Bei Asthma handelt es sich um eine nicht infektiöse, chronische Entzündung der Atemwege. Die Bronchien reagieren auf verschiedene Reize überempfindlich, wodurch es zu krampfartigen Verengungen kommt.
Die medikamentöse Therapie bei Asthma bronchiale ist wichtig, um die Erkrankung unter Kontrolle zu bringen und Asthmaanfällen vorzubeugen. Häufig suchen Betroffene darüber hinaus nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. Diese können beim Erreichen des Therapieziels helfen, sind jedoch als alleinige Therapie nicht geeignet.
In der Behandlung von Asthma sind Arzneimittel unverzichtbar. Notfallmedikamente wie z. B. sogenannte Beta-2-Sympathomimemetika entspannen die verkrampften Bronchialmuskeln und helfen so bei Asthmaanfällen. Dauermedikamente, die täglich eingenommen werden müssen, lindern die ständige Entzündungsbereitschaft der Atemwege und wirken so gegen die Ursache der Erkrankung. Notfall- und Dauermedikamente sind wichtig und sollten unbedingt wie vom Arzt vorgeschrieben eingenommen werden. Alternative und komplementäre Behandlungsmethoden können die schulmedizinische Therapie lediglich ergänzen.
Bei der Asthmabehandlung in der traditionellen chinesischen Medizin werden häufig Kräuter wie Süßholzwurzel oder auch Heilpilze eingesetzt. Als Ergänzung kann Qigong möglicherweise sinnvoll sein, welches den Qi-Fluss im Körper harmonisieren und regulieren soll. Qigong ist eine chinesische Meditations- und Konzentrationsform, die Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen sowie Konzentrations- und Meditationsübungen beinhaltet.
Bei der Akupunktur platziert der Therapeut dünne Akupunkturnadeln an bestimmten Punkten des Körpers. Die Nadeln dringen in die Unterhaut oder in den Muskeln ein und werden nach etwa zehn bis 30 Minuten wieder entfernt. Die Nadeln sollen dazu führen, dass im Gehirn vermehrt schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Substanzen ausgeschüttet werden. Akupunktur soll dabei helfen, Asthmaanfällen vorzubeugen.
Die von den Osteopathen verwendete Technik wird nur mit den Händen ausgeführt. Durch gezielten Druck werden Funktionsstörungen und Blockaden im Körper gelöst. Osteopathen betrachten, untersuchen und behandeln Asthmabetroffene als „Ganzes“. Daher behandeln Therapeuten nicht nur den direkt betroffenen Brustbereich (Lunge, Zwerchfell, Rippen, Wirbel), sondern den gesamten Organismus. Körper und Selbstheilungskräfte sollen mithilfe von osteopathischen Techniken bestmöglich eingestellt werden, um ein ausbalancierteres System herzustellen, aus dem der Körper mehr Kraft schöpft.
Chiropraktiker lösen mit bestimmten Handgriffen Funktionsstörungen in der Wirbelsäule. Sie gehen davon aus, dass Krankheiten und Beschwerden durch Fehlstellungen bzw. Blockaden von (Wirbel-)Gelenken verursacht werden. U. a. sollen Wirbelfehlstellungen der Brustwirbelsäule Asthma nach sich ziehen. Wissenschaftlich belegt ist dies jedoch nicht.
Für manche Asthmabetroffenen können Massagen oder Yoga hilfreich sein, insbesondere dann, wenn Husten und Luftnot durch psychische Faktoren wie Stress, Angst oder Aufregung verursacht werden. In so einem Fall können beispielsweise Wellness-Tage, die mit einer Massage kombiniert werden, Asthmabeschwerden lindern. Ebenso kann Yoga zur Entspannung und damit zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zu Yoga gehören körperliche Übungen, bestimmte Atemtechniken und Meditation.
Entspannungstechniken wie z. B. progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson oder autogenes Training können helfen, in schwierigen, angespannten Situationen ruhig zu bleiben. Die progressive Muskelentspannung beruht auf der gezielten An- und Entspannung von Muskelgruppen. Betroffene spannen dabei verschiedene Muskelgruppen nacheinander für etwa fünf bis zehn Sekunden an. Anschließend folgt eine Entspannungsphase von etwa 30 bis 45 Sekunden. Autogenes Training ist eine Art Selbsthypnose, bei der sich Betroffene über die gedankliche Konzentration in einen Ruhezustand versetzen. Es kann möglicherweise helfen, die Atemwege zu entspannen und Angst sowie Unruhe zu reduzieren.
Pflanzliche Medikamente können u. a. vor Infekten schützen (Pelargonienwurzel), Entzündungen hemmen (Thymian), Schleim lösen (Efeu) oder den Husten lindern (Spitzwegerich). Damit weisen Phytotherapeutika Wirkungen auf, die das chronische entzündliche Geschehen von obstruktiven Atemwegserkrankungen positiv beeinflussen können. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass „pflanzlich“ nicht automatisch „harmlos“ bedeutet. Jedes Medikament, das eine Wirkung aufweist, kann auch Nebenwirkungen haben. Zudem können auch bei pflanzlichen Mitteln Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Aus diesem Grund sollte man sich mit seinem behandelnden Arzt darüber absprechen.
Quelle: COPD und Asthma 4/2019