Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.
Eine Selbstkontrolle der Brust ist wichtig. In vielen Fällen können durch sie behandlungsbedürftige Auffälligkeiten und Veränderungen in einem frühen Stadium entdeckt werden. Einmal im Monat, am besten nach der Periode, sollten Frauen ihre Brust genauer unter die Lupe nehmen – ca. zehn Minuten Zeitaufwand, der sich in jedem Fall rentiert. Doch wie führt man so eine Selbstuntersuchung durch, und was ist dabei zu beachten?
Zur weiblichen Brust zählt wesentlich mehr als der kugelförmige Bereich um die Brustwarzen. Auch das Lymphsystem zählt dazu. Genau genommen beginnt die Brust auf Höhe des Schlüsselbeins und reicht bis zur unteren Brustfalte. In der Breite reicht sie vom Brustbein bis zur Mitte der Achselhöhle. Die meisten Tumoren, ca. 60 %, sitzen im oberen Teil (äußeres, oberes Viertel) der Brust.
Um sicherzugehen, dass Sie alle Bereiche der Brust richtig abgetastet haben, sollten Sie im Rahmen der Selbstkontrolle verschiedene Positionen einnehmen (s. u.). Dadurch erreicht man das An- bzw. Entspannen des Brustmuskels. Manchmal lassen sich Veränderungen in einer bestimmten Position nicht fühlen. Deshalb sollte man die Brust sowohl im Entspannungs-, als auch im Anspannungszustand abtasten. Auch die richtige Tastbewegung ist entscheidend. Arbeiten Sie die nachfolgend aufgelisteten Punkte sorgfältig ab. Was Ihnen anfänglich noch als ein ungewohntes Prozedere erscheint, stellt sich schnell als Routine ein.
Stellen Sie sich zunächst vor einen Spiegel und lassen Sie die Arme am Körper anliegen. Betrachten Sie Ihre Brust. Konzentrieren Sie sich dabei auf Form und Umfang. Gibt es irgendwelche Veränderungen wie z. B. Dellen oder Beulen? Oder Rötungen und Ausschlag? Strecken Sie nun Ihre Arme nach oben und verschränken Sie diese hinter Ihrem Kopf. Sehen Sie in dieser Position Auffälligkeiten? Wie sieht Ihre Brust aus, wenn Sie die Hände in die Hüften stemmen und sich leicht nach vorne beugen? Entstehen Wölbungen beim Entspannen des Brustmuskels?
Bei der Selbstuntersuchung ist die Brustwarze nicht zu vergessen. Auch sie kann Veränderungen aufweisen. Kommt es zum Ausfluss von Sekreten, wenn Sie die Warze zwischen zwei Finger (Daumen und Zeigefinger) drücken? Gibt es Veränderungen im Warzenvorhof?
Teilen Sie die Brust gedanklich in Viertel auf. Einfache Regel: Die rechte Hand untersucht die linke Brust und umgekehrt. Nehmen Sie jeweils die drei mittleren Finger und legen Sie diese zum Tasten aneinander. Bewegen Sie die Finger kreisförmig, an jeder Stelle dreimal. Bei der ersten Kreisbewegung sollten Sie sich auf die Brustoberfläche konzentrieren, bei der zweiten sollten Sie einen mittelstarken Druck aufbauen, bei der dritten einen starken Druck, sodass Sie bis auf die Rippen fühlen können.
Legen Sie sich nun auf den Rücken und tasten Sie dieselben Stellen noch einmal ab. Eine leicht schräge Haltung, die man z. B. durch Unterlegen eines Handtuchs oder Kissens unter das Schulterblatt erreicht, bringt die Brust zum flachen Aufliegen auf den Rippen. Die Brustwarze zeigt dabei zur Decke. Legen Sie den nicht tastenden Arm hoch an den Kopf. Beginnen Sie nun, von den Achselhöhlen an abwärts zu tasten – genauso wie Sie es zuvor im Stehen gemacht haben.
Falls Sie bei der Selbstuntersuchung Veränderungen bemerken, suchen Sie Ihren Frauenarzt auf.
Diana Kürten