Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Das im Magen vieler Menschen vorkommende Bakterium Helicobacter pylori könnte u. U. Frauen vor MS schützen. Das legt eine Studie australischer und niederländischer Forscher nahe, die 550 MS-Patienten auf Antikörper gegen Helicobacter-Bakterien untersuchten. Sie stellten fest, dass Helicobacter-Antikörper, die auf eine u. U. bereits überstandene Infektion hindeuten, bei MS-Patienten – vor allem bei weiblichen MS-Patientinnen – seltener im Blut zu finden waren als bei den Teilnehmern einer Kontrollgruppe. Während 14% der MS-Patientinnen Antikörper aufwiesen, waren es bei den Frauen in der Kontrollgruppe 22%. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies auf die sog. Hygiene-Hypothese zurückzuführen sein könnte, nach der Infektionen in der Kindheit und Jugend wichtig für die Arbeit und Ausprägung des Immunsystems sind und einen Schutz vor Allergien und Autoimmunerkrankungen im späteren Leben bieten können. Sie machten gleichzeitig deutlich, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um den genauen Zusammenhang zwischen einer Helicobacter-Infektion und einem eventuell verringerten MS-Risiko bei Frauen zu klären.
Quelle: Befund MS 2/2015