Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.
Die Diagnose Brustkrebs ist für jede Frau erschütternd, doch die Betroffenen sind nicht allein. Nach Informationen des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland etwa 70.000 Frauen jährlich an Brustkrebs, es ist somit der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Doch dank Früherkennungsmaßnahmen und Fortschritten der modernen Medizin kann die Krankheit häufig erfolgreich bekämpft werden. Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, (Anti-)Hormontherapie häufig auch in Kombination mit alternativen Heilmethoden, machen es möglich, die Erkrankung zu beherrschen. Dennoch heißt es für viele Patientinnen, sich mit den Folgen zu arrangieren und wieder zurückzufinden in ein angstfreies Leben.
Der Brustkrebsmonat Oktober, der seit 1984 jährlich stattfindet, will auf die Erkrankung aufmerksam machen, zur Vorsorge aufrufen und Betroffenen Mut zusprechen. Dies ist auch in der heutigen Zeit noch notwendig, denn obwohl die Krankheit in der Öffentlichkeit bekannt ist, wird sie häufig tabuisiert und verschwiegen. Dabei kann man ihr nur offensiv begegnen, weshalb es sich Institutionen wie die Deutsche Krebshilfe zum Ziel gesetzt haben, Frauen weiter zu sensibilisieren, über Früherkennungsmaßnahmen zu informieren und zur Teilnahme daran aufzurufen. Denn bisher gehen weniger als die Hälfte aller bundesdeutschen Frauen zu regelmäßigen Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen.
Bundesweit gibt es im Brustkrebsmonat zahlreiche Aktionen zum Thema: Experten informieren über Vorsorge, Erkrankung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge, Ausstellungen zeigten Wege, positiv mit der Erkrankung umzugehen. Denn Krebs ist zweifellos ein rigoroser Einschnitt in das Leben, der die Menschen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und das soziale Umfeld betrifft. Deswegen nahmen bei den Veranstaltungen zum Brustkrebsmonat neben informativen Vorträgen auch Foren zum gegenseitigen Austausch und Anlaufstellen zur Beantwortung von Fragen eine wichtige Rolle ein.
Viele Frauen stellen sich nach der Diagnose die Frage: Warum gerade ich? Doch die Ursachen für diese Erkrankung sind nach wie vor nicht geklärt. In ca. 5–10 % der Fälle liegt eine erbliche Disposition vor. Man kann nur Risikofaktoren ausmachen wie Alter, frühes Einsetzen der Regelblutung und spätes Eintreten der Wechseljahre, Alkohol, Übergewicht und Rauchen. Gerade deshalb meint Prof. Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, dass jede Frau ihre persönliche Disposition kennen sollte. Um dabei zu helfen, setze sich die Deutsche Krebshilfe dafür ein, dass mehr Frauen das kostenlose Angebot der Früherkennungsuntersuchungen nutzen und die Diagnostikmethoden noch weiter verbessert werden können.
Quelle: Leben? Leben! 4/2011