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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Knochenmetastasen bei Brustkrebs

Entstehung und Therapie

Knochenmetastasen sind Tochtergeschwülste einer Tumorerkrankung, die sich im Knochen ausgebreitet hat. Tumoren können sich über Lymphgefäße oder über das Blut im ganzen Körper verteilen. Die Häufigkeit einer Knochenmetastasierung variiert bei den verschiedenen Tumortypen. So liegt sie beim metastasierten Mammakarzinom bei bis zu 75 %. Auch bei Bronchialkarzinomen treten Knochenmetastasen häufig auf. Der Knochen bietet günstige Bedingungen für die Absiedelung von Tumorzellen, da er gut durchblutet und reich an Zytokinen ist.

Im gesunden Knochen besteht ein Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau (durch sog. Osteoblasten) und Knochenabbau (durch sog. Osteoklasten). Im Falle einer Osteolyse (Auflösung von Knochengewebe) ist der Knochenabbau verstärkt. Man unterscheidet zwischen osteolytischen und osteoblastischen Metastasen. In beiden Fällen, bei osteolytischen mehr als bei osteoblastischen Metastasen, kann die Knochenstabilität gefährdet sein.

Suche nach Knochenmetastasen ist bei Brustkrebs Bestandteil der Diagnose

Knochenmetastasen fallen zunächst im Rahmen einer Ausbreitungsdiagnostik einer neudiagnostizierten Tumorerkrankung auf. Beim Mammakarzinom und Bronchialkarzinom gehört die Suche nach Knochenmetastasen leitliniengemäß zur anfänglichen Diagnostik. Im weiteren Verlauf fallen sie im Rahmen von Nachsorgeuntersuchungen oder durch Symptome (wie z. B. Schmerzen bei einer Fraktur) auf. Tritt eine Fraktur ohne entsprechendes Trauma auf, so spricht man von einer pathologischen Fraktur.

Die Therapie von Knochenmetastasen ist abhängig von dem Erkrankungsstadium, in dem sich die Patientin befindet. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung sind die Prophylaxe, die frühzeitige Erkennung sowie die konsequente Therapie. Die beste Maßnahme zur Vermeidung von Knochenmetastasen ist die adäquate Behandlung des Primärtumors. Die adjuvante Behandlung kann das Auftreten einer Metastasierung und hier von Knochenmetastasen verhindern. Liegt an anderem Ort (Leber, Lymphknoten) bereits eine Metastasierung vor, so kann die adäquate tumorspezifische Therapie das Auftreten einer weiteren Metastasierung verhindern oder zumindest hinauszögern.

Treten Knochenmetastasen auf, so ist dies nicht unmittelbar gleichzusetzen mit dem Eintritt in die Terminalphase einer Tumorerkrankung. Zahlreiche Beispiele belegen, dass adäquat behandelte Knochenmetastasen je nach sonstiger Ausprägung der Erkrankung z. B. im Rahmen eines Mammakarzinoms wie eine chronische Erkrankung zu betrachten sind. Primär asymptomatische Knochenmetastasen sind auf ihre potenziellen Komplikationen hin zu überprüfen, meist mit weiterer radiologischer Diagnostik:

Liegt eine Frakturgefährdung vor, ist das Rückenmark durch Wirbelkörperbrüche gefährdet?

Diese Fragen sind häufig nur zusammen mit Neurochirurgen, orthopädischen Chirurgen und Strahlentherapeuten zu klären. Auch interventionelle radiologische Maßnahmen wie die Vertebroplastie können zu einer Stabilisierung führen.

Sind die Knochenmetastasen schmerzhaft?

Hier ist eine Schmerztherapie erforderlich (systemisch, lokal). Auch eine Bestrahlung kann in Erwägung gezogen werden. Ist die Osteolyse weder frakturgefährdet noch liegt eine Schmerzsymptomatik vor, ist wie auch bei den beiden erstgenannten Konstellationen eine Therapie mit Bisphosphonaten indiziert. Hierzu wurden in den letzten Jahren zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Bisphosphonate hemmen den Knochenabbau durch Hemmung der Osteoklasten.

Durch die Therapie wird die Zeit bis zu einem ungünstigen Ereignis (Schmerzen, Fraktur) hinausgezögert, mitunter wird hierdurch auch die Gesamtüberlebenszeit verlängert. Neben den medikamentösen Maßnahmen sind supportive Maßnahmen wie Ernährung sowie Substitution von Kalzium und Vitamin D3 von großer Bedeutung. Hinzu kommt Bewegungstherapie mit Maßnahmen zur Sturzprophylaxe.

Zusammenfassung

Knochenmetastasen haben für den Verlauf einer Tumorerkrankung und damit für den betroffenen Patienten eine große Bedeutung. Die Lebensqualität kann hierdurch erheblich beeinträchtigt werden. Die möglichst frühzeitige Erkennung und die multidisziplinäre Behandlung können dazu beitragen, ungünstige Erkrankungsverläufe zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.

Quelle: Leben? Leben! 1/2012

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