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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

Mangelernährung bei COPD vorbeugen

Für Menschen mit COPD ist die richtige Ernährung besonders wichtig. Denn sowohl eine einseitige zuckerreiche Ernährung als auch eine zu geringe Energieaufnahme haben eine Mangelernährung zur Folge. Über- als auch Untergewicht beeinflussen jedoch die Belastbarkeit negativ.

COPD-Erkrankte verbrauchen mehr Energie als Nicht-Betroffene. Bei ihnen ist die Atmung erschwert, wodurch die Atemarbeit ansteigt. Die Energie, die die Betroffenen mit der Nahrung aufnehmen, reicht jedoch häufig nicht aus. Grund hierfür ist entweder eine zu geringe Nahrungsmenge oder eine falsche Ernährungsweise. Beides führt dazu, dass die Betroffenen zu wenig Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente sowie – nur bei Untergewichtigen – zu wenige Kalorien zu sich nehmen. Sie sind mangelernährt.

Zehn Regeln für eine ausgewogene Ernährung

Seit etwa 60 Jahren formuliert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zehn Regeln für eine vollwertige Ernährung. Denn ein vollwertiges Essen und Trinken hält gesund und fördert Leistung und Wohlbefinden.

  1. Lebensmittelvielfalt genießen und abwechslungsreich essen. Denn kein Lebensmittel enthält alle wichtigen Nährstoffe.
  2. Gemüse und Obst – nimm fünf pro Tag, d. h. mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag. Diese enthalten viele Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Natürlich können COPD-Erkrankte Obst und Gemüse roh in Form von Salaten oder als Zwischenmahlzeit genießen. Wer jedoch etwas Neues ausprobieren bzw. seinen Speiseplan erweitern möchte, kann das Obst und Gemüse auch anders zubereiten:
    1. Kochen und Braten, beispielsweise als Gemüsepfanne oder als Quiche.
    2. Obstsalat mit Nüssen, Sahne und/oder Eiscreme
    3. Milchshakes oder Joghurts mit frischen Früchten
    4. Verschiedene Suppen wie beispielsweise Tomatensuppe, Kürbissuppe oder Zucchinicremesuppen
    5. Grüne Smoothies sind gerade sehr angesagt und machen eine gesunde Ernährung einfach. Wer keinen Blattsalat mag, gibt diesen (2 Handvoll) einfach zusammen mit etwas Naturjoghurt (1 Becher), Mineralwasser (1 Glas) und Honig (1 EL) in einen Mixer und püriert alles.
  3. Lieber Vollkornprodukte, da diese nährstoffreicher sind als Weißmehlprodukte und einen längeren Sättigungseffekt haben.
  4. Tierische Lebensmittel ergänzen die Auswahl. 300 bis 600 Gramm Fleisch in der Woche sind genug. Diese enthalten genug Eisen, Selen, Zink. Ein bis zweimal die Woche gehört Fisch auf den Speiseplan. Seefisch beispielsweise enthält Jod, fette Fische wichtige Omega-3-Fettsäuren. Milch und deren Produkte sollten COPD-Betroffene täglich essen. Denn diese liefern Proteine, Vitamin B2 und Kalzium.
  5. Gesundheitsfördernde Fette bevorzugen. Pflanzliche Öle wie bspw. Rapsöl, enthalten lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E.
  6. Wenig Zucker und Salz. Ungesund sind mit Zucker gesüßte Lebensmittel bzw. Getränke, da diese # Wasser bevorzugen. Getränke mit Zucker oder Alkohol sind nicht zu empfehlen.
  7. Schonende Zubereitung. Dadurch wird der natürliche Geschmack erhalten. COPD-Betroffene sollten Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich, mit wenig Wasser und wenig Fett garen.
  8. Zeit lassen und bewusst genießen.
  9. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben. Essen allein reicht nicht aus, um die wichtige Muskelmasse aufzubauen oder zu erhalten. Körperliche Aktivität ist daher wichtig – auch um die Mobilität zu erhalten.

COPD-Betroffene sollten beim Kochen darauf achten, Essensdämpfen z. B. beim Öffnen des Backofens oder beim längeren Brutzeln in der Pfanne aus dem Weg zu gehen. Sauerstoffpflichtige Betroffene sollten während des Kochens darauf achten, dass der Schlauch immer über den Rücken läuft, da sonst die Gefahr besteht, dass dieser beispielsweise in einem Schrank eingeklemmt wird.

Tipps für den Aufbau von Muskelmasse

Um Muskelmasse aufzubauen, empfiehlt es sich, Getreideprodukte mit Milchprodukten zu kombinieren. Beispielsweise:

  • Brot mit Käse
  • Nudelauflauf mit Käse
  • Grießbrei
  • Sahnejoghurt
  • Getreide mit Ei wie Pfannkuchen, Getreidebratlinge
  • Kartoffeln mit Milch-Produkten oder Ei wie Kartoffelpüree mit Rührei, Pellkartoffeln mit Quark.

Was tun bei …

  • Atemnot? Hier empfiehlt es sich, vor der Mahlzeit auszuruhen, das Sekret abzuhusten und den Bronchodilatator anzuwenden. Betroffene sollten während der Mahlzeit den Kutschersitz einnehmen, langsam essen und zwischen den einzelnen Bissen die Lippenbremse anwenden. Manchmal ist auch eine hochkalorische Zusatznahrung sinnvoll. Wem das Kochen zu viel wird, kann auch auf Fertig-/Mikrowellengerichte zurückgreifen oder sich das Essen (z. B. „Essen auf Rädern“) liefern lassen.
  • Appetitmangel/Untergewicht? In diesem Fall ist eine hochkalorische Ernährung, ggf. ergänzt durch Zusatznahrung, zu empfehlen. Betroffene sollten etwa sechs bis acht Mal am Tag essen und ihre Mahlzeiten mit Butter, Sahne, Öl oder Nüssen anreichern.
  • Früher Sättigung? Menschen, die früh satt sind, sollten sich ebenfalls hochkalorisch ernähren. Wichtig sind regelmäßige Mahlzeiten, während denen Betroffene nur wenig trinken.
  • Müdigkeit? Betroffene sollten vor den Mahlzeiten ruhen. Fertiggerichte eignen sich für Zeiten verstärkter Müdigkeit. In Zeiten, in denen die Betroffenen weniger müde sind, sollten größere Mahlzeiten verzehrt werden.
  • Zahnprobleme? Ideal sind weiche, kalorienreiche Speisen mit wenig Zucker.
  • Verstopfung? In diesem Fall sind ballaststoffreiche Lebensmittel, ggf. auch pulverförmige Ballaststoffe oder Abführmittel, zu empfehlen. Betroffene sollten sich verstärkt bewegen und viel trinken.
  • Überblähung? Hier hilft es, kohlensäurehaltige und blähende Getränke zu vermeiden. Betroffene sollten mehrmals am Tag essen und dann darauf achten, nicht zu große Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Quelle: COPD und Asthma 4/2017

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