COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Grundsätzlich sind Reisen und Urlaube mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD möglich. Der Urlaub sollte jedoch besonders sorgfältig geplant und vorbereitet werden.
Den idealen Urlaubsort gibt es nicht. Denn sowohl die persönlichen Vorlieben als auch die Atemwegserkrankung eines jeden Einzelnen sind unterschiedlich. So ist es möglich, dass ein Patient mit dem Reizklima an der See gut, der andere damit überhaupt nicht zurechtkommt. Es ist daher wichtig, dass Betroffene ihre Leistungsfähigkeit und ihren Gesundheitszustand realistisch einschätzen und diese bei der Wahl des Urlaubsortes berücksichtigen. Auch die individuellen Wünsche und Vorstellungen sollte der COPD-Patient bei der Reiseplanung beachten.
Trotz alledem gibt es einige Orte, die Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen meiden sollten. So ist beispielsweise ein Urlaub in Berglagen über 2000 Metern aufgrund des niedrigen Luftdrucks Vorsicht angeraten, so die Deutsche Atemwegsliga. Ist ein Urlaub in den Bergen geplant, sollten Patienten sich langsam an die Höhe gewöhnen, da der Körper Zeit benötigt, sich auf die Höhe einzustellen. Auch Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen sind als Reiseziele für COPD-Patienten ungeeignet. Tauchen mit komprimierter Luft aus Druckflaschen ist bei Atemwegserkrankungen verboten. Denn die Pressluft ist beim Einatmen kalt und trocken und kann so bei einer Überempfindlichkeit zu Atemwegsverengungen führen.
Es empfiehlt sich, vor einer geplanten Reise mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Denn dieser kennt die Krankheitsgeschichte und kann daher den COPD-Patienten am besten beraten, welche Urlaubsregion und welche Aktivitäten für ihn geeignet sind.
Bei der Auswahl des Reiseziels sollte der COPD-Patient mögliche Belastungen, die eine akute Atemnot hervorrufen können, vermeiden. Beispiele für solche Auslöser innerhalb des Hotels sind bestimmte Bodenbeläge, Tapeten oder Kaminfeuer. Am Urlaubsort können Nebel, Wind, Kälte oder Luftschadstoffe Atemnot verursachen. Selbst wenn derselbe Urlaubsort zum wiederholten Male, jedoch in einer anderen Jahreszeit, aufgesucht wird, kann dies die Atemwege belasten. Denn unterschiedliche Jahreszeiten sind mit unterschiedlichen Wetterlagen verbunden, die eventuell schlechter vertragen werden.
Auch die Anreise sollte gut überlegt werden. Diese sollte für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen möglichst bequem, d. h., am wenigsten belastend, sein. Bei Fahrten mit dem eigenen Auto sollten regelmäßig Pausen eingelegt werden. Wichtig ist in diesem Fall, dass der COPD-Patient sich an der frischen Luft bewegt. Bei der Bahn bietet es sich an, Plätze zu reservieren und den Gepäckservice wahrzunehmen. Aber auch die Anreise per Flugzeug ist für Patienten mit einer chronischen Atemwegserkrankung nicht ausgeschlossen. Betroffene sollten sich jedoch im Vorfeld erkundigen, ob eine Sauerstoffversorgung möglich ist.
COPD-Patienten sollten spätestens acht Wochen vor Reiseantritt ihren behandelnden Arzt aufsuchen und den aktuellen Status der Atemwegserkrankung überprüfen lassen. Des Weiteren sollten auch besprochen werden:
In Notfällen kann der Europäische-Notfall-Ausweis (ENA) hilfreich sein. Denn er enthält alle wichtigen Informationen wie chronische Erkrankungen, lebensnotwendige Medikamente, Überempfindlichkeiten gegenüber Medikamente, durchgeführte Impfungen sowie die Blutgruppe. Erhältlich ist er in Arztpraxen oder Apotheken.
Kurz vor der Abreise sollte der COPD-Patient nochmals überprüfen, ob er alle notwendigen Informationen eingeholt hat. Wichtig sind die normalen Medikamente sowie die Notfallmedikamente. Diese sollten unbedingt im Handgepäck in ausreichender Menge mitgenommen werden. Sowohl der Betroffene als auch seine Begleitperson sollten wissen, wie die Arzneimittel wirken, wie ihre Dosierung im Falle einer Verschlechterung ist und was sie bei einem akuten Atemnotfall tun können. Des Weiteren ist es sinnvoll, ein Peak-Flow-Meter sowie Geräte zur Schleimlösung mitzunehmen. Auch ein Handy einschließlich des Ladegerätes sollte nicht fehlen, denn so kann im Notfall auch von unterwegs Hilfe angefordert werden.
Quelle: COPD und Asthma 1/2015