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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Hand-Fuß-Syndrom als Folge der Therapie von Brustkrebs

Maßnahmen zur Linderung

Das Hand-Fuß-Syndrom ist ein Symptomenkomplex aus schmerzhafter Rötung und Schwellung an Händen und Füßen, hervorgerufen durch die Chemotherapie. Ungefähr ein Drittel der Patientinnen ist davon betroffen. Was Betroffene tun können, erklärt Dr. Oliver Schmah, Saarbrücken, im Interview.

Welche Symptome treten beim Hand-Fuß-Syndrom auf?

Symptomatisch für das Hand-Fuß-Syndrom sind eine starke Rötung, Kribbeln in den Händen und Füßen, was in ein Taubheitsgefühl (Parästhesien) übergehen kann. Häufig berichten Betroffene von starker Schmerzempfindlichkeit bei kleinster Berührung. Die Haut kann trocken und schuppig werden und so stark einreißen, dass wunde Stellen auftreten.

Wodurch wird es hervorgerufen?

Man weiß, dass es hauptsächlich bei Chemotherapien auftritt, bei denen es aufgrund der Einahme oder Applikationsform zu einer sehr langen Expositionszeit kommt. Das ist der Fall bei Chemotherapeutika, die oral eingenommen werden oder bei Dauerinfusionen, die über mehrere Stunden oder Tage verabreicht werden. Dadurch bleibt der Wirkstoffspiegel im Blut über lange Zeit konstant oder relativ hoch. Man vermutet, dass es hauptsächlich an den Händen und Füßen auftritt, wegen der hohen Dichte an Schweißdrüsen in diesen Hautbereichen. Das Chemotherapeutikum wird über die Schweißdrüsen ausgeschieden und lagert sich in der Hornschicht ab. Dort werden Radikale gebildet, die die Zellen zerstören. Durch die lokale Ablagerung in der Haut verursacht das Chemotherapeutikum toxische Schäden in der Haut. Verstärkt wird der Effekt durch die mechanische Belastung der Haut an den Händen und Füßen.

Wie kann es behandelt werden?

Dadurch, dass die Patientinnen diese Nebenwirkung der Chemotherapie relativ schnell bemerken, kann das Hand-Fuß-Syndrom schnell behandelt werden. Die rissige Haut kann mit einer Lokaltherapie behandelt werden. Die Symptome lassen sich reduzieren, indem die Patientin die Hände und Füße kühlt, entweder mit einer kühlenden Creme oder mit einem kühlenden Bad. Durch das Auftragen von Fettcremes, ureahaltigen Cremes oder Kortisonsalben kann die Reizung der Haut gelindert werden. Wenn die Schmerzen zu stark sind, können Schmerzmittel verschrieben werden. Das Absetzen der Chemotherapie oder eine Dosisreduktion kann zu einer Besserung führen. Sobald das Chemotherapeutikum abgesetzt wird, setzt i. d. R. die Heilung ein. Oft bessert sich die Haut schon innerhalb weniger Tage. Nur beim Taubheitsgefühl kann es länger dauern, bis es wieder verschwindet.

Kann es zu Komplikationen kommen?

Komplikationen sind i. d. R. selten. Wenn die Haut eingerissen ist oder sich bereits Wundflächen gebildet haben, kann es zu Sekundärinfektionen mit Hautkeimen kommen. Eine Komplikation im weitesten Sinne ist auch eine Unterbrechung der lebensnotwendigen Chemotherapie aufgrund dieser unangenehmen Nebenwirkung.

Kann dem Hand-Fuß-Syndrom vorgebeugt werden?

Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung der Krebserkrankung ist eine gelungene Kommunikation zwischen Arzt und Patientin. Wenn die Patientin die ersten Symptome wahrnimmt, sollte sie rechtzeitig ihren Arzt informieren, nur so kann der Arzt frühzeitig darauf reagieren und beispielsweise die Dosis der Chemotherapie verändern. Vorbeugende Maßnahmen können mehrmals tägliche kalte Hand- und Fußbäder sein. Die Patientin sollte den Kontakt mit aggressiven Reinigungsmitteln meiden, weil diese dazu beitragen, dass die Haut zusätzlich austrocknet und das den Schädigungsmechanismus verstärken kann. Man sollte die Haut regelmäßig mit einer ureahaltigen Hautcreme nachfetten. Heiße Bäder oder Duschen sollten vermieden werden, sowie eine zusätzliche mechanische Reizung der Haut, die z. B. durch das Öffnen von Flaschen oder durch Gartenarbeit verursacht wird. Auf das Tragen von engen Schuhen sollte die Patientin lieber verzichten, weil die Haut ansonsten stark schwitzen kann.

Quelle: Leben? Leben! 4/2014

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