COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Der Fachbegriff COPD steht für „chronic obstruktive pulmonary disease“. Gemeint sind chronische Lungenerkrankungen durch Verengung, wie die chronisch-obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem. Bei verschiedenen Krankheitsbildern sind die Atemwege verengt, sodass der Luftstrom vor allem beim Ausatmen behindert wird. Exakte Aussagen, wie viele Menschen in Deutschland aktuell an einer COPD leiden, sind wegen der vielen nicht diagnostizierten Erkrankungen schwierig. Laut Deutscher Lungenstiftung ist etwa einer von zehn Menschen von COPD betroffen. Bei den über 40-jährigen leiden laut European Lung Foundation drei bis vier von 20 Menschen an der Lungenerkrankung, einer bis zwei sogar an einer mittelgradigen oder schweren COPD.
Hauptrisikofaktor ist Rauchen. Da jedoch zwei von zehn Betroffenen nie in ihrem Leben geraucht haben, sind noch weitere Umwelteinflüsse an der Entstehung einer COPD beteiligt. Typische Beschwerden sind Auswurf, Husten und Atemnot („AHA“), welche häufig fälschlicherweise als Alterserscheinung gedeutet werden. Betroffene müssen ihr Leben lang konsequent behandelt werden. Die Therapie erfolgt entsprechend der Schweregrade. Zum Einsatz kommen Medikamenten, die die Bronchien erweitern sowie entzündungshemmende und schleimlösende Arzneimittel. I. d. R werden diese inhaliert. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann eine Sauerstofflangzeittherapie oder eine Maskenbeatmung sinnvoll sein.
Von den Lungenkrankheiten, die die Atemwege einengen, wie COPD und Asthma, müssen die restriktiven Lungenerkrankungen, zu denen u. a. die Lungenfibrose zählt, unterschieden werden. Hier werden nicht die Bronchien eingeengt, sondern die Lunge wird verkleinert. Bei einer Lungenfibrose sind die Lungenbläschen und andere Strukturen betroffen. Das Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den Blutgefäßen vermehrt sich krankhaft und das Gewebe verhärtet sich und vernarbt (fibrosiert). Dadurch verschlechtert sich die Sauerstoffaufnahme. Die Lunge kann sich nicht mehr so gut ausdehnen und versteift immer mehr. Dadurch müssen Betroffene mehr Kraft für die Atemarbeit aufwenden. Sie können nur schlecht einatmen und erleben einen plötzlichen Atemstopp. Lungenemphysem-Betroffene dagegen haben Probleme auszuatmen.
Die Auslöser einer Lungenfibrose sind sehr verschieden. Ursache kann z. B. eine Art chronische Allergie (allergische Alveolitis) sein. In diesem Fall hat der Betroffene einen organischen Staub wiederholt eingeatmet. Die Mikroorganismen (Schimmelpilze oder Hausstaubmilben), Eiweiße (Federn oder Vogelexkremente) oder die Chemikalien, die in diesem Staub enthalten sind, können eine allergische Lungenentzündung verursachen. I. d. R. waren die Betroffenen regelmäßig und über längere Zeit diesen Allergenen ausgesetzt. Aber auch Bestrahlungstherapien, verschiedene Medikamente oder giftige Dämpfe (z. B. Phosgen, Ammoniak) können eine Lungenfibrose zur Folge haben. Bei der Hälfte der Betroffenen sind die Ursachen bekannt. Bei allen anderen Fällen spricht man von einer idiopathischen Lungenfibrose.
Die Beschwerden, unter denen Betroffene leiden, ähneln denen von COPD-Erkrankten. Allerdings ist der Husten trocken und die Atemnot nimmt bei körperlicher Anstrengung zu. Weitere Beschwerden sind Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gewichtsabnahme und leichtes Fieber. Neben dem Meiden der Auslöser erhalten Betroffene antientzündlich wirkende Medikamente, die entweder inhaliert oder in Form von Tabletten angewandt werden. Bei verengten Bronchien werden Arzneimittel, die diese erweitern verabreicht. Zudem kann der Arzt Medikamente verordnen. Sind bestimmte Grenzwerte im Blut unterschritten, kann eine Langzeit-Sauerstofftherapie sinnvoll sein. Diese bessert – wenn sie über einen längeren Zeitraum angewandt wird – die körperliche Leistungsfähigkeit und Alltagssituationen können wieder besser gemeistert werden. Im Endstadium der Erkrankung kann bei einigen Betroffenen eine Lungentransplantation nötig werden.
Quelle: COPD und Asthma 4/2017