COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Bei COPD kann es als Folge verschiedener Einflüsse zu Verschlechterungen, den sog. Exazerbationen kommen. So z. B. bei Atemwegsinfekten, durch Luftverschmutzung, Begleiterkrankungen oder auch nach der Einnahme bestimmter Arzneimittel.
Eine solche Exazerbation äußert sich mit folgenden Symptomen:
Bei allen Exazerbationen, die länger als 24 Stunden anhalten, sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden. Denn dieser muss feststellen, ob und wie stark sich die Lungenfunktion verschlechtert hat. Bei leichten und mittelgradigen Exazerbationen kann die Behandlung i. d. R. ambulant erfolgen, bei schwer gradigen Exazerbationen ist die Einweisung in eine Klinik erforderlich.
Manchmal kommt es jedoch auch sehr rasch zu erheblichen Verschlechterungen. Dennoch sollte der Betroffene auf keinen Fall panisch reagieren. Er muss Ruhe bewahren und eine Körperhaltung einnehmen, die das Atmen erleichtert. Das kann z. B. der Kutschersitz sein, bei dem man sich auf die vordere Hälfte eines Stuhls setzt. Die Füße stehen dabei wenigstens körperbreit, lieber sogar ein wenig breiter auf dem Boden. Dann beugt der Betroffene den Oberkörper leicht nach vorne und legt die Arme (nicht die Hände!) auf den Oberschenkeln nahe der Knie ab. Dann soll versucht werden, ruhig und gleichmäßig ein- und auszuatmen. Sollte kein Stuhl zur Verfügung stehen, kann man sich im Stehen mit den Händen irgendwo abstützen, z. B. auf einem Tisch, oder es wird die sog. Torwarthaltung eingenommen, die das Atmen erleichtert. Dabei stellt man sich breitbeinig mit leicht angewinkelten Knien hin und stützt die Hände auf den Oberschenkeln ab.
Beim Ausatmen wird am besten die sog. Lippenbremse benutzt. Dabei werden die Lippen nur einen winzigen Spalt geöffnet, die Oberlippe schiebt sich ein wenig über die Unterlippe, und die Luft langsam aus der Lunge entweichen lassen. Die Lippenbremse bewirkt, dass die Atemwege beim Ausatmen länger geöffnet bleiben, wodurch der Betroffene automatisch ein wenig ruhiger wird und leichter atmen kann. Darüber hinaus kann ein Medikament zum Inhalieren für den Notfall (z. B. ein Dosieraerosol oder einen Pulverinhalator) eingesetzt werden, diese erweitert die Atemwege. Zwei Hübe reichen aus. Dann atmet der Betroffene ruhig weiter, wie beschrieben. Sollte sich die Verfassung auch nach zehn Minuten noch nicht gebessert haben und nach wie vor eine stärkere Atemnot bestehen, muss der Notarzt gerufen werden.
Nicht jeder Verschlechterung der COPD kann man vorbeugen, aber man kann einige Maßnahmen ergreifen, die hilfreich sein können. So kann sich der COPD-Patient vor Beginn der Grippesaison beispielsweise einer Grippeimpfung unterziehen, sofern keine gesundheitlichen Probleme dagegen sprechen. Auch die Durchführung einer Pneumokokken-Impfung kann sinnvoll sein. Vermieden sollten Regionen mit hoher Luftverschmutzung. Frei verkäufliche Medikamente sollten nicht ohne Konsultation des Beipackzettels eingenommen werden. Eine Patientenschulung kann dem COPD-Patienten helfen, sich über seine Krankheit zu informieren und so eher möglichen Exazerbationen vorzubeugen.
Quelle: Allergikus 3/2014