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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Kryokonservierung bei Brustkrebs

Kinderwunsch: Fruchtbarkeit erhalten mithilfe der Kryokonservierung

Während der Krebsbehandlung bekommen Patientinnen eine Chemotherapie, die häufig mit Nebenwirkungen verbunden ist. Auch die Fruchtbarkeit kann darunter leiden. Methoden, wie die Kryokonservierung ermöglichen es den Patientinnen, sich voll und ganz auf die Krebsbehandlung zu konzentrieren, ohne sich Sorgen machen zu müssen über ihren unerfüllten Kinderwunsch.

Bei einer Chemotherapie handelt es sich eigentlich um ein Zellgift, dass schnell teilende Zellen (Krebszellen) angreift. Gleichzeitig hat die Chemotherapie aber auch Auswirkungen auf gesunde Zellen, wie Schleimhaut, Blutbildung, Haare und auf die Fruchtbarkeit, weil sie die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen kann. Dieser Effekt ist abhängig von der Art der Chemotherapie, da es unterschiedlich aggressive Arten von Chemotherapien gibt. Einige schädigen die Funktion der Eierstöcke kaum und andere stark, insbesondere wenn Kombinationschemotherapien angewendet werden.

Chemotherapie greift Eierstockgewebe an

„Mithilfe der Kryokonservierung ist es möglich Eierstockgewebe zu erhalten und nach der Chemotherapie wieder einzupflanzen, sodass die Frauen noch Kinder bekommen können“, erklärt Prof. Dr. Matthias Korell, Neuss. Wenn die Eierstockfunktion stark gefährdet ist, dann ist die Kryokonservierung ein Verfahren, damit Frauen noch Kinder bekommen können. „Das Eierstockgewebe, das entfernt wird, wird vor der Chemotherapie komplett geschützt. Nach der Chemotherapie wird zunächst überprüft, ob das vorhandene Eierstockgewebe noch funktioniert und wenn das nicht der Fall ist, dann hat man dank der Kryokonservierung die Möglichkeit Eierstockgewebe, das vor der Chemotherapie entnommen worden ist, aufzutauen und wieder einzupflanzen“, erläutert Prof. Korell.

Wenn eine 20-jährige Patientin eine aggressive Chemotherapie erhält, hat sie eine größere Chance, dass die Eierstockfunktion erhalten bleibt. Bei einer über 30-jährigen Patientin kann bereits eine milde Chemotherapie die Eierstockfunktion schädigen. Das Ziel ist es, Frauen darüber zu informieren und ihnen die Möglichkeiten der Kryokonservierung aufzuzeigen.

Kryokonservierung: Entnahme von Eierstockgewebe

Mithilfe einer Bauchspiegelung, die heutzutage durch drei kleine Einstiche im Nabel und zwei im Schamhaarbereich durchgeführt werden kann, wird der Frau Eierstockgewebe entnommen. Dieses Gewebe aus dem Eierstock wird eingefroren und kann nach der Chemotherapie wieder eingesetzt werden. „Während der Operation entscheiden wir, je nachdem wie hoch das Risiko einer Schädigung für den Eierstock ist, wie viel Gewebe wir entnehmen. Wenn das Risiko höher ist, dann entnehmen wir bis zu zwei Drittel des Gewebes auf jeder Seite. Ist das Risiko geringer, dann entnehmen wir nur ein Drittel auf jeder Seite“, sagt Prof. Korell.

Nachdem das Gewebe entnommen worden ist, wird es präpariert, d. h. in kleine Schnipsel (5 mm x 1 cm x 2 mm) zugeschnitten. Diese Größe hat sich als günstig erwiesen, damit das Gewebe den Einfrier- und Auftauprozess gut überstehen und beim Einsetzen auch wieder gut anwächst. „Das Gewebe, das wieder eingepflanzt wird, funktioniert dann auch wieder und viele Frauen werden anschließend auch schwanger“, sagt Prof. Korell. Eingepflanzt wird das Gewebe wieder über eine Bauchspiegelung. „Die einzige Belastung der Kryokonservierung ist, dass hierfür eine Bauchspiegelung erforderlich ist, aber, das ist ein sehr kleiner Eingriff, der ambulant durchgeführt wird“, erklärt Prof. Korell.

Frauen Mut machen

Die Idee hinter dem Projekt „Fertiprotekt“ ist es Frauen Mut zu machen und über Möglichkeiten zu informieren, wie ihre Fruchtbarkeit erhalten werden kann. „Viele Frauen empfinden es als sehr erleichternd, wenn das Eierstockgewebe eingefroren wird, um trotz der Krebsbehandlung noch die Möglichkeit zu haben, Kinder zu bekommen. Auf diese Weise können sie sich komplett auf die Krebsbehandlung konzentrieren und müssen sich weniger Sorgen machen“, sagt Prof. Korell.

Quelle: Leben? Leben! 2/2014

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