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Psoriasis

Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.

Psoriasis
© iStock - webphotographeer

Systemische Therapie bei Psoriasis

Psoriasis ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, die auch die Gelenke betreffen kann. Heute wird in der Wissenschaft darüber diskutiert, ob die Erkrankung eine den ganzen Körper betreffende Entzündungsreaktion ist. Auslöser bei Kindern können Infekte mit Streptokokken sein. Manche Medikamente, darunter Betablocker und Lithium können die Psoriasis verstärken. Prof. Dr. Knut Schäkel, Universitätsklinikum Heidelberg, erläutert im Interview, welche Vorteile systemische Therapie bei Psoriasis haben.

Woran erkennt man Psoriasis?

Zu den Symptomen gehört eine Schuppung der Haut, also ein verstärktes Wachstum der obersten Hautschicht. Die hornbildenden Zellen (Keratinozyten) wachsen bei der Schuppenflechte sehr schnell, innerhalb weniger Tage und nicht wie bei einer gesunden Haut innerhalb von 28 Tagen. Dadurch verdickt sich die Haut und sie löst sich in Schuppen wieder ab. Durch eine in der Haut vorherrschende Entzündung wird das Ganze genährt. Die Schuppen zeigen sich in Plaques am Haaransatz, am Schienbein und an den Ellenbogen oder punktförmig am gesamten Körper. Hinzukommt, dass die Haut juckt und spannt.

Wie wird Psoriasis behandelt?

Man versucht zunächst, die Schuppung und die Entzündung zu regulieren. Dazu gibt es unterschiedliche Methoden: Man kann die Haut mit Salben behandeln, die Kortison enthalten. Anschließend wird mit Vitamin D3 das starke Wachstum der Keratinozyten blockiert. Das hat außerdem eine beruhigende Wirkung auf das Immunsystem. Häufig wird auch der Wirkstoff Dithranol eingesetzt, was zum Abheilen der Plaques führt. Zusätzlich ist die Lichttherapie auch sehr wirksam. Diese sollte allerdings medizinisch begleitet angewendet werden.

Was versteht man unter systemischen Therapiemöglichkeiten?

Wenn die Entzündung der Haut von außen nicht ausreichend reguliert werden kann, dann werden meist innerliche Therapien eingesetzt. Man kann Ciclosporin einsetzen, dadurch werden die T-Lymphozyten blockiert. Am häufigsten werden die Fumarsäureester verwendet. Dieses Medikament moduliert die krankhafte Immunantwort und kann durchaus über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ein anderes Medikament ist Methotrexat (MTX), was einmal in der Woche subkutan verabreicht wird und auch eine gute Wirkung hat, besonders wenn Gelenke von der Psoriasis betroffen sind. Ansonsten gibt es noch Vitamin-A-Säure-Präparate, bekannt als Retinoide. Gezielte Therapien, Biologics, werden dann eingesetzt, wenn die anderen systemischen Therapien nicht wirken. Dabei versucht man, einzelne besonders relevante Botenstoffe zu neutralisieren.

Welchen Vorteil haben Biologics?

Der Vorteil liegt für die Betroffenen darin, dass Biologics gezielt wirken und besonders für sehr schwer betroffene Patienten oftmals die einzige Möglichkeit sind, über lange Zeit mit nur wenigen, oder auch gar keinen Symptomen der Schuppenflechte zu leben. Auch diese Medikamente müssen regelmäßig eingenommen werden. Die Abstände liegen hier bei einer Woche bis 3 Monate. Die Biologics blockieren relevante Botenstoffe der Entzündung, z. B. TNF-alpha/Tumornekrosefaktor-alpha oder Interleukin-23. Die Kehrseite des guten therapeutischen Erfolgs ist allerdings eine erhöhte Neigung z. B. zu Atemwegsinfekten. Hier muss besonders frühzeitig der Arzt kontaktiert werden, um entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Komplikationen sind jedoch sehr selten.

Quelle: Patient und Haut 1/2014

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