Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.
Was 1977 als eintägige Regionalkonferenz begann, ist heute ein fünf Tage dauerndes Symposium geworden, mit Teilnehmern aus rund 90 Ländern. Fünf Tage tauschen sich dort Forscher und Ärzte aus, um sich weiterzubilden. Das Gleichgewicht zwischen klinischer, translationaler und Grundlagenforschung soll so hergestellt werden.
Im Rahmen des 38. Symposiums befassten sich die Teilnehmer u. a. mit der Einschätzung von Nebenwirkungen der Chemotherapie durch die Onkologen selbst. Denn, während es bereits Studien darüber gibt, welche Nebenwirkungen die Patientinnen als besonders einschränkend empfinden, gibt es hier keine Erkenntnisse darüber, wie Onkologen dies beurteilen.
Die Studie, die im Rahmen eines Brustkrebsmeetings in Großbritannien durchgeführt wurde, zeigt, dass die Mediziner sensorische Neuropathien (21,7 %), Übelkeit und Erbrechen (19,8 %) motorische Neuropathien (17,9 %) und Müdigkeit (17,9 %) als die schwersten Nebenwirkungen einschätzen. Haarausfall wurde von den Ärzten als die Nebenwirkung eingeschätzt, die Patientinnen am wenigsten beeinträchtigt. Darin stimmen sie mit den Brustkrebspatientinnen selbst überein, wie vorherige Studien mit betroffenen Frauen zeigen. Für die Erkrankten selbst sind Durchfall (34 %), Übelkeit und Erbrechen (15 %) sowie das Hand-Fuß-Syndrom (13 %) die Nebenwirkungen der Therapie, die am schwierigsten zu ertragen sind.
Insgesamt macht der Vergleich deutlich, dass Mediziner die Nebenwirkung Durchfall, die durch die verabreichten Medikamente verursacht wird, unterschätzen. Ärzte neigen eher dazu, längerfristige Nebenwirkungen, wie etwa Neuropathien, als schwerwiegend einzustufen.
Für 9 % der Patientinnen war Müdigkeit die größte Beeinträchtigung im Rahmen der Chemotherapie. Experten sind sich in der Frage, inwiefern Fatigue die Betroffenen beeinflusst, nicht einig: Rund 18 % von ihnen hielten dies für die schwerste Nebenwirkung – 22,6 % dagegen, für die Nebenwirkung, die am besten akzeptiert werden kann.
Quelle: Leben? Leben! 1/2016