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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

Die verschiedenen Inhalationsgeräte bei COPD

Nach der Diagnose COPD verordnet der behandelnde Arzt i. d. R. auch Medikamente zum Inhalieren, die die Atemwege erweitern und/oder Entzündungen hemmen und z. B. bei Atemnot eingesetzt werden. Diese Medikamente wirken schnell und sicher und helfen den Betroffenen, ihre Atmung zu stabilisieren. Damit der Wirkstoff sich überall in den Atemwegen verteilen kann, ist eine spezielle Inhaliertechnik erforderlich, die oft zunächst erlernt werden muss. Erschwerend kommt hinzu, dass verschiedene Inhalationsgeräte unterschiedliche Inhalationstechniken erfordern.

Die gebräuchlichsten Inhalationsgeräte sind das sog. Dosieraerosol, umgangssprachlich oft als Spray bezeichnet, sowie der Pulverinhalator. Beide können problemlos in die Jackentasche gesteckt werden und eignen sich deshalb gut für unterwegs. Daneben gibt es noch die sog. Feuchtvernebler – Geräte, bei denen das Medikament in Wasser gelöst und in den Behälter des Geräts gefüllt wird. Anschließend atmet der Patient über ein Mundstück (Kinder unter drei Jahren ggf. über eine Maske) den Sprühnebel mit dem Wirkstoff ein. Diese Geräte eignen sich für den Einsatz zu Hause.

Inhalieren mit Dosieraerosol

Beim Dosieraerosol wird der Wirkstoff des Medikaments durch den Sprühstoß mit flüssigem Treibgas vermischt, sodass der Patient feinste, mit dem Wirkstoff beladene Flüssigkeitströpfchen einatmet. Die Schwierigkeit bei der Benutzung des Dosieraerosols liegt darin, dass der Patient gleichzeitig den Sprühstoß auslösen und einatmen muss. Das erfordert ein wenig Übung. Am einfachsten funktioniert das gleichzeitige Einatmen und Sprühen folgendermaßen: Erst schüttelt man das Spray, um den Wirkstoff aufzuschütteln, dann zieht man die Verschlusskappe vom Mundstück, atmet kräftig aus und nimmt das Mundstück in den Mund, wobei die Zähne und Lippen es fest umschließen. Die Sprühdose zeigt dabei nach oben und wird vom Daumen unten und dem Zeigefinger oben gehalten. Nun beginnt man mit einem tiefen und langen Atemzug und löst den Sprühstoß aus. Dann heißt es weiter tief einatmen. Anschließend wird der Atem fünf bis zehn Sekunden lang angehalten und danach langsam durch die Nase wieder ausgeatmet. Am Ende muss man noch die Verschlusskappe wieder aufs Mundstück schieben. Das gleichzeitige Auslösen des Sprühstoßes und Einatmen ist deshalb so wichtig, weil sich das Medikament nur auf diese Weise richtig in den Atemwegen verteilen kann. Ebenfalls von Bedeutung ist das tiefe Einatmen, denn bei zu hastiger Atmung verbleibt ein großer Teil des Wirkstoffs im Mund.

Für Kinder und andere Menschen, die Probleme mit dieser Inhalationstechnik und der Koordination zwischen Sprühen und Atmen haben, empfiehlt es sich, eine Inhalierhilfe (Spacer) zu verwenden. Es gibt verschiedene Inhalierhilfen. Einige sind größere Plastikröhrchen mit Mundstück, auf welche das Dosieraerosol aufgesteckt wird. Durch die Inhalierhilfe verteilt sich das Wirkstoffaerosol gleichmäßig. Hierdurch wird vermieden, dass größere Tropfen in den Mundraum gelangen und die Verträglichkeit vor allem der inhalativen Steroide (Vermeidung von Mundsoor) wird verbessert. Aus der Inhalierhilfe kann es dann problemlos eingeatmet werden.

Verwendung von Pulverinhalatoren und Verneblern

Die Benutzung eines Pulverinhalators fällt vielen Menschen leichter, weil es dabei nicht nötig ist, gleichzeitig den Inhalationsstoß auszulösen und einzuatmen. Hier reicht es aus, wenn zuerst das Mundstück mit Lippen und Zähnen umschlossen und der Inhalator ausgelöst und erst danach eingeatmet wird. Damit sich das Pulver in den Atemwegen verteilen kann, muss man jedoch nicht – wie beim Dosieraerosol – langsam und tief, sondern schnell, kräftig und tief einatmen, um das Pulver förmlich in die Atemwege zu ziehen. Damit das auch wirklich klappt, sollte man vor der Benutzung noch einmal gut ausatmen.

Beim Vernebler wird der Medikamentenwirkstoff als Lösung in das Gerät gegeben. Anschließend muss man das Mundstück in den Mund nehmen und es mit Zähnen und Lippen fest umschließen. Dann erst schaltet man das Gerät ein. Durch Tastendruck wird nun der Nebel freigesetzt, der das Medikament enthält. Dieser muss tief und langsam eingeatmet werden. Dann wird die Taste losgelassen, ein paar Sekunden gewartet und anschließend durch die Nase ausgeatmet. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Eine Inhalation dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Für Kinder unter drei Jahren oder Menschen, die mit dem Mundstück nicht zurechtkommen, gibt es Masken, die Mund und Nase bedecken, sodass die Inhalation auch für sie ganz einfach ist.

Ganz allgemein gilt: Nach jedem Inhalieren – egal, mit welchem Gerät – sollte man sich gründlich den Mund ausspülen und – wenn möglich – die Zähne putzen.

Quelle: allergikus 3/2015

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