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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Tätowierer Andy Engel verhilft Frauen zu neuen Brustwarzen

Andy Engel tätowiert Brustkrebs-Patientinnen neue Brustwarzen. So möchte er Frauen helfen, sich wieder wohlzufühlen. Im Interview berichtet er, worauf Frauen achten sollten und welche Studios diese besondere Rekonstruktion anbieten.

Wann haben Sie begonnen, Brustwarzen zu tätowieren und warum?

Ich begann 2008, weil eine Stammkundin, die an Brustkrebs erkrankt war, unbedingt Brustwarzen tätowiert haben wollte. Ich habe mich lange dagegen gesträubt, weil ich ja auf diesem Gebiet noch keine Erfahrungen hatte, habe ich mich aber letztendlich doch dafür entschieden. Dadurch habe ich dann auch gemerkt, wie wichtig das für die Frauen ist und wie viele betroffene Frauen es überhaupt gibt, die dieses Schicksal teilen.

Warum kann dies Frauen helfen, sich mit ihrem äußeren Erscheinungsbild wieder wohler zu fühlen?

Für die Frauen ist es wichtig, dass sie, wenn sie in den Spiegel sehen, nicht direkt das Gefühl haben, dass etwas fehlt. Sie fühlen sich dann ganz und wieder fraulicher. Natürlich gibt das Ganze auch psychologisch einen riesigen Mehrwert und die Frauen werden nicht ständig an die Krankheit und den Kampf erinnert. Die Frauen können wieder normal am Leben teilnehmen, z. B. in die Sauna oder zum Sport gehen.

In welchem Tattoostudio können Frauen sich ein Brustwarzentattoo machen lassen? Was sollte der Tätowierer können?

Der Tätowierer muss fotorealistisch tätowieren können und sich in die Frauen und die Krankheit hineinversetzen können. Also bis jetzt ist mir kein Tattoostudio bekannt, das die Rekonstruktion/Tätowierung professionell durchführt. Die meisten Pigmentierer oder Tätowierer, die momentan auf diesen Zug aufspringen, machen das eher aus finanziellen Gründen.

Wir sind gerade dabei, mit verschiedenen Ärzten ein System aufzubauen, in dem wirklich streng geregelt ist, wie so eine Tätowierung abzulaufen hat, also z. B. welche Nadeln, Farben usw. verwendet werden. Wir sind auf dem besten Weg, ein System verschiedener Standorte in Deutschland zu etablieren. Diese Standorte sind renommierte Tattoostudios, die das Tätowieren von Brustwarzen bei mir gelernt haben. Diese werden von mir unterstützt und begleitet.

Wo können Frauen sich ausführlich zum Thema beraten lassen?

Bei uns und den Ärzten, die mit uns zusammenarbeiten, also unseren Kooperationspartnern.

Wie viel Zeit sollte zwischen OP und Brustwarzentattoo vergehen?

Mindestens sechs Monate. Bestmöglichst sechs bis zwölf Monate, damit alles gut verheilt und die Wundheilung abgeschlossen ist.

Welche Fragen sind vorher mit dem Tätowierer und dem Arzt zu klären?

Entweder findet ein Vorgespräch hier bei mir im Studio statt, in dem ich den Ablauf und die Risiken erkläre, oder wir machen dasselbe mit der Kundin per Mail bzw. telefonisch.

Wichtig ist, dass die Frauen überlegen, ob sie den Nippel operativ rekonstruiert haben möchten. Das liegt bei der Patientin selbst. Unsere Arbeit wird dadurch nicht gestört. Der Brustwarzenvorhof sollte auf keinen Fall operativ rekonstruiert werden, wenn man sich die Brust dann sowieso tätowieren lassen möchte, da das viele unnötige Narben mit sich bringt.

Welche Probleme können bei einem Brustwarzentattoo auftreten?

Es kann sein, dass die Narbe evtl. die Farbe nicht richtig aufnimmt oder dass es zu Farbabweichungen kommt. Auch, wenn man die Farben noch so genau zusammenmischt, liegt das manchmal leider einfach am Gewebe. Es kann eine Wundheilungsstörung auftreten, wie bei jeder Wunde. Das größte Risiko ist wirklich, dass die Narbe oder der Nippel die Farbe nicht so gut aufnimmt oder wieder abstößt.

Werden die Kosten für ein Brustwarzentattoo von den Krankenkassen übernommen? Wie hoch sind die Kosten in der Regel?

1.666 Euro kostet eine Brustwarzenrekonstruktion (sowohl ein- als auch beidseitig), 1.190 Euro eine Narbenkorrektur. Die Kosten werden teilweise ganz, teilweise anteilig und leider teilweise gar nicht übernommen. Das kommt ganz auf die Krankenkasse an. Wir kämpfen seit Jahren dafür und halten regelmäßig Vorträge in Kliniken, auf Ärztekongressen usw. und sind da auch schon ein Stück vorangekommen.

Wir wünschen uns dahin gehend neue Kooperationspartner, die hinter uns stehen, da es uns sehr wichtig ist, die Kostenübernahme bei den Krankenkassen flächendeckend, zumindest für mich, abzusegnen.

Was möchten Sie noch ergänzen?

Wenn Ärzte, Kliniken, oder Personal das lesen, würden wir uns natürlich über jeden neuen Kooperationspartner freuen. Mit den Kooperationsverträgen geht man keinerlei Risiko oder Verpflichtungen ein. Diese sind wirklich rein für unsere Kundinnen/Patientinnen, um die Krankenkasse davon zu überzeugen, dass das was wir machen, in absolut professionellen Rahmen geschieht und viele Kliniken hinter mir und meiner Arbeit stehen.

Infos und unsere Kooperationspartner finden Sie auf unserer Homepage unter dem Button BWK. Wir freuen uns sehr, dass wir Patientinnen mit unserer Arbeit helfen können und ihnen ein besseres Lebensgefühl schenken können.

Quelle: Leben? Leben! 2/2019

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