Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Ein wesentliches Projekt in der Arbeit der Stiftung Dianiño ist der Einsatz der sog. Diabetes-Nannys. Die Diabetes-Nannys sind mittlerweile deutschlandweit vertreten. Sie besuchen Familien mit an Diabetes erkrankten Kindern, wenn die Versorgung und Betreuung nicht mehr gewährleistet ist und unterstützen die ganze Familie: So helfen sie bei den Blutzuckermessungen oder Insulininjektionen, wenn diesbezüglich noch Angst oder Unsicherheit herrscht. Auch treten sie mit Institutionen wie Kindergärten, Hort, Schule oder Ausbildungsplatz in Verbindung, um den Betreuern die Krankheit und den Umgang mit ihr zu erklären.
Wie erfolgreich die Arbeit der Diabetes-Nannys ist, zeigt eine Rubrik auf der Internetseite der Stiftung Dianiño: Hier werden einige der Familien vorgestellt, die die Dianiño-Diabetes-Nannys besucht haben. Beispielsweise die Geschichte des siebenjährigen Manuel: Er ist seit dem ersten Lebensjahr an Diabetes erkrankt und kennt nichts anderes als Essen abwiegen, Blutzucker messen, Spritzstelle aussuchen und dann spritzen – alles mit seiner Mutter. Doch die ist mittlerweile selbst seelisch krank und musste für einige Wochen in eine psychosomatische Klinik. Sein Vater war mit der Situation überfordert, weil es auch noch ein kleines Schwesterchen zu versorgen gibt. In Manuels Fall organisierte die Nanny eine Pflegehilfe, schulte diese zu Hause, und erstellte einen „Hilfeplan“ für Manuels Großmutter, die der Familie in dieser schweren Zeit zur Seite stehen will.
Eine weitere Geschichte ist das Schicksal des vierjährigen Elias: Er ist mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) auf die Welt gekommen und erkrankte Anfang dieses Jahres an Diabetes. Er versteht nicht, warum er immer wieder gespritzt, in den Finger gepiekst wird und Essenszeiten einhalten muss und wehrt sich verzweifelt gegen das Ganze. Eine Insulinpumpe hätte die Lage ein wenig entspannen können, die Eltern fühlten sich aber damit im Alltag überfordert. Durch die Diabetes-Nanny konnten die Eltern in der häuslichen Umgebung die Bedienung der Insulinpumpe in aller Ruhe vertiefen und das Anlegen des Katheters mit Elias einüben.
Quelle: Befund Diabetes 3/2014