Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Ein Hilfsmitttel, das bei Diabetikern täglich im Gebrauch ist, ist das Blutzuckermessgerät. Beim Messen des Blutzuckers wird das Blut in Kontakt mit einem speziellen Sensorfeld bzw. Teststreifen gebracht, heißt es im Hilfsmittel-Katalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Der Blutzuckerwert wird vom Gerät ausgewertet und digital angezeigt oder angesagt (bei Geräten mit Sprachausgabe).
Insulinpens werden heutzutage zur Verabreichung des Insulins verwendet. Sie werden im GKV-Katalog unter Applikationshilfen geführt. Insulinpens bestehen aus einem Gehäuse mit Dosisanzeige, Dosis-Vorwahlknopf, Sichtfenster zur Überprüfung der Insulinrestmenge und einer Verschlusskappe, dem Insulinreservoir in Form einer ggf. nachfüllbaren Ampulle/Patrone, die in das Gehäuse eingebracht wird, und der austauschbaren Kanüle. Durch das Insulinreservoir und den Dosierknopf lässt sich das Insulin relativ bequem und sicher dosieren und verabreichen, so muss nicht jedes Mal eine Spritze mit Insulin neu aufgezogen werden.
Diabetiker müssen die Kanüle regelmäßig wechseln. Doch auch die klassischen Insulinspritzen, beispielsweise aus Glas oder Kunststoff, zählen zu den Diabetes-Hilfsmitteln. Sie haben eine spezielle Skala, auf der man die Insulineinheiten ablesen kann. Bei Spritzen mit Dosisfesteinstellung gibt es eine Vorrichtung, durch die die Menge des Insulins fest eingestellt werden kann.
Stechhilfen tun gute Dienste beim Blutzuckermessen: Laut GKV-Katalog bestehen sie aus einer Spannvorrichtung, an deren Ende eine Einmal-Lanzette positioniert wird. Das erleichtert das Einstechen, zudem kann man einstellen, wie tief in die Haut gestochen werden soll. Eine Stechhilfe ist wiederverwendbar – sie braucht nur einmal angeschafft zu werden.
Auch Insulinpumpen zählen zu den Hilfsmitteln, die der Arzt verordnen kann. Besonders Kinder mit Diabetes haben heute immer häufiger eine Insulinpumpe. Krankenkassen übernehmen die Kosten hierfür unter bestimmten Voraussetzungen, wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Insulintherapie per Pumpe nachgewiesen werden kann. Insulinpumpen sind so klein, dass sie relativ unauffällig am Körper getragen werden können, so die GKV. Sie geben über einen kleinen Schlauch mit Kanüle kontinuierlich eine einstellbare Menge Insulin an den Körper ab. Es gibt Insulinpumpen mit konstanter und programmierbarer Basalrate.
Einige ältere Diabetiker leiden unter Erektionsstörungen. Auch hier gibt es Hilfsmittel. Der GKV-Katalog listet unter diesem Punkt Erektionsringe und sog. Vakuum-Erektionssysteme auf. Erektionsringe bestehen aus dehnbarem, elastischem Material und sind nach außen formstabil. Sie üben bei einer Erektion Druck aus, sodass weniger Blut aus dem Penis abfließen kann. Dadurch kann die Erektion länger gehalten werden. Vakuumpumpen bewirken mittels eines Zylinders, der über den Penis gestülpt wird, einen Unterdruck. Dadurch gelangt mehr Blut in den Penis und es kann eine Erektion erzeugt werden. Mit dem Ring kann die Erektion dann aufrecht erhalten werden.
Quelle: Befund Diabetes 4/2015