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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

Feinstaubbelastung im Freien und im Wohnraum

Feinstaub ist allgegenwärtig. Die kleinen Partikel werden nicht nur durch Verkehr und Industrie, sondern auch durch Drucker oder Kerzen erzeugt. Neben der Lunge schädigen sie auch Herz und Gefäße.

Feinstaub in der Außenluft

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Feinstaub Luftgüteleitwerte festgelegt, deren Grenzen strenger sind als die der Europäischen Union. Oberhalb dieser Grenzen soll sich das Gesundheitsrisiko deutlich erhöhen. Diese Grenzen werden jedes Jahr in Städten mit mehr als 250.000 Einwohnern überschritten.

An den Folgen der Feinstaub- und Ozonbelastung versterben in Deutschland laut einer Studie von Prof. Dr. Johannes Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie, jedes Jahr etwa 35.000 Menschen. In sieben von zehn Fällen war ein Schlaganfall oder Herzinfarkt die Todesursache, in drei von zehn Fällen starben Menschen an einer Atemwegserkrankung oder an Lungenkrebs. Um diese Situation zu verbessern, fordert der Lungenfacharzt Prof. Dr. Christian Witt, Berlin, mehr Elektroautos. Besonders problematisch seien Dieselmotoren, da die Stickoxide die Atemwege besonders reizen.

Feinstaub im Wohnraum

Doch auch im Wohnraum befindet sich Feinstaub. In den Wohnraum gelangt er zum einen von außen über Fenster oder Türen. Wohnungen, die in Gebieten mit hoher Feinstaubkonzentration liegen, sind dadurch auch zwangsläufig mehr belastet als Innenräume, die in Gebieten mit niedriger Feinstaubkonzentration liegen. Zum anderen setzen verschiedene Aktivitäten innerhalb des Wohnraums Feinstaub frei:

  • Rauchen: Wohnräume, in denen geraucht wird, haben eine etwa dreimal höhere Feinstaubbelastung als die Außenluft.
  • Kerzen können die Konzentration an kleinsten Feinstaubteilchen um das zehn- bis 20-fache erhöhen. Diese Partikel können bis tief in die Lunge gelangen und sogar Zellschranken überwinden.
  • Räucherstäbchen: Stoffe, die bei Verbrennung entstehen, können zusammen mit Duftstoffen Atemwege reizen und Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme sowie Husten- und Asthmaanfälle verursachen.
  • Staubsaugen ohne Feinstaubfilter im Luftauslass
  • Braten und Kochen
  • Um Feinstaub im Wohnraum zu verringern, sollte man regelmäßig und korrekt lüften – auch wenn die Außenluft hohe Feinstaubwerte aufweist. Das Lüften verhindert eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, durch die sich Schimmelpilze bilden können. Hohe Feinstaubwerte im Innenraum lassen sich beispielsweise durch eine Lüftungsanlage mit geführter Zuluft reduzieren. Des Weiteren sollte man in Innenräumen

  • nicht rauchen
  • auf Kerzen verzichten bzw. Maßnahmen ergreifen, um die Feinstaubmenge zu reduzieren. So sollte die Flamme nicht in der Zugluft stehen, da in diesem Fall das Wachs nur unvollständig verbrennen und mehr Schadstoffe an die Umgebung abgegeben würden. Ebenfalls sollte der Docht nur etwa 10 bis 15 Millimeter lang sein. Bei einem zu langen Docht wird vermehrt Ruß freigesetzt. Wer nicht auf Kerzen verzichten möchte, sollte auf eine gute Qualität achten. Neben Wachs sollten keine weiteren Substanzen enthalten sein. Eine Alternative zu Kerzen sind LED-Wachskerzen oder Kerzen aus Sojawachs, die 90 \\\% weniger Ruß erzeugen.
  • auf Räucherstäbchen verzichten
  • beim Kochen den Dampfabzug einschalten oder das Fenster öffnen. Die Küchentür sollte dabei geschlossen bleiben.
  • Teppiche ausklopfen; glatte Oberflächen und Fußböden feucht wischen bzw. staubsaugen und danach kurz lüften, um den aufgewirbelten Staub zu entfernen.
  • Das Feuer im Ofen sollte von oben nach unten abbrennen. So werden weniger Rauch und Schadstoffe freigesetzt, da die entstehenden Gase in der heißen Flamme verbrennen.
  • Feinstaub im Büro

    Drucker und Kopierer setzen u. a. Papierstaub, Ozon, flüchtige organische Verbindungen, Benzol und Styrol frei. Tonerbestandteile dagegen gelangen kaum in die Luft. Dieser freigesetzte Staub lässt sich mit ein paar einfachen Regeln reduzieren (laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin):

  • Beim Kauf sollte man emissionsarme Drucker und Kopierer bevorzugen. Diese erkennt man am „DGUV Test“-Prüfzeichen, am Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ oder an vergleichbaren Kennzeichen. Wichtig ist, dass das Prüfzeichen von einer unabhängigen Einrichtung vergeben wurde. Das Gerät sollte möglichst wenig Ozon erzeugen. Dies ist bei einem Aktivkohlefilter oder emissionsarmen Hochspannungsteil der Fall. Zudem sollte man Geräte mit geschlossenen Kartuschen jenen mit Nachfüllsystemen vorziehen.
  • Drucker und Kopierer sollten in Räumen stehen, die gut belüftet sind. Werden sie häufig benutzt, sollten sie am besten außerhalb der Büroräume stehen.
  • Damit der Staub gut vom Gerät entfernt werden kann, sollte es auf gut zu reinigenden Flächen stehen.
  • Die Abluftöffnung sollte nicht auf Mitarbeiter gerichtet sein.
  • Nur normgerechtes Kopier- und Druckerpapier verwenden, da hierdurch die Staubbelastung weiter reduziert wird.
  • Bei Papierstau sollte das Papier nicht gewaltsam aus dem Drucker/Kopierer entfernt werden.
  • Der Deckel des Kopierers sollte beim Kopiervorgang geschlossen sein. Andernfalls entstehen schwarze Ränder, die viel Toner verbrauchen.
  • Quelle: COPD und Asthma 1/2019

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