Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Die Haut von Menschen mit Diabetes neigt dazu, auszutrocknen – und bei warmen Temperaturen im Sommer kann sich dieses Problem nochmal verstärken. Deshalb ist die richtige Hautpflege für Menschen mit Diabetes im Sommer unerlässlich.
Bei Menschen mit Diabetes produzieren die Talgdrüsen der Haut weniger Fett und Feuchtigkeit als bei stoffwechselgesunden Menschen, denn häufig sind die Nerven geschädigt. Darüber hinaus kommt es durch den hohen Blutzucker zu einer erhöhten Flüssigkeitsausscheidung über den Urin. Auch das kann die Haut austrocknen.
An erster Stelle steht daher eine gute Stoffwechseleinstellung – denn wenn der Blutzucker nicht zu hoch ist, hilft das auch der Haut. Darüber hinaus sollte man sanft mit seiner Haut umgehen. Gerade im Sommer, wenn man viel schwitzt, hat man beispielsweise das Bedürfnis häufiger zu duschen. Dies ist nach Angaben des Diabetes Ratgeber in Ordnung, aber man sollte sich eher lauwarm und kurz abduschen und rückfettende und feuchtigkeitsspendende Duschlotionen verwenden. Auch nach dem Duschen sollte man sich gut eincremen. Reine Fettprodukte wie Vaseline könnten jedoch zu einer Überwärmung der Haut führen, besser sind Produkte mit Feuchthaltefaktoren wie Harnstoff (Urea), Jojoba- oder Nachtkerzenöl. Ebenfalls empfehlenswert sind Inhaltsstoffe wie reizlinderndes Dexpanthenol, Vitamin E, Glyzerin und Milchsäure.
Wichtig ist es auch, die Haut nicht mechanisch zu reizen: Also nicht rubbeln, sondern sanft abtrocknen – aber trotzdem gründlich, vor allem in den Hautzwischenräumen zwischen den Zehen, in den Ellenbeugen und unter den Brüsten, um eine Pilzinfektion zu vermeiden. Denn diese können bei Menschen mit Diabetes schnell entstehen und sind dann oftmals behandlungsbedürftig. Eingesetzt werden hierfür diverse Cremes und Lotionen zur lokalen Anwendung mit Wirkstoffen wie Nystatin, Clotrimazol, Miconazol, Ciclopiroxolamin, Fluconazol, Itraconazol und Amphotericin B, auch als sog. Breitband-Antimykotika bezeichnet. Gegen Fußpilz helfen entsprechende Sprays, Cremes, Gels, Puder oder Lösungen.
Zum Schutz vor der Sonne sollte man langärmelige Kleidung und eine Kopfbedeckung tragen und Sonnenschutz verwenden. Achtung: Nach dem Auftragen sollte man lieber noch 20 bis 30 Minuten warten, bevor man in die Sonne geht, denn die Filter im Sonnenschutzmittel brauchen einige Zeit, bis sie ihre Wirkung voll entfalten können. Empfindliche Hauttypen könnten sich in der Zwischenzeit bereits einen Sonnenbrand zuziehen. Um sich vor Insektenstichen zu schützen sollte man ebenfalls helle, lange Kleidung und Socken tragen. Auch Mückenschutzmittel können hilfreich sein und die Insekten abhalten.
Quelle: Befund Diabetes 2/2016