Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Kleine Wunden können bei Menschen mit Diabetes aufgrund von Durchblutungs- und Empfindsamkeitsstörungen schnell zu großen Problemen werden. Um eine Ausbreitung der Wunde zu verhindern und die Heilung zu begünstigen, sind die richtige Wundversorgung und Ernährung wesentlich.
Was für einen gesunden Menschen eine Bagatelle darstellt, kann für Menschen mit Diabetes zu ernsthaften Problemen führen. Die Rede ist von kleinen Wunden, wie etwa eine Blase an den Füßen oder ein kleiner Schnitt durch eine Nagelschere – denn unterschiedliche Probleme können dazu führen, dass sich die Heilung solcher Wunden bei Menschen mit Diabetes verzögert. Langfristig erhöhte Blutzuckerkonzentrationen können bestimmte Nerven und große sowie kleine Blutgefäße schädigen. Die Betroffenen können dann unter Durchblutungs- und Empfindsamkeitsstörungen leiden. Die Immunabwehr bei Menschen mit Diabetes funktioniert auch meist nicht gut genug, um Krankheitserreger am Eindringen in Wunden zu hindern. Dadurch können sich kleine Verletzungen schnell zu großflächigen Wunden entwickeln, die sich leichter entzünden und schlecht abheilen. Die Folge können dauerhafte Wunden und Vernarbungen sein.
Zudem komme es mit zunehmender Diabetesdauer öfter zur Entstehung von schlecht heilenden Wunden, wie der Verein Aktive Diabetiker Austria informiert. Grundsätzlich komme es bei Diabetikern sehr leicht zur Entstehung von offenen Beinen (Ulcera). Meist seien die Wunden auch an Stellen, die von Haus aus schlechter durchblutet sind oder nahe am Knochen liegen – wie der Knöchelbereich, die vordere Schienbeinkante oder der Fuß. Die Wundheilung sei auch deswegen schwierig, weil Menschen mit Diabetes von Durchblutungsstörungen und einer fehlenden Immunabwehr betroffen sind. Der Organismus würde den Prozess aber immer wieder aufs Neue starten und verbrauche dabei Eiweißbestandteile wie Proteine und Aminosäuren, die nach wochenlanger erfolgloser Wundheilung aber ausgehen. Durch die Nahrungsaufnahme könne dies meist nicht ausreichend ausgeglichen werden. Wichtig zur guten Wundheilung sei daher nicht nur die richtige Wundversorgung, sondern auch eine angepasste Ernährung.
Zudem sollten chronische Wunden idealerweise mit einem Verband verschlossen werden, der ein feuchtes Milieu im Wundbereich aufrecht erhält, erklärt Romana Eva Jurkowitsch, DGKS, Pflegeexpertin und Pflegepädagogin gegenüber Aktive Diabetiker Austria. Eine Kompresse würde keinen ausreichenden Schutz gegen das Eindringen von Keimen und Bakterien bieten und isoliere die Wunde in thermischer Sicht nicht ausreichend. Zudem sei der Verbandswechsel von traditionellen Wundauflagen sehr schmerzhaft, da ein regelrechtes Wundpeeling durch das Abziehen der in die Wundauflage eingewachsenen Haargefäße und Fasergerüste stattfinde. Moderne Wundauflagen würden inzwischen selbst als therapeutisches Mittel wirken und würden grundsätzlich das Austrocknen der Wunde verhindern. Zudem würden diese Verbände Substrate benutzen, die die Wundheilung fördern, wie etwa Kollagen, Hyaluronsäure und Wachstumsfaktoren.
Neben Honig, der in der Wundheilung immer öfter wegen seiner antibakteriellen Kraft eingesetzt wird, wird auch Harz bei der Behandlung von Wunden beliebter. Denn das Harz, das heimische Laubbäume absondern, wirkt auch desinfizierend und lässt Wunden schneller heilen. Alternative Mediziner würden z. B. gerne auf Salben aus dem Harz der Lärche erste, die gegen Hexenschuss, Nervenschmerzen und rheumatischen Schmerzen helfen soll. Zudem soll die Salbe als Wundsalbe verwendet desinfizierend wirken, indem sie Eiter entgegenwirken und die Wundheilung beschleunigen soll. Auch Propolis, das in den Bienenstöcken zu finden ist, soll eine aktive Wirkung gegen eine Vielzahl von Bakterien haben und somit ein Mittel mit antibiotischer und desinfizierender Wirkung sein. Es soll sich daher sehr gut zur Wundheilung bei Entzündungen eignen.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 1/2016