COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
In einer belgischen Studie wurde nachgewiesen, dass Patienten mit einer schweren COPD häufig auch einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufweisen. Bei 414 Rauchern beziehungsweise Exrauchern wurde sowohl die Lungenfunktion als auch der Vitamin-D-Spiegel gemessen. Die Raucher mit einer normalen Lungenfunktion hatten nur zu 31 % einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Bei den Testpersonen mit einer COPD des Schwergrades III (Lungenfunktion zwischen 30 und 50 %) wurde jedoch zu 60 % ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, bei den Patienten mit dem COPD-Schweregrad IV (Lungenfunktion geringer als 30 %) waren es 77 %.
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Kalziumhaushalt und reguliert den Auf- und Abbau der Knochen. Es unterstützt aber auch Funktionen des Immunsystems, indem es z. B. die Absonderung antimikrobieller Eiweiße durch spezielle weiße Blutkörperchen (sog. Makrophagen, Fresszellen) fördert, die an der Abwehr schädlicher Stoffe und Mikroorganismen beteiligt sind. Prof. Claus Vogelmeier von der Universitätsklinik Marburg stellte fest, dass damit der Vitamin-D-Mangel bedeutsam für die Entwicklung einer COPD sein könnte. Andererseits könnte der Mangel aber auch eine Folge der Erkrankung sein. Vitamin D wird bei ausreichender Sonnenbestrahlung vornehmlich durch die Haut gebildet. Nahrung ist i. d. R. keine gute Quelle. Ausnahmen bilden Lebertran, bestimmte Fischsorten oder Avocados. Laut Ärzteblatt könnten Patienten mit einer schweren COPD daher von einer Nahrungsergänzung mit Vitamin D profitieren.
Quelle: COPD und Asthma 1/2011