Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Schulungen sind ein wichtiger Bestandteil innerhalb des Behandlungskonzepts bei Diabetes. Sie werden für verschiedene Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes angeboten, beispielsweise zur Therapie, Ernährung oder auch Sport und Bewegung. Seit einigen Jahren gibt es auch eine Schulung, die sich speziell mit den Bewältigungsstrategien bei Diabetes beschäftigt, die Coping-Schulung.
Coping – was bedeutet das? Übersetzt bedeutet dieser Begriff soviel wie „mit etwas zurechtkommen“. Im Zusammenhang mit Diabetes können viele Probleme auftreten. So kann es sein, dass man sich kraftlos oder deprimiert fühlt, wenn man beispielsweise viel Mühe für die eigenverantwortliche Therapie aufwendet, diese aber nicht so wirkt wie erhofft, berichtet der Diabetes Ratgeber. Auch die Einschränkungen des Alltags, die der Diabetes mit sich bringt, können Frust auslösen.
Solche und weitere Probleme sind die Themen in einer Coping-Schulung. Hierbei sollen spezifische Bewältigungsstrategien entwickelt werden, um besser im Alltag zurechtzukommen. Dadurch sollen den Teilnehmern neue Perspektiven aufgezeigt werden und auch neue Motivation bei ihnen entstehen.
Ursprünglich entwickelt wurde die Coping-Schulung an einer Klinik in Essen unter Federführung des Diplom-Pädagogen Dr. Rainer Paust. Mittlerweile wird sie an vielen verschiedenen Kliniken und Praxen angeboten. I. d. R. ist die Schulung als Kurzintervention von drei mal drei Stunden angelegt. Dabei sollen die Probleme der Teilnehmer analysiert werden, Ziele gesetzt werden, um Motivation zu erzeugen, die Selbstwirksamkeit (das Ich-kann-es-schaffen-Gefühl) der Teilnehmer gestärkt werden sowie persönliche und soziale Ressourcen geweckt werden, um so positive Veränderungen zu bewirken. Die Ziele der Teilnehmer, die Kraft und Motivation erzeugen sollen, haben dabei oft gar nicht direkt mit der Diabetestherapie zu tun, sondern liegen häufig im sozialen Bereich, heißt es weiter, wie in der Familie, Partnerschaft oder im Freundes- und Bekanntenkreis. Sie können aber auch mit dem Beruf zu tun haben oder auf Aktivitäten im Leben der Teilnehmer bezogen sein, bei denen sie sich sinnerfüllt fühlen.
Quelle: Befund Diabetes 2/2017