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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Tipps für die Ernährung bei Brustkrebs

Brustkrebspatientinnen sollten genauso, wie nicht erkrankte Frauen auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, d. h., viel Obst und Gemüse sowie ballaststoffreiches Essen. Was bei der Ernährung zu beachten ist und ob eine ketogene Ernährung bei einer Krebserkrankung sinnvoll ist, beantwortet Priv.-Doz. Dr. Brigitte Rack, Uniklinikum Ulm, im Interview.

Welche Lebensmittel sind für Brustkrebspatientinnen empfehlenswert und welche nicht?

Eine fettreiche Ernährung sollten Brustkrebspatientinnen vermeiden. Wenn Fette und Öle verwendet werden, sollten sie pflanzlicher Natur sein. Wichtig ist auch, dass die Patientin ihr Normalgewicht einhält. Sowohl Über- als auch Untergewicht wirken sich negativ aus. Es gibt ansonsten keine Lebensmittel, auf die Patientinnen verzichten müssen. Sie können essen, worauf sie Appetit haben. Entscheidend ist es, darauf zu achten, dass die Ernährung abwechslungsreich, vitamin- und ballaststoffreich ist. Rotes Fleisch und Fette sollten in Maßen konsumiert werden. Alkohol sollte, wenn nur wenig getrunken werden, da er eine ungünstige Auswirkung auf den Krankheitsverlauf haben kann. Da die Medikamente, die während der Krebsbehandlung eingenommen werden, bereits den Leberstoffwechsel belasten, sollte die Patientin dies durch Alkohol nicht zusätzlich verstärken.

Was ist eine ketogene Ernährung?

Bei der ketogenen Ernährung handelt es sich um eine kohlenhydratarme Ernährungsform, die den Hungerstoffwechsel aktiviert. Es werden dabei wenige Kohlenhydrate mit der Nahrung aufgenommen, dafür verstärkt Fette und Eiweiß. Noch sind viele Fragen zur ketogenen Ernährung offen und es gibt keine aussagekräftigen Studien. Es ist bisher noch ungeklärt, ob Krebszellen grundsätzlich auf den Entzug von Kohlenhydraten ansprechen. Auch eine negative Auswirkung der ketogenen Diät auf das Tumorwachsrum ist im Moment nicht auszuschließen. Es gibt Studien, die den Nutzen und positiven Effekt von Normalgewicht und von einer ausgewogenen und fettreduzierten Ernährung belegen. Ich rate deswegen eher davon ab, extreme Diäten zu machen.

Was kann die Patientin bei Appetitlosigkeit tun?

Bei Appetitlosigkeit ist es wichtig, dass die Portionen auf dem Teller nicht zu groß sind. Es sollten lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt gegessen werden. Bei der Auswahl der Speisen sollte die Patientin die auswählen, die sie gerne isst und sich Zeit zum Essen nehmen, eventuell auch den Tisch hübsch decken und das Essen zusammen mit der Familie genießen.

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf den Heilungsverlauf?

Bei Frauen die sich ausgewogen ernähren und regelmäßig Sport treiben, treten i. d. R. seltener Rezidive auf. Wir wissen, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Sport zum Wohlbefinden der Patientin beitragen. Durch eine vitaminreiche Ernährung wird der Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Das trägt dazu bei, dass die Patientin die Krebstherapie besser durchstehen kann und sich leistungsfähiger fühlt. Bei Frauen die regelmäßig Sport treiben, sind Krebserkrankungen seltener.

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate?

Nahrungsergänzungsmittel oder Vitaminpräparate braucht man eigentlich nicht, wenn man sich ausgewogen ernährt. Sollte eine Patientin allerdings doch nicht auf die Einnahme von Vitaminpräparaten verzichten wollen, dann sollte sie zumindest aufpassen, dass sie die Präparate nicht zu hoch dosiert einnimmt. Eine zu hohe Dosis kann negative Auswirkungen auf die Krebserkrankung haben und der Krebs kann dadurch aggressiver verlaufen.

Quelle: Leben? Leben! 4/2014

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