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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Die richtige Wundversorgung bei Diabetes

Kleine Wunden können bei Menschen mit Diabetes aufgrund von Durchblutungs- und Empfindsamkeitsstörungen schnell zu großen Problemen werden. Um eine Ausbreitung der Wunde zu verhindern und die Heilung zu begünstigen, sind die richtige Wundversorgung und Ernährung wesentlich.

Was für einen gesunden Menschen eine Bagatelle darstellt, kann für Menschen mit Diabetes zu ernsthaften Problemen führen. Die Rede ist von kleinen Wunden, wie etwa eine Blase an den Füßen oder ein kleiner Schnitt durch eine Nagelschere – denn unterschiedliche Probleme können dazu führen, dass sich die Heilung solcher Wunden bei Menschen mit Diabetes verzögert. Langfristig erhöhte Blutzuckerkonzentrationen können bestimmte Nerven und große sowie kleine Blutgefäße schädigen. Die Betroffenen können dann unter Durchblutungs- und Empfindsamkeitsstörungen leiden. Die Immunabwehr bei Menschen mit Diabetes funktioniert auch meist nicht gut genug, um Krankheitserreger am Eindringen in Wunden zu hindern. Dadurch können sich kleine Verletzungen schnell zu großflächigen Wunden entwickeln, die sich leichter entzünden und schlecht abheilen. Die Folge können dauerhafte Wunden und Vernarbungen sein.

Oft Wunden an den Beinen

Zudem komme es mit zunehmender Diabetesdauer öfter zur Entstehung von schlecht heilenden Wunden, wie der Verein Aktive Diabetiker Austria informiert. Grundsätzlich komme es bei Diabetikern sehr leicht zur Entstehung von offenen Beinen (Ulcera). Meist seien die Wunden auch an Stellen, die von Haus aus schlechter durchblutet sind oder nahe am Knochen liegen – wie der Knöchelbereich, die vordere Schienbeinkante oder der Fuß. Die Wundheilung sei auch deswegen schwierig, weil Menschen mit Diabetes von Durchblutungsstörungen und einer fehlenden Immunabwehr betroffen sind. Der Organismus würde den Prozess aber immer wieder aufs Neue starten und verbrauche dabei Eiweißbestandteile wie Proteine und Aminosäuren, die nach wochenlanger erfolgloser Wundheilung aber ausgehen. Durch die Nahrungsaufnahme könne dies meist nicht ausreichend ausgeglichen werden. Wichtig zur guten Wundheilung sei daher nicht nur die richtige Wundversorgung, sondern auch eine angepasste Ernährung.

Feuchtes Milieu ideal

Zudem sollten chronische Wunden idealerweise mit einem Verband verschlossen werden, der ein feuchtes Milieu im Wundbereich aufrecht erhält, erklärt Romana Eva Jurkowitsch, DGKS, Pflegeexpertin und Pflegepädagogin gegenüber Aktive Diabetiker Austria. Eine Kompresse würde keinen ausreichenden Schutz gegen das Eindringen von Keimen und Bakterien bieten und isoliere die Wunde in thermischer Sicht nicht ausreichend. Zudem sei der Verbandswechsel von traditionellen Wundauflagen sehr schmerzhaft, da ein regelrechtes Wundpeeling durch das Abziehen der in die Wundauflage eingewachsenen Haargefäße und Fasergerüste stattfinde. Moderne Wundauflagen würden inzwischen selbst als therapeutisches Mittel wirken und würden grundsätzlich das Austrocknen der Wunde verhindern. Zudem würden diese Verbände Substrate benutzen, die die Wundheilung fördern, wie etwa Kollagen, Hyaluronsäure und Wachstumsfaktoren.

Harz als alternative Methode

Neben Honig, der in der Wundheilung immer öfter wegen seiner antibakteriellen Kraft eingesetzt wird, wird auch Harz bei der Behandlung von Wunden beliebter. Denn das Harz, das heimische Laubbäume absondern, wirkt auch desinfizierend und lässt Wunden schneller heilen. Alternative Mediziner würden z. B. gerne auf Salben aus dem Harz der Lärche erste, die gegen Hexenschuss, Nervenschmerzen und rheumatischen Schmerzen helfen soll. Zudem soll die Salbe als Wundsalbe verwendet desinfizierend wirken, indem sie Eiter entgegenwirken und die Wundheilung beschleunigen soll. Auch Propolis, das in den Bienenstöcken zu finden ist, soll eine aktive Wirkung gegen eine Vielzahl von Bakterien haben und somit ein Mittel mit antibiotischer und desinfizierender Wirkung sein. Es soll sich daher sehr gut zur Wundheilung bei Entzündungen eignen.

Die richtige Versorgung von Wunden

  • Schürfwunden: Diese sollten am besten mit Natriumchloridlösung oder sauberem, handwarmem Wasser abgespült und mit einem Verband keimfrei verbunden werden, damit sich die Wunde nicht entzündet. Dazu braucht man eine keimfreie Wundauflage. Darüber wird eine Polsterschicht (z. B. aus Tupfern) gelegt. Diese Schichten werden mit einem Heftpflaster oder einer Mullbinde befestigt. Wenn die Wunde verunreinigt, groß oder tief ist oder stark blutet bzw. sich entzündet, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Schnittwunden: Die Blutung muss durch das Anbringen eines leichten Druckverbandes und Hochlagerung des betroffenen Körperteils gestoppt werden. Dabei sollte der Verband so angelegt werden, dass das Gewebe darunter leicht zusammengedrückt, aber die Durchblutung nicht unterbrochen wird. Wenn die Haut im Bereich des Verbands weißer wird, ist der Verband zu fest. Wenn die Blutung gestillt ist, sollte die Wunde mit Natriumchloridlösung oder sauberem, warmem Wasser gereinigt werden. Größere Schnittwunden sollte man mit Octenidin- oder Jodlösungen desinfizieren. Sind die Schnittwunden sehr tief, verunreinigt oder bluten sie stark, sollte ein Arzt aufgesucht werden, ebenso bei einer Entzündung. Schnittwunden ab einem Zentimeter müssen genäht bzw. mit Wundnahtstreifen oder speziellen Hautklebern verschlossen werden. Dies muss innerhalb von sechs Stunden nach der Verletzung geschehen.
  • Stich- und Schusswunden: Zuerst muss ein leichter Druckverband zur Blutstillung angebracht werden und der betroffene Körperteil hochgelagert werden. Zusätzlich muss sobald wie möglich ein Notarzt gerufen werden. Sind die Stichwunden nicht allzu tief, genügt es auch, einen Arzt aufzusuchen.
  • Bisswunden: Auch hier muss eine eventuell auftretende Blutung gestoppt werden. Bisswunden sollten dann mit reinem, warmen Wasser ausgewaschen werden, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Wenn es sich um einen Tierbiss handelt und das Tier tollwütig sein könnte, sollte zum Auswaschen Seifenlösung oder eine Desinfektionslösung verwendet werden. Zudem sollte bei Tierbissen so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden.
  • Verbrennungen und Verbrühungen: Diese sollten erst unter laufendem kalten Wasser gekühlt werden. Danach ist ein keimfreier Verband anzulegen, Brandblasen sollten zudem nicht aufgestochen werden. Sollte sich die Wunde entzünden, ist ein Arzt aufzusuchen. Dies gilt auch dann, wenn die betroffene Hautregion groß ist, oder der Kopf oder Geschlechtsteile betroffen sind.
  • Quelle: Befund Diabetes Österreich 1/2016

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