Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Speziell ausgebildete Hunde können Diabetikern in kritischen Situationen zur Seite stehen. Sie können Unterzuckerungen erkennen, den Besitzer darauf hinweisen und Hilfe holen.
Bei Diabetikern ist der Hund nicht nur der beste Freund des Menschen, sondern im Ernstfall auch ein Lebensretter. Besonders Typ-1-Diabetiker setzen laut dem Verein Aktive Diabetiker Austria gern auf tierische Unterstützung. Und auch Menschen, die allein leben oder Diabetiker, die Hypo-Wahrnehmungsstörungen haben, können auf die Hilfe von Diabetikerwarnhunden zählen. Die Tiere sind speziell ausgebildet und können gefährliche Schwankungen des Blutzuckerspiegels erkennen. Bei Unter- oder Überzuckerungen reagiert der Hund dann mit einem erlernten Verhalten, wie etwa Bellen oder auch Anstupsen. Die Hunde nehmen dabei durch den Geruch in Atem und Schweiß des Besitzers wahr, ob eine Unter- oder Überzuckerung vorliegt. Außerdem können sie dem Besitzer das Blutzuckermessgerät oder Kohlehydrate bringen, z. B. Traubenzucker oder Saft.
Auch für Familien kann ein Diabetikerhund infrage kommen, denn die Tiere werden auch darauf geschult, Angehörige zu wecken, wenn es zu einer Unterzuckerung in der Nacht kommen sollte. Laut ADA ergaben wissenschaftliche Studien, dass es keinerlei Unterschiede bezüglich der Eignung als Diabetikerwarnhund hinsichtlich Rasse, Reinrassigkeit, Alter oder Geschlecht gibt. Allerdings eigne sich nicht jeder Hund für diese Spezialaufgaben, denn Diabetikerwarnhunde müssen auch Hilfe holen können. Vor einem großen, schwarzen Hund z. B. hätten viele Menschen Angst. Er sollte also ein Erscheinungsbild haben, das Personen dazu animiert, ihm zu folgen. Wichtig sei auch, dass ein Diabetikerwarnhund eine sehr geruchsempfindliche Nase hat, lernfreudig, gut sozialisiert und menschenfreundlich ist. In Österreich werden Ausbildungen für Diabetikerwarnhunde angeboten. Durchschnittlich umfasst der Lehrgang 120 bis 150 Trainingsstunden, die Ausbildung dauert etwa ein bis eineinhalb Jahre. Abgeschlossen wird der Lehrgang mit einer praktischen und theoretischen Prüfung vor einer unabhängigen Kommission. Der Hund muss bei der Prüfung mindestens 18 Monate alt sein und sämtlichen gesundheitlichen Richtlinien entsprechen.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 01/2014