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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Hilfe bei der Klinikwahl: Zertifizierte Brustzentren

Nach der Diagnose Brustkrebs kommt der Schock. Danach sollten Sie sich aber die sachliche Frage stellen, wo Sie – über den Gynäkologen Ihres Vertrauens hinaus – kompetente Hilfe in der Behandlung finden. Da Brustkrebs kein Notfall mit sofortigem Handlungsbedarf ist, können Sie sich in Ruhe informieren und eine Wahl treffen, die Ihren individuellen Bedürfnissen angemessen ist. Glücklicherweise ist es dabei nicht mehr notwendig, verzweifelt nach der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen zu suchen, denn die bestehenden Zertifizierungsrichtlinien weisen Ihnen den Weg.

Brustzentren sind Abteilungen von Krankenhäusern, die sich – einzeln oder im Zusammenschluss – auf die Diagnostik und Therapie von Brusterkrankungen spezialisiert haben und sich dabei durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Gynäkologen, Onkologen, Radiologen, Psychoonkologen und angrenzenden Fachgebieten auszeichnen. Doch Vorsicht: Der Begriff „Brustzentrum“ allein sagt wenig über die Qualität der zu erwartenden Behandlung aus, da er an sich nicht geschützt ist. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat bereits vor geraumer Zeit Fragen zusammengestellt, die es Patientinnen erleichtern sollen, eine qualitative Einordnung vorzunehmen. Solche Kriterien beziehen sind beispielsweise auf regelmäßig stattfindende Tumorkonferenzen, Anwendung von Behandlungsrichtlinien, die Anzahl durchgeführter Operationen und die Erfahrung des Operateurs – Fragen, auf die ein Laie, wenn überhaupt, nur mühsam Antworten finden wird.

Daher haben die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) ein Zertifikat für Brustzentren entwickelt. Die Basis dazu bilden Qualitätskriterien, die auf den internationalen Standards der Europäischen Gesellschaft für Brustkrebsspezialisten (EUSOMA) und auf der Behandlungsleitlinie der DKG beruhen. Die Vorgaben wurden in einem Katalog gelistet, der sich „Fachliche Anforderungen für Brustzentren“ nennt. Außerdem wird verlangt, dass das Brustzentrum ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem eingeführt hat: Dazu muss es sich auf der Grundlage international anerkannter Richtlinien (z. B. DIN ISO 9001) organisiert haben und eine konsequente Optimierung verfolgen. Die Organisationsstruktur wird jährlich extern durch staatlich zugelassene Gesellschaften kontrolliert. Das auf drei Jahre beschränkte Zertifikat wird von dem unabhängigen Institut OnkoZert verliehen, das die konsequente Einhaltung der Kriterien in dieser Zeit überprüft.

In den Zertifizierungsrichtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) wird etwa verlangt, dass 150 operierte Mammakarzinome pro Jahr nachgewiesen werden, wobei jährlich mindestens 50 Operationen auf einen Operateur entfallen sollten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Bereichen Radiodiagnostik, Pathologie, Strahlentherapie usw. muss vertraglich fixiert sein und die S3-Leitlinien der Fachgesellschaften DKG und DGS müssen angewendet und weiterentwickelt werden. Darüber hinaus bestehen Mindestanforderungen an die Qualifizierung und Fortbildung der Mitarbeiter und an die Geräteausstattung. Zulässig ist zur Erfüllung der Kriterien auch ein regionaler Verbund verschiedener Kliniken.

Eine Auflistung der zertifizierten Kliniken in Ihrer Umgebung finden Sie beispielsweise bei OnkoZert. Aber vergessen Sie nicht: Das kann nur ein Wegweiser sein, der Ihnen die Richtung zeigt. Treffen Sie eine Vorauswahl, schauen Sie sich die einzelnen Kliniken in Ruhe – vielleicht gemeinsam mit Ihrem Partner oder einer Freundin – an, suchen Sie das Gespräch mit Ärzten und Mitarbeitern. Das ist einerseits eine gute Gelegenheit, um eine Zweitmeinung zu Ihrem Therapieplan einzuholen, andererseits können Sie durch den persönlichen Kontakt am besten feststellen, wo Sie sich angenommen und behütet fühlen. Stellen Sie ruhig unbequeme Fragen, seien Sie kritisch, reden Sie über Ihre Ängste: Das Vertrauen, das Sie jetzt zu Ihren zukünftigen Therapeuten aufbauen, ist die beste Basis für eine erfolgreiche Behandlung.

Quelle: Leben? Leben! 1/2011

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