Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen oder Kaviarlinsen können die Zuckerwerte bessern und sich positiv auf Blutdruck und HbA1c auswirken. Die richtige Zubereitung macht sie gut verdaulich.
Hülsenfrüchte sind die heimlichen Stars des Speiseplans. Sie mögen vielleicht unscheinbar daher kommen, doch liefern sie in ihrer schlichten Verpackung wesentliche Vorteile für Diabetiker. Einerseits beschränkt sich die Auswahl an Hülsenfrüchten nicht nur auf grüne Bohnen und Erbsen, sondern ist dank Käferbohnen, Beluga- oder Kaviarlinsen sowie Kichererbsen und Sojabohnen überraschend vielfältig. Andererseits bieten Hülsenfrüchte die Möglichkeit, die Zuckerwerte zu verbessern. Kanadische Forscher überprüften laut diabetes-ratgeber.net 13 Studien zu Hülsenfrüchten und stellten fest, dass Menschen, die mehr Hülsenfrüchte und weniger Fleisch bzw. Milchprodukte essen, das Risiko für Diabetes Typ 2 senken könnten. Personen, die bereits an Diabetes leiden, könnten ihre Zuckerwerte verbessern. Zudem sollen Hülsenfrüchte auch den Blutdruck und HbA1c verbessern. Woran genau das liegt, sei unklar. Allerdings spiele der hohe Eiweißgehalt eine Rolle.
Abgesehen von Proteinen würden Hülsenfrüchte auch wesentliche Vitamine und Mineralstoffe. Sie weisen kaum Fett auf, bis auf die Sojabohne und haben dafür viele Kohlehydrate. Sie enthalten auch überdurchschnittlich viel Vitamin B und unterstützen den Kohlenhydratstoffwechsel und die Nervenfunktion. Dabei sorgt die Kombination aus Eiweiß, Kohlehydrate und vielen Ballaststoffen dafür, dass man sich gut sättigen kann und die Kohlenhydrate langsam ins Blut gehen. Der Blutzuckerspiegel steigt also langsamer an, wodurch Diabetiker Zuckerspitzen nach dem Essen vorbeugen können. Der Kohlenhydratgehalt unter den einzelnen Hülsenfrüchten unterscheidet sich allerdings. So enthalten Kichererbsen mehr als grüne Bohnen. Blutzuckerkontrollen nach dem Essen sind also sinnvoll, selbst wenn Hülsenfrüchte nur als Beilage oder Teil einer Mahlzeit konsumiert werden. Denn jeder Mensch reagiert anders auf den Konsum von Hülsenfrüchten. Z. T. hängt dies auch von der Verdauung ab. Wichtig ist hier auch die richtige Zubereitung, da Ballaststoffe im Dickdarm z. T. aufgespalten werden und dies zu Blähungen führen kann.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 2/2016