Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Der BeAM-Wert ist die Differenz aus dem Blutzuckerwert vor dem Zubettgehen und dem Nüchternwert am nächsten Morgen. Studien zufolge könnte der BeAM-Wert hilfreich sein, wenn es um eine Anpassung der Insulintherapie geht, so die Pharmazeutische Zeitung.
Bei den Ergebnissen der Untersuchungen, über die die Pharmazeutische Zeitung berichtete, ging es um Menschen mit Typ-2-Diabetes, die ihren Blutzucker mithilfe von oralen Medikamenten und einem lang wirkenden, einmal am Tag gespritzten Insulin nicht mehr im Griff hatten – für sie kann es sinnvoll sein, zu den Mahlzeiten ein kurz wirksames Insulin zu spritzen.
Der BeAM-Wert kann hierbei eine Entscheidungshilfe sein: Wenn er niedrig ausfällt, d. h. unter 2,8 mmol/l (50 mg/dl) liegt, ist es laut der Untersuchung sinnvoller, das Basalinsulin zu erhöhen. Bei höheren Werten über 2,8 mmo/l (50 mg/dl) sei es hingegen sinnvoller, ein kurz wirksames Insulin zu den Hauptmahlzeiten zu geben. Hohe BeAM-Werte sind demnach besonders für ältere Patienten, die schon lange unter ihrem Diabetes leiden, typisch, die zudem einen niedrigen bis grenzwertigen Nüchternblutzucker sowie höhere HbA1C-Werte und höhere Werte nach den Mahlzeiten haben. Bei Blutzuckerwerten, die morgens oder beim Schlafengehen unter 5,6 mmol/l (100 mg/dl) liegen, sei der BeAM-Wert indes ungeeignet, heißt es weiter.
Folgende Therapieempfehlungen leiten die Mediziner daraus ab: Bei einem hohen Nüchternblutzucker bei Werten oberhalb von 5,6–6,8 mmol/l (100–140 mg/dl) trotz einer Therapie aus oralen Antidiabetika und Basalinsulin sollte man den BeAM-Wert bestimmen – bei hohen Werten über 2,8 mmol/l (50 mg/dl) scheint es dann sinnvoller zu sein, zu den Hauptmahlzeiten zusätzlich kurz wirksames Insulin zu spritzen.
Quelle: Befund Diabetes 2/2016