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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Diabetes: Blutzuckerspiegel durch Ernährung beeinflussen

Ergreifen Sie die Chance, Ihr eigener Essenstherapeut zu werden

Schon Generationen vor uns versuchten, mit dem Essen dem erhöhten Blutzucker Herr zu werden. Immer wieder werden wir mit gut gemeinten Ratschlägen, wie „Sauerkraut senkt den Blutzucker“, konfrontiert, aber –auch wenn sie’s schon ausprobiert haben – das Allheilmittel ist es nicht und spätestens nach drei Wochen täglich einer Portion hängt Ihnen Sauerkraut beim Hals raus. Es wäre auch ein Einfaches, wenn wir uns auf eine einzige Zimttablette oder Tasse Bittermelonentee verlassen könnten, um damit über 24 Stunden optimale Blutzuckerwerte zu erreichen. Leider wurde DIE Wunderpille noch nicht entdeckt.

Dass das Essen Auswirkung auf den Blutzucker hat, das ist eine unumstrittene Tatsache, da alle Nährstoffe und damit auch der Zucker aus der Nahrung über den Magen-Darm-Trakt ins Blut gelangen und von dort der Zelle als Energielieferant dienen. Der Zucker aus dem Essen erhöht – über seinen Weg vom Verdauungstrakt zur Zelle – den Blutzucker. Damit ist sowohl das WIEVIEL und das WAS wir essen und trinken ausschlaggebend für Blutzuckerwerte und Blutgefäße. Und so können wir es unseren Vorfahren gleich machen und die Nahrung als erste Medizin sehen.

Viele Ernährungsempfehlungen, die Diaetologen schon lange weitergeben, sind in der Literatur bestens belegt.

So können Sie mit mehr Ballaststoffen im Essen durch:

  • fünf Portionen Obst und Gemüse täglich
  • drei bis vier Portionen Hülsenfrüchte
  • und wann immer möglich Vollkornprodukte statt Weißmehlprodukte
  • Ihre Blutzuckerwerte nüchtern und nach dem Essen sehr effektiv senken. Auch der HbA1c und die Gefahr von Unterzuckerungen können damit reduziert werden.

    Mit oft nur wenigen Schritten haben Sie die einmalige Chance, Ihr eigener Essenstherapeut zu werden und Ihrem Körper das Beste (an Nährstoffen) zu bieten.

    Die größte Hilfe, um wirklich den eigenen Körper in Bezug aufs Essen/Trinken und dessen Wirkung auf den Blutzucker kennenzulernen, stellt ein einwöchiges Ernährungstagebuch in Kombination mit der Blutzuckermessung dar. Sie schreiben für eine Woche jeden Bissen auf, den Sie essen, auch wenn es zwischendurch nur ein kleines Stück Schokolade ist. Notieren Sie die Blutzuckerwerte, die Sie in der Früh, vor dem Frühstück (hier sollte der Blutzucker zwischen 80–110 mg/dl sein), eine Stunde nach dem Frühstück (hier sollte der Blutzucker unter 160 mg/dl sein), eine Stunde nach dem Mittagessen (hier sollte der Blutzucker unter 160 mg/dl sein), eine Stunde nach dem Abendessen (hier sollte der Blutzucker unter 160 mg/dl sein) messen.

    Erhöhte Blutzuckerwerte unter der Lupe

    Wenn Sie nun alle Speisen über den Tag betrachten und mit den Blutzuckerwerten vergleichen, was fällt Ihnen auf? Zu welchem Zeitpunkt am Tag beobachten Sie besonders hohe und wann besonders niedrige Werte? Stellen Sie immer zu einem Zeitpunkt am Tag z. B. immer nüchtern in der Früh erhöhte Werte fest? Oder ist es das Essen, wodurch der Blutzucker hinaufklettert?

    Wenn der Blutzucker verrücktspielt

    Erhöhte Nüchternblutzuckerwerte können mehrere Ursachen haben:

  • eine zu große Abendmahlzeit am Vortag; in diesem Fall ist der Blutzucker über die gesamte Nacht erhöht.
  • Achten Sie darauf, dass Sie abends eine kleinere, fettarme Mahlzeit zu sich nehmen.
  • Ein Abendspaziergang hilft, den Blutzucker zu senken.
  • Zuckerneubildung und -ausschüttung aus der Leber; ein Absinken des Blutzuckers in der Nacht zieht häufig ein vermehrtes Ausschütten von Zucker gegen 3.00 Uhr morgens nach sich. Die besonders schlechte Wirkung des Insulins in den Morgenstunden führt zu hohen Nüchternwerten.
  • Gönnen Sie sich eine kleine Spätmahlzeit eine Stunde vor dem Schlafengehen, z. B. eine Banane, ein Joghurt, ein kleines Stück Brot mit zwei Blatt magerem Käse.
  • Besprechen Sie die hohen Blutzuckerwerte mit Ihrem behandelnden Arzt. Eine medikamentöse Umstellung kann unterstützen.
  • Wenn der Blutzucker besonders nach Mahlzeiten hoch ansteigt

  • Essensmenge zu groß gewählt: War die Zucker- und auch Fettmenge bei einer Mahlzeit zu groß, so wird der Blutzucker ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit erhöht sein. Lediglich eine kleine Verschiebung in der Menge z. B. eine etwas kleinere Portion von Fleisch und Beilage und mehr vom Salat können eine Stunde nach dem Essen optimale Blutzuckerwerte bescheren.
  • Auswahl der Lebensmittel: Das klassische Frühstückssemmerl mit Butter und Marmelade lässt den Blutzucker meist rascher und dadurch höher ansteigen als ein Vollkorngebäck mit Schinken und magerem Käse.
  • Kleine empfehlenswerte Umstellungen in der Lebensmittelauswahl:

  • Vermehrt Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Roggen- oder Bauernbrot statt Weißbrot, Teigwaren aus Hartweizengrieß, Langkornreis statt Jasminreis, Kartoffeln, Spätzle und Knödel mit viel Gemüse genießen
  • eiweißreicher statt zuckerreicher Belag auf Brot und Gebäck: magerer Käse, Schinken, fettarme Aufstriche statt Marmelade und Honig
  • Obst ist gesund, aber nicht zu viel auf einmal: eine Handvoll Obst und ein kleines Milchprodukt statt große Mengen Obst auf einmal gegessen sind günstiger.
  • Immer viel Gemüse zu den Speisen bremst den Blutzuckeranstieg.
  • Vermeiden Sie große Fettmengen – sie können auch erhöhte Blutzuckerwerte verursachen.
  • Ernährungsbedingte und andere Ursachen können Grund genug für eine noch nicht optimale Blutzuckereinstellung (erhöhte oder sehr schwankende Blutzuckerwerte), zu hohen Langzeitblutzucker und häufige Unterzuckerungen sein. Sie haben jetzt die Chance, Ihr eigener Essenstherapeut zu werden und holen Sie sich professionelle Unterstützung durch Ihren/e Diaetelogen/-in und/oder Arzt/Ärztin.

    Viel Erfolg als eigener Essenstherapeut!

    Autorin: Michaela Wallisch

    Quelle: BDÖ 1/12

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