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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Erblicher Brustkrebs bei jungen Frauen

Im jungen Alter ist Brustkrebs bei Frauen eher eine Seltenheit. Es gibt allerdings eine kleine Gruppe von Frauen, mit einer erblichen Belastung, bei denen Brustkrebs durchaus ab dem 30. Lebensjahr auftritt. Das gilt im Wesentlichen für Frauen mit einer genetischen Veränderung in einem der beiden Hochrisikogene BRCA1 oder BRCA2. Davon ist ca. 1 von rund 700 Frauen betroffen, erklärt Prof. Dr. Rita Schmutzler, Universitätsklinikum Köln. Die üblichen Methoden der Früherkennung reichen bei diesen Patientinnen nicht aus.

Deswegen führen wir bei Frauen mit einer erblichen Belastung bereits ab dem 25. Lebensjahr regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen, mittels Ultraschall und Kernspintomografie durch. Dadurch können wir in dieser Hochrisikogruppe den Brustkrebs deutlich früher erkennen und behandeln, so Prof. Schmutzler. Die üblichen Maßnahmen zur Früherkennung, wie das Mammografie-Screening sind für junge Frauen nicht ausreichend, da das Drüsengewebe der jungen Frauen für die Mammografie weniger gut geeignet ist. Als Vorsorgemaßnahme besteht die Möglichkeit, dass sich die Frauen die Brustdrüsen prophylaktisch entfernen lassen. Über diese Option müssen die Frauen sorgfältig aufgeklärt werden. Eine Entscheidung muss jede Frau individuell treffen.

Risikogene und Behandlungsformen

Die Risikogene BRCA1 und BRCA2 sind seit Langem bekannt. Dadurch haben die Frauen ein lebenslanges Risiko von 60 bis 70 % an Brustkrebs zu erkranken und ein Risiko von 20 bis 50 % an Eierstockkrebs zu erkranken. Bei den Mutationsträgerinnen passiert es auch häufiger, dass sie zuerst an Brustkrebs und später dann an Eierstockkrebs erkranken, erläutert Prof. Schmutzler. Die Tumoren bei jüngeren Frauen unterscheiden sich insofern von denen älterer Frauen, dass sie schneller wachsen. BRCA1-Tumoren, die in jungen Jahren auftreten sind, gehäuft hormonrezeptor-negativ. Die behandelnden Ärzte schauen sich zunächst die Biologie des Tumors an und entscheiden dann, welche Behandlungsmethode die passende für die jeweilige Patientin ist. Wenn die betroffenen Frauen frühzeitig und nach den neuesten Standards behandelt werden, sind die Heilungschancen sehr gut und liegen bei über 90 %, erklärt Prof. Schmutzler.

Schwangerschaften sind möglich

Es besteht heute kein Grund, dass Frauen nach einer überstandenen Krebserkrankung nicht schwanger werden sollten. Sie sollten lediglich die ersten beiden Jahre abwarten, um eine gewisse Sicherheit zu haben, dass der Krebs nicht frühzeitig wieder zurückkommt. Dazu gibt es bereits sehr gute Untersuchungen, die belegen, dass Schwangerschaften nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung, keine Auswirkungen auf das Überleben der Frau haben, so Prof. Schmutzler. Bevor die Behandlung beginnt, ist es natürlich schwer abzuschätzen, wie sehr die Eierstöcke unter der Therapie leiden werden. Es gibt mittlerweile allerdings zahlreiche Methoden, um die Fruchtbarkeit auch nach der Krebstherapie zu gewährleisten. Zahlreiche Experten befassen sich mit dieser Thematik und stehen den Frauen beratend zur Seite.

Quelle: Leben? Leben! 3/2013

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