COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Bei Langstreckenflügen steigen Flugzeuge auf Höhen zwischen neun und elf Kilometern. Für die Reisenden in der Kabine ergeben sich Druckbedingungen wie im Gebirge in 2.000 bis 2.500 Metern Höhe: Der sog. Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut sinkt bei gesunden Menschen von 70 mmHg auf etwa 50 bis 60 mmHg. Das entspricht einer Sauerstoffsättigung des Blutes von circa 90 %. Bei normaler Gesundheit ist das i. d. R. kein Problem. Aber Patienten mit einer COPD, die am Boden bereits einen erniedrigten Sauerstoffpartialdruck von 60 mmHg haben, aber noch nicht dauerhaft sauerstoffpflichtig sind, unterschreiten im Flieger u. U. die kritische Grenze von 50 mmHg, ab der zusätzliche Sauerstoffzufuhr anzuraten ist.
Das Unterschreiten dieser Grenze ist jedoch nicht nur vom Sauerstoffpartialdruck des Patienten im Normalzustand abhängig, sondern auch vom Flugzeugtyp. Der Kabinendruck bei beispielsweise einer Boing 737 ist geringer als bei anderen Flugzeugtypen. So sollte vor Antritt der Reise nicht nur der Lungenfacharzt aufgesucht, sondern auch die Fluggesellschaft kontaktiert werden. Mit dieser muss auch geklärt werden, ob ein tragbares Sauerstoffgerät mitgeführt werden darf. Falls Kosten hierfür anfallen, kann die Krankenversicherung gefragt werden, ob sie diese übernimmt.
Quelle: COPD und Asthma 1/2011