Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Forscher der Universität Illinois in Chicago haben eine Genveränderung entdeckt, die mit einem stark erhöhten Risiko für MS einhergeht. Die Wissenschaftler ermittelten eine Familie, in der fünf Geschwister an MS erkrankt waren bzw. ein klinisch isoliertes Syndrom aufwiesen, das als Vorstufe für MS gesehen wird. Drei der Schwestern wiesen eine Mutation des Gens STK11 auf, woraufhin die Forscher weitere 754 MS-Patienten sowie eine Kontrollgruppe von 661 Gesunden auf diese Genveränderung hin untersuchten. Dabei stellten sie fest, dass bei allen weiblichen MS-Patienten diese Mutation 1,66-mal häufiger auftrat als bei Gesunden und identifizierten sie damit als hohen Risikofaktor für MS, vor allem bei Frauen. Dennoch müssen noch weitere Risikofaktoren hinzukommen, damit sich die MS entwickelt. Denn anhand ihrer Untersuchungen gehen die Chicagoer Wissenschaftler davon aus, dass die Genvariante bei etwa 7% der Bevölkerung vorkommt, aber nicht jeder mit dieser Genvariante an MS erkrankt.
Quelle: Befund MS 2/2015