COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Von Bronchiektasen spricht man, wenn Bronchien krankhaft erweitert sind. Den Zustand, wenn zahlreiche Bronchien auf diese Weise erweitert sind, nennt man daher Bronchiektasie.
Man unterscheidet zwischen angeborenen und erworbenen Bronchiektasen. Ursache von angeborenen Bronchiektasen sind Fehlbildungen in der Embryonalzeit oder angeborene Erkrankungen mit eingeschränktem Selbstreinigungsmechanismus der Lunge. Bei Kindern beruhen sie auf angeborenen Erkrankungen wie Immunmangelkrankheiten oder Mukoviszidose (auch zystische Fibrose) mit ständigen Infekten.
Häufiger sind erworbene Bronchiektasen. Diese sind Folgen wiederholter Atemwegsinfekte, die bei chronischen Lungenerkrankungen häufig auftreten. Laut Ärzteblatt leiden zwischen 30 und 50 % der COPD-Betroffenen unter Bronchiektasen. Auch Fremdkörper oder Tumoren können die Bronchialwand schädigen und Bronchiektasen verursachen.
Betroffene mit Bronchiektasen leiden unter chronischem Husten mit großen Mengen an übel riechendem Auswurf. Abgefüllt in ein Glas lassen sich drei Schichten unterscheiden: eine schaumige Oberschicht, eine schleimige Mittelschicht und ein zäher Bodensatz mit Eiter. Weitere Anzeichen sind Fieber, Atemnot und wiederholt Lungenentzündungen.
Bei chronischem Sauerstoffmangel kann es zur Ausbildung von sog. Uhrglasnägeln und Trommelschlegelfingern kommen. Dabei sind die Endglieder der Finger kolbenartig aufgetrieben und die Fingernägel stark gewölbt und rundlich geformt.
Die Beschwerden geben dem behandelnden Arzt erste Hinweise. Besteht der Verdacht auf Bronchiektasen wird eine hochauflösende Computertomografie durchgeführt. Des Weiteren sollte der Auswurf auf Bakterien und Pilze untersucht sowie eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Ursache der Bronchiektasen gefunden wird, was maßgeblich die Behandlung beeinflusst.
Behandelt werden meistens sowohl die Grunderkrankung – insbesondere bei Immunmangelsyndromen – als auch die Beschwerden. Ziel der Therapie ist die sog. mukoziliäre Clearance zu fördern, d.h. die Selbstreinigung der Bronchien zu fördern. So können Atemwegsinfekte verhindert werden.
Basis der Therapie sind atem- und physiotherapeutische Maßnahmen, mit denen die Bronchien gereinigt werden sollen. Eingesetzt werden verschiedene Techniken wie Klopfmassagen oder die autogene Drainage (engl. Huffing). Dies ist eine Hustentechnik, bei der sich Ausatemmanöver (engl.: huffs) mit entspannter, kontrollierter Bauchatmung abwechseln. Des Weiteren können Atemphysiotherapiegeräte das Abhusten des zähen Schleims erleichtern. Verflüssigt wird der zähen Schleim durch Inhalationen sowie reichlich Flüssigkeitszufuhr, was sich positiv auf das Abhusten auswirkt.
Folgende Medikamente können bei Bronchiektasen sinnvoll sein:
Eine chirurgische Therapie ist nur in schweren Fällen eine Option.
Quelle: COPD und Asthma 1/2017