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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Wie Antidiabetika Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben zumeist auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie die Deutsche Hochdruckliga berichtet, liegt für diese Patienten laut einer Studie das Risiko, in den kommenden zehn Jahren eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, bei 97 %.

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes bekommen ein orale Diabetestherapie und nehmen hierfür Medikamente ein: Diese sind jedoch in Bezug auf ihre Nützlichkeit nicht gleichwertig – auch was Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrifft. Als sog. Goldstandard gilt nach wie vor Metformin.

Studie: Weniger Herzinfarkte unter Metformin

Dänische Forscher haben an 107.806 Patienten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfälle in Abhängigkeit von verschiedenen Antidiabetika über einen durchschnittlichen Zeitraum von neun Jahren untersucht, berichtet das Deutsche Diabetes-Zentrum. Das Ergebnis: Patienten, die mit Metformin behandelt wurden, litten weitaus seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder starben an einer solchen.

Eine andere Studie ergab, dass dies u. a. an der cholesterinspiegelsenkenden Wirkung des Metformins liegen könnte. So hatten Patienten niedrigere LDL-Cholesterinspiegel, wenn sie mit Metformin therapiert wurden, so der Diabetes Ratgeber. LDL-Cholesterin gilt als „böses“ Cholesterin, da es Ablagerungen an den Gefäßwänden fördert – dadurch steigt das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu bekommen, heißt es weiter.

Auch die Auswirkungen auf das Körpergewicht und den Blutdruck sind bei Metformin günstiger, so die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Aus diesem Grund ist Metformin heute das bevorzugte Mittel, um in die Therapie des Typ-2-Diabetes einzusteigen. Es gibt aber auch Patienten, die Metformin nicht vertragen oder aufgrund einer eingeschränkten Nierenfunktion nicht einnehmen dürfen. „Hier ist eine Therapie mit anderen oralen Antidiabetika oder Insulin sinnvoll, um Spätfolgen des Diabetes an Nerven und Augen zu verhindern“, erklärt Prof. Dr. Andreas Fritsche, Universitätsklinikum Tübingen.

Neuer Wirkstoff mit vielversprechenden Ergebnissen

Eine neues Medikament, das bei Typ-2-Diabetes eingesetzt wird, scheint ebenfalls positiv auf Herz und Kreislauf zu wirken und damit einen Mehrfachschutz aufzuweisen, berichtet die DDG. Der Wirkstoff „aus der neuen Wirkstoffklasse der SGLT2-Hemmer zeigt nicht nur Sicherheit, sondern senkt sogar die relative Rate an Herz-Kreislauf-Tod um 38 % und auch die Gesamtsterblichkeit um 32 % bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und bereits bestehender kardiovaskulärer Erkrankung“, erklärt Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. Die Schutzwirkung tritt bereits nach wenigen Monaten Therapie auf.

„Das Ausmaß der Protektion ist vergleichbar zu früheren Studien zur Cholesterinsenkung mit Statinen und zur Blutdrucksenkung mit ACE-Hemmern“, ergänzt Prof. Dr. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga (DHL). Prof. Hausberg vermutet, dass der günstige Effekt mit einem multimodalen Wirkmechanismus zusammenhängt: Blutdrucksenkung, Gewichtsreduktion, Senkung der Harnsäure, Verringerung des Bauchumfangs, auch eine gewisse entwässernde Wirkung. Davon profitierten auch Menschen mit einer Herzmuskelschwäche, einer bedrohlichen Komplikation bei Diabetes mellitus. Sie mussten zu 35 % seltener im Krankenhaus behandelt werden.

Quelle: Befund Diabetes 1/2016

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