Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.
Warum es sinnvoll ist, als Brustkrebspatientin einen speziellen BH zu tragen und auf welche Details geachtet werden sollten, erklärt Ines Falkner, Abteilungsleiterin eines Sanitätshauses in Berlin im Interview.
Solch ein BH ist auf die Bedürfnisse von Brustkrebspatientinnen angepasst, aber im Grunde genommen unterscheidet sich ein Spezial-BH nur minimal von einem herkömmlichen BH: er hat spezielle Tragevorrichtungen für die Prothese und das Material ist zum größten Teil aus Baumwolle. Manche Frauen verzichten nach der Bestrahlung auch komplett auf einen BH und tragen nur ein Hemdchen, weil sie das angenehmer finden. Andere möchten auch gerne ihre alte Unterwäsche behalten und dann gibt es auch die Möglichkeit, diese an die neue Situation anzupassen, indem Tragetaschen für die Prothese eingenäht werden. Das hängt aber vom jeweiligen Modell ab.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen BH hat ein Spezial-BH für Brustkrebspatientinnen keine Bügel, dafür aber einen breiteren Rückenverschluss und breitere Träger. Da die Träger breit und gepolstert sind, werden die Schultern entlastet. Dadurch erhalten die Frauen einen sicheren Halt für die Prothese, was ihnen ein gutes Gefühl im Alltag gibt.
Die Vorteile sind, dass der BH eine Tasche hat und das breite, weichzügige Unterbrustband guten Halt bietet. Das Dekolleté ist ausreichend hoch geschnitten und sorgt für einen sicheren Halt der Prothese. Ein großer Vorteil ist auch, dass der Rücken geschont und entlastet wird. Ein Nachteil könnte für die Betroffenen sein, dass solche Modelle lediglich in speziellen Läden gekauft werden können.
Zunächst wird der BH anprobiert und geschaut, wie er sich an die gesunde Brust anpasst. Wenn er gut sitzt, wird die Prothese angepasst. Erst wenn die Patientin mit dem Ergebnis, also dem Gesamtbild zufrieden ist, sollte sie den BH kaufen.
Je nach Krankenkasse erhalten die Betroffenen auf Antrag einen Zuschuss für eine Tragevorrichtung. Das sind zwischen 20 und 30 Euro.
Quelle: Leben? Leben! 1/2013