Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.
Jede Operation, jeder Eingriff mit einem Hautschnitt hinterlässt eine Narbe. Die Narbenheilung verläuft bei jeder Frau nach einer Operation unterschiedlich aufgrund des vielfältigen Bindegewebes. Der Heilungsprozess der Haut sollte von Anfang an unterstützt werden. Um unschöne Narben zu vermeiden, sollte zu viel Bewegung nach der Operation vermieden werden, weil das dazu beiträgt, dass der Zug auf die Narbe zu groß werden kann.
„Eine Narbe bei einer Brustoperation entsteht durch die Reaktion des Körpers auf den Einschnitt in das Gewebe“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Dr. Darius Dian. Dabei entstehen unterschiedliche Arten von Narben. Hypertrophe Narben erheben sich über das Hautniveau und sind verdickt. Gelegentlich ist diese Form der Narbenbildung auch mit Juckreiz verbunden. Die Wulstnarbe, auch Keloid genannt, ist stark erhöht und verdickt und kann weit über den ursprünglichen Wundbereich hinausragen. Es kann zu Juckreiz und Schmerzen kommen.
„Normalerweise erfolgt die Wundheilung so, dass im besten Fall lediglich ein weißer Strich sichtbar bleibt. Es gibt allerdings Patientinnen, die eine Narbenbildungsstörung haben. In diesen Fällen produziert der Körper zu viel Narbengewebe und es kommt zu einer wulstigen Narbe, Keloid genannt“, erläutert Dr. Dian. Wenn Narben schlecht verheilen, kann es an der Veranlagung der Frau liegen. Wenn eine betroffene Frau zu Hypertrophie oder Keloid neigt, dann ist das auch an anderen Stellen des Körpers sichtbar. Deswegen sollte der behandelnde Arzt stets nach anderen Narben am Körper fragen, um herauszufinden, zu welcher Narbenbildung die Patientin neigt. „In diesen Fällen sollte bereits vor der Operation überlegt werden, ob der Schnitt an einer Stelle gesetzt werden kann, wo er weniger auffällt“, sagt Dr. Dian.
„Die Haut ist nicht überall ganz glatt, sondern es verlaufen Furchen. Wenn der Chirurg in diese Linien schneidet, sieht man die Narbe nachher fast nicht. Leider müssen Chirurgen die Schnitte manchmal anders setzen als die Hautspaltlinien verlaufen. Da die Brust immer eine Verbindung nach außen hat, durch das Drüsengewebe, kann es passieren, dass es nach einer Operation zu einer Entzündung kommt. Dadurch können unschöne Narben entstehen“, erklärt Prof. Dr. Raymund Horch, Universitätsklinikum Erlangen. Deswegen ist es so wichtig, dass Patientinnen den Wundbereich beobachten. Sobald sich eine Rötung zeigt, sollten sie einen Arzt aufsuchen. Um eine optimale Wundheilung zu ermöglichen, sollten atmungsaktive Pflaster auf die Wunde aufgetragen werden, damit immer ausreichend Luft an die Haut gelangen kann. Patientinnen sollten vermeiden, dass der Wundbereich zu feucht wird. Wenn sie schwitzen, sollten sie sich häufiger frisch machen oder eine Kompresse auftragen.
„Um Infektionen zu vermeiden, sollte man bereits während der Brustoperation eine Antibiotikaprophylaxe verabreichen. Laut Leitlinien verabreicht man diese eine Stunde vor der Operation“, erklärt Prof. Horch. Sog. Drainageschläuche sollen Blutergüsse und Wundansammlungen ableiten. Das ist ebenfalls eine wichtige Maßnahme, um Entzündungen vorzubeugen. Die Wunde sollte anschließend steril gehalten, regelmäßig desinfiziert und mit sterilen Pflastern versorgt werden. „Heutzutage gibt es auch Verfahren, wie die Anwendung von Unterdruck, um Entzündungen zu minimieren. Dabei wird fünf Tage lang auf die verschlossene Wunde ein Schwamm aufgetragen, an den eine Pumpe angebracht wird, die dann Unterdruck erzeugt. Dadurch wird Spannung aus der Haut genommen und die Durchblutung gesteigert“, erläutert Prof. Horch. Mittlerweile können Narben so gut wie möglich vermieden werden, weil es zur standardmäßigen Behandlung gehört, dass die Narbe unter der Haut, in der Lederhaut vernäht wird.
Wenn die Wundpflege abgeschlossen ist, kann die Narbenpflege beginnen. „Die Narbe braucht mehr Pflege als gesunde Haut. Die Wunde kann mit einer Heilsalbe gepflegt werden. Nach sechs bis acht Wochen sieht man, ob eine Narbe dazu tendiert, unschön zu werden“, so Prof. Horch. Falls sich wulstige Narben gebildet haben, können z. B. Silikonpflaster eingesetzt werden. Diese werden auf die Haut geklebt. „Silikonpflaster verhindern eine wulstige Narbenbildung, indem das neu gebildete Narbengewebe weniger Sauerstoff enthält“, erklärt Dr. Dr. Dian. Diese Pflaster sollten allerdings nur eingesetzt werden bei Frauen, die nicht zu Akne neigen, weil die Talgdrüsen unter dem Silikonpflaster ihr Sekret nicht abgeben können und so Pickel entstehen können.
Zur weiteren Behandlung gibt es auch Cremes, Gele und Lotionen, welche die Patientin auf die Narbe auftragen kann. Eine spezielle Narbencreme pflegt die Haut und versorgt das Narbengewebe mit Feuchtigkeit. Dadurch wird die Haut geschmeidiger und der Heilungsverlauf wird unterstützt. Die Creme sollte regelmäßig und unter sanftem Massieren auf die Haut aufgetragen werden. Diese Pflege macht das Gewebe elastischer und beugt Rötungen und Juckreiz vor. „Bei sehr störenden Narben ist es manchmal sinnvoll, diese erneut aufzuschneiden und über einige Tage für eine Minute oberflächlich zu bestrahlen. Diese Narben entwickeln sich in den meisten Fällen idealerweise zu einem weißen Strich. Es hat aber auch Nachteile, die individuell besprochen werden müssen“, sagt Dr. Dian.
„Da es bis zu eineinhalb Jahre dauern kann, bis Narben ausgereift sind, sollten Patientinnen mit einer frischen Narbe in den ersten sechs Monaten direkte Sonneneinstrahlung oder einen Besuch im Solarium vermeiden“, rät Prof. Horch. Zu viel Aktivität sollte die Patientin in der ersten Zeit auch vermeiden, insbesondere Aktivitäten, die an der Narbe reißen, wie Tennisspielen oder Fensterputzen. „Wenn eine wulstige Narbe entsteht, sollte man zunächst versuchen, sie konservativ zu behandeln. Erst wenn das nicht hilft, kann man eine plastisch-chirurgische Korrektur vornehmen lassen. Patientinnen dürfen nicht zu ungeduldig werden bei der Narbenbehandlung“, empfiehlt Prof. Horch.
Quelle: Leben? Leben! 04/2013