Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.
Wie in den beiden anderen abrahamitischen Religionen Judentum und Christentum glauben auch Muslime an den einen Schöpfergott. Im Gegensatz zum Christentum ist nach der Vorstellung von Muslimen der Mensch aber nicht nach Gottes Ebenbild geschaffen. Das Leben jedes Einzelnen ist in Gottes Hand, Gott bestimmt Anfang und Ende des Lebens. Gott ist allmächtig und allwissend, alle Dinge haben ihre Ursache in Gott. Aus diesem Grunde hört man viele Muslime häufig Sätze wie „inshallah“ („So Gott will“) und „mashallah“ („Was Gott will“) sagen.
In diesem Zusammenhang scheint es logisch, dass die Ursache von Gesundheit und Krankheit bei Gott gesehen wird. Nach Auffassung der traditionellen arabischen Medizin wird eine Krankheit von dem Ungleichgewicht der Körpersäfte (Temperamente) verursacht. Viele Muslime allerdings glauben daran, dass Krankheit immer eine Krankheit des Herzens ist, die durch negative Gefühle oder gar durch eigenes Fehlverhalten bedingt wird. Beispielweise wird in einigen deutschsprachigen muslimischen Internetforen diskutiert, dass ein „un-islamischer“ Lebenswandel mit Dingen, die im Koran ausdrücklich verboten wurden (beispielsweise Ehebruch, Glücksspiel oder Alkoholkonsum), Krankheiten hervorruft.
Der Koran und die Überlieferungen des Propheten, die sunna, regeln nicht nur das religiöse Leben, sondern auch den Alltag. Vielen Nicht-Muslimen erscheint es, als ob Frauen im islamischen Kulturraum besonders vielen Regeln unterworfen seien. Es ist aber beiden Geschlechtern auferlegt, sich stets sittsam zu verhalten. Auch in Bezug auf Kleidungsvorschriften ist sowohl Männern als auch Frauen geboten, ihre Nacktheit zu bedecken und sich schamhaft zu verhalten.
Die islamischen Vorschriften werden von vielen Muslimen dahingehend interpretiert, dass eine Frau sich mit dem Eintreten der Pubertät vor allen Männern, die nicht mit ihr verwandt sind, zu verhüllen habe. So wird von vielen Musliminnen das Tragen eines Schleiers als notwendig und vom Koran vorgeschrieben erachtet. Ebenso betrachten es viele Musliminnen als anstößig, sich mit einem männlichen Arzt in einem Raum aufzuhalten. Dazu kommt die Angst, während der Untersuchung die Verschleierung vor einem fremden Mann ablegen zu müssen.
Die weibliche Brust gehört zum Intimbereich der Frau. Muslimische Frauen bekommen von frühester Jugend an vermittelt, dass man die Brust vor anderen Menschen zu verbergen habe. Auch Gespräche über die Brust, die primären Geschlechtsorgane oder die Menstruation sind selbst unter Geschwistern und im engsten Freundeskreis nicht üblich.
Die Vermittlung einer für die Patientin negativen Diagnose kann schwierig werden: Im islamischen Kontext ist es unüblich und gilt als unhöflich, dem Patienten selbst die Diagnose mitzuteilen oder gar auf einen möglichen tödlichen Ausgang einer Krankheit hinzuweisen. Vielmehr wird die Familie des Patienten umfassend informiert. Für gläubige Muslime sind körperliche und seelische Heilung gleichbedeutend, sodass der Religion eine gewichtige Rolle zukommt.
Quelle: Leben? Leben! 2/2011