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Psoriasis

Psoriasis bezeichnet in der medizinischen Fachsprache die Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die sich in silbrigweißen Schuppen und entzündlich geröteter Haut äußert.

Psoriasis
© iStock - webphotographeer

Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Psoriasis

Zur Behandlung von Schuppenflechte, die eine chronische Erkrankung ist, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. I. d. R. kommen lokale Therapien auf der Haut zum Einsatz. Wichtig ist, im Rahmen einer Behandlung die Entzündung, die die Plaques verursacht, zu reduzieren. Dafür eignen sich Salben mit Kortison oder auch mit Vitamin-D-Analoga. Darüber hinaus ist die Pflege der Haut wichtig, um die Symptome zu reduzieren. Bei einer mäßigen Schuppung eigenen sich harnstoffhaltige Salben. Patienten, die unter einer sehr starken Schuppung leiden, können salizylhaltige Salben verwenden. Im Rahmen einer Behandlung ist es wichtig, eine Abschuppung der Haut zu erreichen, da nur dann Kortison oder Vitamin-D-Analoga an diesen betroffenen Stellen auch wirken können.

„Darüber hinaus kommen auch Bäder mit Meerwasser in Betracht“, erklärt Dr. Norbert Buhler, Sylt. Denn: Das Meerwasser entschuppt und die Entzündungseiweiße werden mithilfe des Meerwassers aus der Haut herausgezogen. Wichtig ist, dass es sich um Salzwasser von über 3 % handelt, wie beispielsweise die Nordsee – aber nicht die Ostsee.

Im Rahmen einer Behandlung durch den Hautarzt oder auch während einer Rehabilitation kann zudem eine sog. Photo-Sole-Therapie verordnet werden. Hier baden die Patienten nicht nur in stark konzentriertem Salzwasser, der Salzsole, sondern werden zusätzlich mit künstlichem UV-Licht bestrahlt. Dafür wird i. d. R. das kurzwellige UV-B-Licht eingesetzt, das die Immunreaktion der Haut und damit die Entzündung in der Haut reduziert. Die Plaques bilden sich zurück.

In besonders schweren Fällen kommt zudem eine sog. PUVA-Therapie in Betracht. Hier wird eine Licht verstärkende Substanz auf die Haut aufgebracht, die dann mit dem längerwelligen UV-A-Licht bestrahlt wird, um so die Schuppen auf der Haut zu reduzieren.

Reicht eine lokale Therapie der Haut nicht aus, kann auch die Einnahme von Medikamenten infrage kommen. „Ziel dieser Medikamente ist die Reduzierung der entzündungsfördernden Substanzen im Körper“, erläutert Dr. Buhles. Dies kann u. a. mit Biologika oder Immunsupressiva erreicht werden. Die Reduzierung der Entzündung im Körper ist vor allem auch deshalb so wichtig, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Lebenserwartung haben kann, wird sie nicht behandelt.

Wichtig ist, dass die Betroffenen ihre Haut – auch in schubfreien Phasen – ausreichend pflegen und die Haut vor Verletzungen schützen. Auch Infekte sollten schnellstmöglich behandelt werden, damit sie nicht einen neuen Schub auslösen.

Rehabilitation kann bei Psoriasis helfen

Eine Besserung des Krankheitsbildes kann darüber hinaus i. d. R. durch eine Rehabilitation erreicht werden. Messinstrumente, wie etwa der sog. PASI-Index, zeigen, dass während eines Reha-Aufenthaltes die Beschwerden der Patienten deutlich reduziert werden können und, dass dieser Effekt auch noch Monate nach der Reha anhält. „Bisher machen eher wenige Patienten von ihrem Recht auf eine Reha gebrauch“, macht Dr. Buhles Betroffenen Mut, ihre Möglichkeiten auch in Anspruch zu nehmen und z. B. bei der Rentenversicherung den Antrag zu stellen.

Die Erfolge einer Rehabilitation sind u. a. auf das multimodale Behandlungskonzept zurückzuführen. Hier werden nicht nur einzelne Symptome behandelt, sondern alle Probleme und Beeinträchtigungen der Patienten in einer ganzheitlichen Behandlung erfasst. Viele von ihnen ziehen sich im Alltag von ihrem Umfeld zurück, leiden unter einer (reaktiven) Depression. In einer Reha erfahren sie einerseits, wie der richtige Umgang mit der Haut aussieht, lernen aber auch, Techniken der Stressreduktion, sich gesund zu ernähren oder wie es ihnen gelingt, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Blaues Licht für eine gesunde Haut

Zur Behandlung von Schuppenflechte kann auch die sog. Blaulichttherapie zum Einsatz kommen. Sie ist eine Alternative zur Behandlung mit UV-A- oder UV-B-Licht. Das Licht im blauen Spektralbereich enthält im Gegensatz dazu keine UV-Strahlen und wird durch blaue lichtemittierende Dioden (LED) erzeugt. Grundsätzlich kann die Blaulichttherapie bei entzündlichen und allergischen Hauterkrankungen zum Einsatz kommen.

Das blaue, gepulste Licht wirkt auf fehlgeleitete Immunzellen, die viele Hauterkrankungen verursachen. Die Bestrahlung mit blauem Licht führt dazu, dass diese Immunzellen absterben. In der Folge klingt die Entzündung ab und die Haut regeneriert sich.

Die Besserung des Hautbildes hält häufig für eine lange Zeit an, z. T. sogar jahrelang. Eine Behandlung kann auch zu Hause durchgeführt werden.

Quelle: Patient und Haut 2/2017

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