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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

COPD im Winter

Nicht nur die eiskalte Luft im Winter verursacht bei vielen Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen Probleme. Auch bakterielle und virale Infektionen treten in dieser Jahreszeit gehäuft auf.

Wie belastend der Winter für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen ist, hängt von der Art und der Schwere ihrer Erkrankung ab. Asthma-Betroffene, bei denen blühende Pflanzen die Atemnot auslösen, können während der kalten Jahreszeit aufatmen. Ist jedoch die Hausstaubmilbe die Ursache des allergischen Asthmas, können sich die Symptome im Winter sogar verstärken. Denn diese zu den Spinnentieren zählende Milbe kann auch im Winter sehr aktiv sein. Tägliches Lüften kann die Beschwerden lindern. Denn ab ca. 15 °C und weniger sterben Hausstaubmilben ab.

COPD-Betroffene und Menschen mit nicht-allergischem Asthma macht der Winter oft zu schaffen. Die kalte, trockene Luft, die bei Minusgraden in die Bronchien strömt, führt dazu, dass diese sich verengen. Das Nieselwetter kann zusätzlich Atemprobleme verursachen. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin rät daher, im Winter die vom Arzt verordneten Medikamente konsequent einzunehmen. Etl. kann kann nach Absprache mit dem behandelnden Arzt die Dosis erhöht werden.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen im Winter das Haus hüten müssen. Ganz im Gegenteil: Der Bundesverband der Pneumologen empfiehlt sogar, täglich spazieren zu gehen, um das Immunsystem zu stärken. Gegen den Kältereiz hilft ein Schal, der so umgebunden wird, dass man durch diesen aus- und einatmen kann. Dadurch wird die Luft vor dem Einatmen etwas angewärmt und angefeuchtet. Menschen mit Asthma sollten zudem bei dem Spaziergang ein bronchienerweiterndes Spray dabei haben, da der Übergang von warmen Innenräumen in die Kälte das Atmen erschweren kann. Größere Anstrengungen wie Sport sollten Lungenkranke jedoch besser nach drinnen verlegen.

Des Weiteren ist es wichtig, in der kalten Jahreszeit regelmäßig zu lüften. Das tägliche Lüften beugt Schimmelbildung vor. Zum anderen wird durch regelmäßiges Lüften eine trockene Heizungsluft in den Innenräumen vermieden. Diese trocknet die Schleimhaut der Atemwege aus, verursacht Hustenreiz und schwächt das Immunsystem. Ideal ist eine Temperatur von 19 bis 23 °C im Wohnzimmer und 18 °C nachts im Schlafzimmer. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30 und 50 % liegen.

Tipps zum Lüften:

  • Täglich drei bis fünfmal für etwa fünf Minuten Stoßlüften, d. h. die Fenster ganz öffnen.
  • Je tiefer die Raumtemperatur, desto häufiger muss gelüftet werden.
  • Räume mit stark isolierten Fenstern müssen häufiger gelüftet werden.
  • Nach dem Kochen, Duschen, Baden, Wäschewaschen und Bügeln sollte man ebenfalls die Fenster zum Lüften öffnen.
  • Wäsche nicht in der Wohnung trocknen. Ist dies nicht möglich, sollte das Zimmer, in dem die Wäsche getrocknet wird, gelüftet werden.
  • Ebenfalls muss in Räumen, in denen sich viele Menschen befinden, öfters gelüftet werden.

Reizstoffe kann man reduzieren, indem man regelmäßig staubsaugt bzw. Staub wischt und gut lüftet, keine Kerzen abbrennt, keine Räucherstäbchen oder Raumdüfte verwendet und nicht in der Wohnung raucht. Eine Alternative zu Luftbefeuchter sind Zimmerpflanzen, die auch viel Wasser an die Luft abgeben.

Feinstaub durch Wachskerzen

Gerade in der Winterzeit, in denen die Tage kurz und die Nächte lang sind, sind Kerzen sehr beliebt. Sie spenden ein warmes, schönes Licht. Allerdings entsteht beim Abbrennen der Kerzen Feinstaub, der für Menschen mit Lungenerkrankungen problematisch sein kann. Laut Lungenliga Schweiz lässt sich die Rußmenge allerdings reduzieren, indem man darauf achtet, dass die Flamme nicht im Durchzug steht und dass der Docht nicht zu lang wird. Auch das Lüften nach dem Abbrennen der Kerzen kann den Feinstaub reduzieren.

Menschen mit COPD oder Asthma sollten ebenfalls vorsichtig beim Einsatz von Räucherstäbchen sein. Die Verbrennungsprodukte können zusammen mit dem Duft die Atemwege reizen und Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme sowie Husten- und Asthmaanfälle hervorrufen. Aufgeschnittene Orangen, die man mit Nelken oder ein paar Tannenzweigen schmückt, entfalten einen angenehmen weihnachtlichen Duft und sind besser für Asthma- und COPD-Betroffene geeignet.

In der kalten Jahreszeit haben COPD- und Asthma-Betroffene ein höheres Risiko, für Exazerbationen oder Asthmanotfälle. Ausgelöst werden diese durch Krankheitserreger, die in die Atemwege gelangen, sich dort vermehren und eine Entzündung verursachen. Vorbeugen kann man den grippalen Infekten, indem man

  • große Menschenansammlungen und erkältete Bekannte meidet
  • sich regelmäßig und gründlich die Hände wäscht
  • sich körperlich betätigt, ausgewogen ernährt und auf Alkohol sowie Rauchen verzichtet
  • sich gegen Grippe und Pneumokokken impfen lässt
  • sein Inhalationsgerät regelmäßig reinigt

Quelle: COPD und Asthma 4/2018

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