Bei Kehlkopfkrebs, fachsprachlich Larynxkarzinom genannt, handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung des Kehlkopfs (Larynx). Kehlkopfkrebs gehört zur Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren und ist der häufigste Tumor im Hals-Nasen-Ohren-Bereich.
2015 war das Jubiläum – und in diesem Jahr die große Feier dazu: Ihr 40-jähriges Bestehen feierten die Mitglieder des Landesverbands der Kehlkopfoperierten Rheinland Pfalz gemeinsam mit Unterstützern, Medizinern und weiteren Interessierten in Trier – rund 130 Gäste waren hierzu gekommen.
Winfried Hesser, Vorsitzender des Landesverbands sowie des Trierer Bezirksvereins, ließ in seiner Rede die Situation von Kehlkopfoperierten in den vergangenen 40 Jahre Revue passieren und erläuterte die besonderen Herausforderungen für Kehlkopfoperierte – sie müssen das Sprechen neu erlernen, auf andere Weise als zuvor. Dies geschieht in erster Linie durch das Verwenden von Stimmprothesen, elektronischen Sprechhilfen sowie der sog. Speiseröhrenstimme – alles muss jedoch erlernt werden.
Hier leistet der Landesverband sowie die ihm angehörenden Vereine Hilfestellung. Sie unterstützen Betroffene vor und nach der Operation, informieren und beraten die Angehörigen und leisten auch Hilfestellung bei Anträgen an verschiedene Behörden, erklärt Winfried Hesser. Ziel der Betreuung ist eine möglichst umfangreiche sprachliche Rehabilitation, wobei alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden sollen, Kehlkopfoperierte wieder beruflich und sozial zu integrieren. „Zudem stehen bei uns gesellige Zusammenkünfte auf dem Programm, um den Betroffenen aus ihrer sozialen Isolation zu helfen“, erläutert der Vorsitzende weiter. Denn die Erfahrung zeigt: „Vereinsmitglieder setzen sich durch das Vereinsleben und die damit verbundene Kommunikation aktiv mit ihrer Erkrankung und der Behandlung auseinander und sind dadurch emotional zuversichtlicher und optimistischer“, betont Hesser.
Gegründet wurde der Landesverband 1975, damals noch als Ortsverein der Kehlkopflosen Mainz. Die Verantwortlichen hatten und haben dabei das Ziel vor Augen, Kehlkopfoperierte in der Nachsorge zu beraten und zu unterstützen, ihren Weg ins soziale Leben zurückzufinden. Heute gibt es in Rheinland-Pfalz mehrere Bezirksvereine: Koblenz/Montabaur, Rhein-Nahe-Pfalz, Trier, der Ortsverein Pirmasens, die Selbsthilfe Kehlkopfloser Ludwigshafen/Schifferstadt sowie die Selbsthilfegruppe Palatina in Kaiserslautern.
Gekommen waren zu der Jubiläumsfeier u. a. Angelika Birk, Bürgermeisterin von Trier sowie Werner Semeniuk, Vizepräsident des Bundesverbandes der Kehlkopfoperierten. Julia Klöckner, Schirmherrin und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende, konnte leider an der Veranstaltung nicht teilnehmen, sandte aber eine Videogrußbotschaft. Außerdem wurden zwei Gründungsmitglieder von 1975, Prof. Dr. Jung und Klaus Steinborn, vom Vorsitzenden für ihre langjährige Treue mit einem kleinen Präsent geehrt. Für musikalische Untermalung der Feier sorgte das Mandolinenorchester Trier-Biewer.
Quelle: Befund Krebs 4/2016