Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Die Insulinpumpe wird häufig von Menschen mit Diabetes getragen, die eine intensive Insulintherapie benötigen. Die Vorteile liegen u. a. in der guten Programmierbarkeit, Nachteile sind hohe Kosten und dauerndes Tragen.
Diabetiker, die eine intensive Insulintherapie benötigen, werden häufig mithilfe einer Insulinpumpe behandelt. Laut netdoktor.at können Blutzuckerwerte mit der Pumpe besser kontrolliert werden und daher den Alltag der Betroffenen erleichtern. Die Pumpe selbst ist etwa so groß wie ein Mobiltelefon, batteriebetrieben, und ersetzt die Insulininjektion per Hand mittels Pen. Dabei wird die Pumpe außerhalb des Körpers getragen. Neben den klassischen Pumpen gibt es inzwischen auch schlauchlose Insulin-Patch-Pumpen. Die Insulinpumpe ahmt die Funktion der Bauchspeicheldrüse nach, indem sie kontinuierlich kleine Mengen Insulin an den Körper des Betroffenen abgibt. Dies geschieht über einen Plastikschlauch und einen Katheter, teilweise auch durch eine Nadel, die unter der Haut am Bauch platziert wird. Dabei muss der Katheter alle drei Tage gewechselt werden, die Nadel alle zwei Tage. Je nach Bedarf an Insulin des jeweiligen Patienten, wird das Infusionsset bei jeder neuen Füllung getauscht. Zum Einsatz bei Insulinpumpen kommt ausschließlich kurz wirksames Insulin.
Die Vorteile einer Insulinpumpe liegen in der genauen Programmierbarkeit der basalen Insulinrate. D. h., es können stabilere Nachtwerte erzielt und die Schwankungen des Blutzuckerspiegels verringert werden. Die sog. Basalrate, also die Grundversorgung mit Insulin, die kontinuierlich über die Pumpe angegeben wird, wird für jeden Patienten individuell programmiert. Bei Einnahme einer Mahlzeit kann der Patient per Knopfdruck zusätzlich Insulin über die Pumpe abrufen (Insulinbolus oder Bolusgabe). Damit wird die Insulingabe zu jeder Mahlzeit imitiert, die bei Nicht-Diabetikern automatisch stattfindet. Zudem verbessert die Verwendung einer Insulinpumpe die Blutzuckerkontrolle und liefert neben den geringeren Schwankungen der Zuckerwerte auch niedrigere HbA1c-Werte. Betroffene, die eine Pumpe tragen, sparen sich die Injektionen und können ihren Tag flexibler gestalten. Während sportlicher Aktivitäten kann die Insulinzufuhr durch die Pumpe gut angepasst werden. All diese Faktoren führen insgesamt zu einer höheren Zufriedenheit bei Betroffenen. Neue Insulinpumpen verfügen über ein Blutzuckermessgerät mit Fernbedienung für die Pumpe und andere Funktionen wie z. B. Tagebuch und Bolus-Rechner.
Neben den oben erwähnten Vorteilen einer Insulinpumpentherapie, gibt es auch Nachteile. Einerseits ist die Pumpe wesentlich teurer als eine intensivierte Insulintherapie mit Pen. Außerdem müssen Betroffene in darauf spezialisierten Zentren betreut werden, da der Nutzen der Therapie regelmäßig erhoben werden sollte. Zudem sollten Betroffene spezielle Pumpenschulungen besuchen, sodass Komplikationen bei der Therapie wie z. B. Infektionen an der Einstichstelle oder Stoffwechselentgleisungen ausgeschlossen werden können. Mühsam kann auch das andauernde Tragen der Pumpe sein, denn sie muss kontinuierlich am Körper getragen werden. Bei gewissen Tätigkeiten, z. B. beim Duschen oder Sport, kann sie kurzfristig abgenommen werden. Legen Betroffenen aber längere Pumpenpausen ein, müssen sie sich in diesem Zeitraum das Insulin wieder manuell mit Pen injizieren. Allerdings gibt es inzwischen bereits Insulinpumpen, die auch beim Sport, z. T. auch beim Schwimmen, getragen werden können. Da eine Insulinpumpe laut diabetes-austria.com eine anerkannte Behandlungsmöglichkeit bei Diabetes ist, gibt es die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Dazu muss allerdings erst die medizinische Notwendigkeit durch den behandelnden Diabetologen bestätigt werden. Verordnet werden muss die Insulinpumpe dann vom Arzt.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 2/2016