Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Übergewicht ist in erster Linie auf den übermäßigen Konsum von Zucker zurückzuführen. „Zucker ist pure Energie und wir nehmen viel zu viel Energie auf, die wir nicht verbrennen, da wir uns nicht bewegen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak, Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG). Zuckerreiche Lebensmittel, wie etwa Softdrinks oder süße Snacks, tragen durch ihre Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und das geringe Sättigungspotenzial nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zur Insulinresistenz bei.
Dabei schmecken Lebensmittel mit Zucker nicht zwingend süß, denn Zucker ist als Konservierungsmittel auch in vielen Fertigprodukten enthalten. So enthalten neben den erwähnten Softdrinks auch Fertigsoßen, Dressing und auch Wurstsorten beachtliche Mengen an Zucker. Was also tun, um Übergewicht zu vermeiden oder loszuwerden? Es hilft der Blick aufs Etikett von Produkten, um Zuckerfallen aufzudecken. Wichtig zu wissen ist auch, dass Zucker sich oft hinter Bezeichnungen wie Glukose, Glukosesirup, Maltodextrin, Maissirup und Fruktose versteckt.
Apropos Fruktose: Diese ist nicht zwangsläufig gesünder als Zucker. Denn auch Fruchtzucker hemmt das Hormon Leptin, das den Hunger dämpft. Wir brauchen also immer mehr süß schmeckenden Nachschub statt weniger. Um dem Übergewicht also erfolgreich den Kampf anzusagen, wird laut Österreichischer Ernährungsgesellschaft sowohl eine Ernährungs- als auch eine Bewegungs- und Verhaltenstherapie benötigt.
Einseitige Diäten eignen sich daher nicht zur Reduktion von Übergewicht, es braucht eine dauerhafte Umstellung der Ernährung sowie regelmäßige Bewegung. Dabei unterstützt körperliche Aktivität die Gewichtsabnahme, indem der Energieverbrauch erhöht wird. Bei der Ernährung gilt es darauf zu achten, weniger Energie zuzuführen als man verbraucht. Dadurch werden Fettdepots abgebaut – und dafür ist kein kompliziertes Ernährungsprogramm nötig.
Im Gegenteil, man sollte sogar die Lebensmittelvielfalt nutzen, Getreideprodukte in Form von Vollkorn und Kartoffeln zu sich nehmen, fünf Mal täglich Obst und Gemüse essen sowie täglich Milchprodukte genießen. Fisch kann ein- bis zweimal die Woche auf den Tisch kommen, jedoch sollte der Konsum von Fleisch, Eiern und Wurst eingeschränkt werden. Achten sollte man auch darauf, wenig Fett zu konsumieren und sich bei Salz und Zucker zurückzuhalten.
Für Menschen mit Diabetes gilt übrigens dasselbe – wobei hier der Umgang mit Fett aufgrund des erhöhten Herz-Kreislauf-Risikos eine besondere Wertigkeit haben sollte. Laut gesundheit.gv.at sollten Diabetespatienten neben der Fettreduktion auch auf die Fettzusammensetzung und die Qualität der Fettsäuren achten. Neben einer fettarmen Kost hilft auch eine Reduktion der Kohlenhydrate bzw. eine Kombination aus beiden dabei, überschüssiges Gewicht zu verlieren. Wichtig ist auch, auf Alkohol zu verzichten und sich körperlich zu betätigen.
Für Menschen mit Diabetes bringt die Umstellung des Lebensstils nicht nur eine schlankere Taille, sondern auch andere Vorteile. Denn schon geringe Gewichtsverluste können dafür sorgen, dass das vorhandene Insulin besser wirkt und vorliegende Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck gebessert werden.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 1/2018