Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Hautprobleme sind bei Menschen mit Diabetes nicht ungewöhnlich. Oft ist eine trockene, rissige Haut sogar ein erstes Anzeichen für Diabetes. Das liegt an den hohen Blutzuckerkonzentrationen: Der Körper scheidet mehr Flüssigkeit aus – und das trocknet aus, auch die Haut. Zudem kommt es durch den Diabetes zu einer geringeren Schweiß- und Talgdrüsenaktivität, da auch Nerven geschädigt sein können, so diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Wie das Patientenmagazin Diabetes Ratgeber informiert, sind bei Menschen, die schon lange Diabetes haben, gerade Füße und Unterschenkel schuppig, rissig und trocken, oft begleitet von einem unangenehmen Juckreiz.
Erstes Gebot ist daher eine gute Stoffwechseleinstellung. Doch auch darüber hinaus können Diabetiker etwas für ihre Haut tun, z. B. mit einigen Verhaltensweisen und der richtigen Pflege. So lässt sich der Feuchtigkeitsverlust von innen ausgleichen – durch ausreichendes Trinken, rund zwei Liter am Tag sollten es schon sein. Um die Haut nicht unnötig auszutrocknen, sollten Menschen mit Diabetes nicht zu heiß und nicht zu lange duschen. Statt normaler Seife sind milde Duschbalsame oder Öle zur Reinigung sinnvoll.
Nach dem Duschen ist es überaus wichtig, sich gründlich abzutrocknen, damit sich in feuchten Körperfalten keine Keime vermehren können. Auch tägliches Eincremen sollte für Menschen mit Diabetes selbstverständlich sein, z. B. mit Cremes, Ölen oder Cremeschaums, so der Diabetes Ratgeber. Man sollte beim Kosmetikkauf darauf achten, solche mit sog. Feuchthaltefaktoren zu verwenden. Dies können beispielsweise Urea oder Kollagen sein. Wenn die Haut sehr trocken ist, können auch Öle verwendet werden. Um unnötige Hautreizungen zu vermeiden, sollten Produkte ohne zusätzliche Parfüm- oder Konservierungsstoffe verwendet werden.
Trockene und rissige Haut ist nicht nur unangenehm: Sie kann, gerade bei Diabetikern, auch ein erhöhtes Risiko für Infektionen darstellen, beispielsweise für Pilzinfektionen (sog. Mykosen). Diese werden zudem durch eine verminderte Immunabwehr bei Diabetikern begünstigt. Laut diabetesDE kommt die Hefepilzinfektion Soor bei Menschen mit Diabetes besonders häufig vor. Sie äußert sich durch weißliche Beläge auf der Mundschleimhaut. Der Hefepilz Candida kann zudem zu unangenehmen Infektionen im Genitalbereich führen – bei Frauen wie auch bei Männern (sog. Scheiden- oder Eichel- und Vorhautpilz). Candidainfektionen können zudem in großen Hautfalten auftreten, beispielsweise unter den Brüsten, den Achseln oder in den Leisten. Fadenpilze sind in den Hornzellen von Haut, Haaren und Nägeln anzutreffen. Vermehren sie sich zu stark, kann ein Fußpilz entstehen und in der Folge ein Nagelpilz. Derartige Infektionen sollten Diabetiker nicht auf die leichte Schulter nehmen: Durch Juckreiz und Kratzen können beispielsweise kleine Wunde entstehen, in die sich wiederum Bakterien einnisten können – Hautgeschwüre können die Folge sein. Gerade an Füßen sind diese jedoch gefährlich, denn auf diese Weise kann das diabetische Fußsyndrom entstehen, bei dem im schlimmsten Fall sogar eine Amputation droht.
Wenn Diabetiker vermuten, eine Pilzerkrankung zu haben – diese äußert sich meist durch Juckreiz und/oder Brennen, beispielsweise, wenn die Schleimhäute betroffen sind, sollten sie sobald wie möglich einen Arzt aufsuchen. Gerade die Behandlung von Hautpilzen ist eine langwierige Angelegenheit: Eingesetzt werden, je nach Körperregion, beispielsweise Cremes, Lotionen, Sprays, Shampoos, Zäpfchen oder Nagellack, die ein sog. Antimykotikum enthalten. Diese können auch in Tablettenform eingenommen werden, wenn die Behandlung von außen nicht fruchtet.
Quelle: Befund Diabetes 2/2014