapie bietet. Dafür untersuchen die Forscher drei Ernährungsformen:

  1. das sogenannte intermittierende Fasten, bei dem täglich 14 Stunden lang auf die Nahrung verzichtet wird
  2. eine ketogene, d. h. fettreiche und zugleich kohlenhydratarme Ernährung
  3. eine entzündungshemmende Ernährung, die hauptsächlich auf pflanzlichen Nahrungsmitteln und Fetten basiert, die viele ungesättigte Fettsäuren enthalten.

Gibt es bereits Ernährungsempfehlungen bei MS?

Mediziner empfehlen bei MS bislang eine Ernährung, die hauptsächlich auf pflanzlichen Nahrungsmitteln basiert. Täglich sollten wenigstens fünf Portionen Gemüse und Obst in fester und flüssiger Form (z. B. als naturbelassener Saft ohne Zuckerzusatz) auf dem Speiseplan stehen. Fleisch und Wurstwaren sollten in Maßen genossen werden, weil tierische Produkte oft reich an Omega-6-Fettsäuren sind, die Entzündungen auslösen können. Ohnehin sollten MS-Patienten darauf achten, mehr Omega-3-Fettsäuren (z. B. enthalten in fettreichem Fisch, Nüssen und vielen pflanzlichen Ölen) als Omega-6-Fettsäuren zu sich zu nehmen. Omega-3-Fettsäuren haben nach bisherigen Erkenntnissen eine antientzündliche Wirkung.

Eine große Zufuhr an Kohlenhydraten ist möglicherweise ungünstig bei MS, daher sollten MS-Patienten besonders darauf achten, Kohlenhydrate in Form von Vollkornbrot und Vollkornprodukten (z. B. Vollkornnudeln) anstelle von z. B. Weißbrot, Brötchen oder Hartweizennudeln zu sich zu nehmen. Reis und Hülsenfrüchte sollten ebenfalls auf dem Speiseplan stehen. Kartoffeln sollten möglichst nicht zu stark verarbeitet sein – Pellkartoffeln sind günstiger als Kartoffelpuffer oder Pommes frites.

Milch und Milchprodukte dürfen bei der Ernährung für MS-Patienten nicht fehlen, denn sie enthalten Kalzium. Allerdings sollten auch Milch, Käse und Co. nur in Maßen genossen werden, da sie ebenfalls reich an Omega-6-Fettsäuren sind. Auf stark verarbeitete Nahrungsmittel (z. B. Fertigprodukte) sollten an MS Erkrankte weitgehend verzichten, denn sie enthalten oft große Mengen Zucker, tierische Fette und viel Salz, das möglicherweise ebenfalls ungünstig bei Autoimmunerkrankungen ist. Die besten Getränke für MS-Patienten sind Wasser, ungesüßter Tee und Kaffee in Maßen. Alkohol sollten MS-Patienten weitgehend meiden, ebenso stark gesüßte Getränke.

Quelle: Befund MS 3/2019

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