Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Univ.- Prof. Dr. Martin Borkenstein, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Befund Diabetes, ist Leiter der Diabetologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz
Aus einer Ärztefamilie stammend war die Medizin für mich schon als Kind ein gewohntes Thema, das mich immer schon fasziniert hat. Auch frühzeitig habe ich so von interessanten Fragestellungen und kurativen Themen erfahren. Der Stoffwechsel und besonders die Erkrankungen des Formenkreises Diabetes haben mich bereits während der Studienzeit besonders interessiert.
Ich habe die Kinderheilkunde gewählt, obwohl es in einigen Lebensperioden nicht einfach ist, Kontakt mit den Patienten zu bekommen. Besonders wichtig erscheint mir, eine Vertrauensbasis mit den Patienten aufzubauen, bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes erscheint mir das essenziell.
Mehr Patienten bedingen natürlich auch einen höheren Zeitaufwand und einen Mehrbedarf an Personal. Letzterem wird vom Dienstgeber nicht Rechnung getragen und die Belastung des Teams (Arzt, Schwester, Diaetologe, Psychologe, Sozialarbeiter etc.) wird zunehmend größer, die Betreuungsmöglichkeiten für die Patienten werden nicht wirklich besser, sondern sogar eingeschränkt …
Als Pädiater bin ich natürlich in allererster Linie mit dem Typ-1-Diabetes konfrontiert. Es ist für mich immer wieder traurig zu sehen, dass viel zu wenig Verständnis für diese Erkrankung in diesem Lebensalter besteht. Das beginnt bei der zu spät erkannten Erkrankung und reicht bis zur fehlenden Einsicht für die spezifischen Behandlungsbedürfnisse meiner Patienten.
Um es ehrlich zu sagen: Für unsere Patientengruppe sehe ich derzeit wenig realistische Forschungsansätze hinsichtlich neuer Therapien. Die Entwicklung weiterer Insulinanaloga und die Closed-Loop-Insulinsubstitution werden aber sicher früher oder später weitere Fortschritte bringen.
Magazine dieser Art haben sicherlich, wenn fachlich korrekt aufbereitet, einen Stellenwert hinsichtlich der Information für die Patienten. Der Inhalt mancher Magazine muss aber fachlich oft hinterfragt werden.
Quelle: BDÖ 2/2011