Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.
Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an einem (schweren) Asthma bronchiale bestätigt das „Weißbuch Lunge“. Auch auf der ganzen Welt nimmt diese Lungenerkrankung zu.
Seit den 1970er-Jahren hat die Zahl der Asthmaerkrankten zugenommen und betrifft – abhängig von der Region – bis zu 30 % der Bevölkerung. Dem Bundesverband der Pneumologen zufolge leiden weltweit rund 100 Millionen Menschen an der Erkrankung. Die WHO geht sogar von 254–300 Millionen Menschen aus. Warum die Zahl der Betroffenen so zugenommen hat, ist unklar. Es werden neben genetischen Faktoren veränderte Lebensbedingungen vermutet. So musste das Immunsystem der Menschen über Jahrmillionen mit Bakterien und Pilzen aus verdorbener Nahrung umgehen. Auch das Wohnumfeld der Menschen ist heutzutage deutlich weniger mit Keimen verunreinigt als früher, was zu einer Unterforderung des Immunsystems führt. Es richtet sich gegen andere Fremdstoffe.
Doch nicht nur in den Industrieländern, auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern nimmt Asthma laut einer großen internationalen Studie zu. Die Asthmasterblichkeit ist gering: In Mitteleuropa sterben bis zu acht Menschen (von 100.000 Einwohnern) pro Jahr an Asthma. Diese Zahlen haben sich in den letzten 30 Jahren nicht verändert.
In Deutschland sind laut Bundesverband der Pneumologen etwa 9 % der Erwachsenen und 15 % der Kinder von Asthma betroffen – also ungefähr acht Millionen Menschen. Dabei leiden bis zu einem Alter von 14 Jahren mehr Jungen als Mädchen an Asthma, danach kehrt sich das Verhältnis um.
Auch die Anzahl der Asthmabetroffenen hat in den letzten Jahren zugenommen. Verglichen mit dem Jahr 2009 stieg die Zahl der Asthmaerkrankten um 30 % an: Waren 2009 4,4 % der gesetzlich Versicherten betroffen, litten 2016 5,7 % an der chronischen Lungenerkrankung, wobei vor allem Bewohner*innen von Großstädten betroffen waren. Grund hierfür könnte u. a. die höhere Luftverschmutzung in den Großstädten sein.
Zudem zeigen sich bei der Asthmahäufigkeit örtliche Unterschiede: Bayern, Baden-Württemberg und Ostdeutschland liegen auf einem ähnlichen Niveau, Einwohner*innen der anderen Bundesländer sowie Berlin dagegen leiden deutlich häufiger an Asthma. Die Sterberaten sind laut Robert Koch-Institut zurückgegangen: Seit 1998 sank die Zahl derer, die an der Lungenerkrankung verstorben sind, um durchschnittlich 8,3 % bei Frauen und 11,2 % bei Männern: Bei etwa 660 Frauen und knapp 400 Männer war Asthma bronchiale 2015 die Todesursache.
Quellen:
COPD und Asthma 1/2017
COPD und Asthma 2/2020